Eine oft gestellte Frage: Soll ich ein Kombigerät kaufen (die sogenannte Coverlock) oder doch lieber eine Overlock und eine Coverstitch?
Eins vorneweg – Sie werden hier nicht lesen: Tun Sie das oder jenes. Diese Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen, genauso wie die Wahl der richtigen Nähmaschine. Die optimale Lösung hängt von vielen Faktoren ab und trotz reiflicher Überlegung kann sie sich später als nicht perfekt herausstellen.
Aber wir möchten Ihnen hier ein paar Punkte aufzeigen, die Ihnen vielleicht bei Ihrer Entscheidung helfen.
Kombi oder Spezialist?
Grundsätzlich geht es darum, ob Sie mit einer Overlock und einer Covermaschine arbeiten möchten, oder mit einem Kombimodell.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, sammeln Sie Plus- und Minuspunkte. Denken Sie über folgende Fakten nach:
Der Platz
Egal, ob Sie ein Nähzimmer besitzen, eine Nähecke oder Ihren Nähplatz jedes Mal neu aufbauen: Tun Sie das so, als hätten Sie Ihre Entscheidung getroffen.
Bei uns im Shop finden Sie die Abmessungen der verschiedenen Modelle in der Bildergalerie am Ende. Simulieren Sie ihn durch eine andere Maschine oder auch einen Pappkarton. Überlegen Sie dabei, ob Ihr Wunschmodell einen Anschiebetisch besitzt. Und planen Sie auch den benötigten Platz für den Stoff ein. Reicht der Platz für zwei Maschinen?
Falls nicht, wo soll die gerade nicht benötigte Maschine dann stehen? Reicht es, wenn Sie eine davon zur Seite schieben, oder muss sie komplett weggeräumt werden? Hierbei muss man dann meist auch den Fadenbaum einschieben und beim Herausziehen muss gut darauf geachtet werden, dass die Fäden sich nicht irgendwo verheddern.
Die Häufigkeit
Wie oft werden Sie die Maschinen brauchen? Je nachdem, ob Sie schon eine Overlock oder eine Coverstitch besitzen, können Sie eventuell bereits abschätzen, wie oft Sie sie benutzen werden. Wenn Sie hauptsächlich mit der Nähmaschine arbeiten und die Coverlockfunktionen nur gelegentlich brauchen, ist wahrscheinlich das Kombimodell von Vorteil, weil es bei Nichtgebrauch weniger Platz wegnimmt. Allerdings macht gerade bei den kombinierten Modellen die Übung sehr viel aus, das Umbauen gelingt von Mal zu Mal leichter. Benutzen Sie sie selten, werden Sie öfter die Anleitung zum Wechsel brauchen.
Möchten Sie viele Overlocknähte machen und nur ab und an einen Saum covern, würde die Kombi reichen. Spielen Sie jedoch gerne mit unterschiedlichen Effekten, wie der Flatlocknaht, der Covernaht und dem Kettenstich, kann das Umbauen zum Stressfaktor werden.
Das Umbauen
Die größte Angst scheint bei den Coverlockmaschinen der Umbau zu verursachen. Sicherlich ist er aufwändiger als von der Stickmaschine zur Nähmaschine, aber mit etwas Übung gelingt auch das. Wichtig ist, dass Sie von Anfang an Punkt für Punkt nach der Anleitung vorgehen und bei Problemen am besten alle Garne und Nadeln nochmal herausnehmen um in Ruhe nochmal von vorne zu beginnen. Hier sollte man auch darauf achten, dass verschiedene Hersteller unterschiedliche Systeme verwenden und Ihnen der Umbau bei einer anderen Marke vielleicht leichter gelingt.
Der Wechsel klingt vielleicht nicht mehr so furchteinflößend, wenn Sie überlegen, dass Sie auch bei einer Overlock oder Cover etwas verändern müssen, wenn Sie eine andere Naht nähen möchten. Bei der Cover müssen Sie die Nadeln wechseln, eventuell die Deckstichmontage an- oder abbauen. An der Overlock gibt es den Rollsaumhebel, das zu- und abschaltbare Messer und den 2-Faden-Konverter. Somit bleibt für die Kombi nur noch der Wechsel des Tisches und das häufigere Einfädeln der Greifer. Manche Kombimodelle haben ein Display, in dem Ihnen die benötigten Umbaufunktionen angezeigt werden, was die Bedienungsanleitung mit der Zeit verzichtbar werden lässt.
Die Funktionen
Nicht jede Coverlock bietet vielleicht die gleichen Funktionen, wie Ihre Wahl bei den Einzelmodellen. Überprüfen Sie daher, ob die von Ihnen gewünschten Funktionen auch beim anderen Modell erhältlich wären. Haben Sie sich als Overlock ein Modell mit Nadelstopp oben ausgesucht, sollte auch die Coverlock diese Funktion bieten, oder? Wünschen Sie sich eine Coverstitch mit Deckstich, wird es mit dem Kombimodell (derzeit) nicht gehen. Wie groß sollte der Platz rechts der Nadel sein? Wenn Sie die Möglichkeit der Stichspeicherung und des Displays einer Coverlock schätzen, wird es bei den Einzelmaschinen schon eng.
Das Zubehör
Planen Sie auch dies mit ein. Mögen Sie große Anschiebetische? Dann prüfen Sie, ob es diesen für alle Modelle gibt, ob sie inklusive oder optional sind und was sie kosten. Auch die Auswahl der verschiedenen Nähfüße sollten Sie sich näher ansehen. Paspelfuß, Gummibandfuß, Klarsichtfuß, es gibt so viele Möglichkeiten, aber eben nicht alles für jedes Modell. Wussten Sie, dass es für einige Kombimodelle einen integrierten Kreisnäher gibt, der schon im Lieferumfang enthalten ist?
Eine Maschine beim Service oder zwei?
Ob Kundendienst oder Reparatur, können Sie auf die Maschinen verzichten? Mit zwei Maschinen haben Sie dann immer zumindest eine noch da, aber auch mehr Kosten durch den Kundendienst, da Sie ihn dann ja doppelt benötigen.
Der Preis
Und schlussendlich soll es auch noch um den Preis gehen. Aber nicht um teuer gegen billig. Sondern um preiswert. Das, für was Sie sich entscheiden, sollte den Preis wert sein. Rechnen Sie dabei nicht nur die Maschinenpreise, sondern auch das Drumrum mit ein. Nutzen beide Maschinen das gleiche Nadelsystem? Brauchen Sie mit zwei Maschinen mehr Garnrollen? Welches Zubehör möchte ich mir kaufen?
Unser Tipp:
Sie müssen sich ja gar nicht zwischen Coverlock oder Overlock und Cover entscheiden. Es gibt auch noch die Kombination Overlock und Coverlock oder Coverstitch und Coverlock.
Praktisch, oder? Sie könnten so zum Beispiel mit verschiedenen Farben covern oder overlocken und wenn die Overlock oder Cover in den Service geht, haben Sie immer noch das Kombimodell.
Hier noch ein paar Beispielkombinationen unserer Kunden:
Diese Kundin möchte eine starke und komfortable Overlock. Zum Covern nutzt sie zwei Maschinen. Die Brother CV 3550 wegen dem Deckstich, die JANOME hat den Bandeinfasser permanent montiert.