Wer gerne mit Rüschen und Fältchen arbeitet, für den kann ein Faltenleger eine echte Arbeitserleichterung sein. Diesen Fuß gibt es von verschiedenen Herstellern unter unterschiedlichen Namen (Mehrstichkräusler, Ruffler), bei BROTHER nennt er sich Faltenleger. Wie man ihn benutzt, erklären wir hier. Für weitere Inspiration schauen Sie auch in die unten verlinkten Beiträge.
Die Montage
Wenn Sie den integrierten Einfädler benutzen möchten, müssen Sie das vor der Montage des Faltenlegers erledigen.
Stellen Sie die Maschine auf den Geradstich mittig.
Der Faltenleger hat hinten zwei Schrauben, mit denen die Position des Stichlochs eingestellt wird. Überprüfen Sie vor dem ersten Stich auf jeden Fall, ob die Nadel durch das Stichloch geht!
Sie sollten das jedes Mal kontrollieren, wenn Sie den Faltenleger zwischendurch abgenommen haben.
Montieren Sie den Nähfuß an der Snap-On-Halterung wie gewohnt, der schwarze Bügel landet dann (im Gegensatz zum Obertransportfuß) ganz automatisch über der Nadelhalteschraube.
Senken Sie den Nähfuß ab, drehen Sie mit dem Handrad die Nadel nach unten und passen Sie gegebenenfalls die Position des Stichlochs mit den zwei hinteren Schrauben an.
Mit dem Hebel vorne wird eingestellt, bei welchem Stich gefaltet werden soll.
1: Bei jedem Stich
6: Bei jedem 6. Stich
12: Bei jedem 12. Stich
Stern: Nicht falten.
Stoff einführen und einlagig nähen
Die Faltentiefe ist abhängig von der Stoffart, weiche oder dehnbare Stoffe werden weniger tief eingelegt. Bei normaler Baumwollwebware kann man in etwa sagen, dass Faltentiefe auch eine wirkliche Tiefe von gut 4 mm ergibt. Die Zahl soll also wohl die Länge des eingelegten Stoffes andeuten.
Zwei Stofflagen zusammennähen
Man kann mit dem Faltenleger auch zusammennähen und falten gleichzeitig. Der Stoff, der nicht gefaltet werden soll, muss dafür mit der rechten Stoffseite nach oben unter den Nähfuß gelegt werden. Damit er beim Positionieren des oberen Stoffes nicht verrutscht, fixieren wir ihn gern mit der magnetischen Saumführung.
Der Stoff, der gefaltet werden soll, kommt mit der rechten Stoffseite nach unten obendrauf und wird in den Faltenleger eingeführt. Dann den Magneten vom dem Losnähen entfernen!
Auf diese Weise wird dann genäht. Auch hier darauf achten, den oberen Stoff nicht vor dem Faltenleger festzuhalten.
Die Vor- und Nachteile eines Faltenlegers
Bei langen Bahnen wie Vorhängen, Tischdecken oder anderer Deko ist ein Faltenleger eine praktische Sache. Um beim Bekleidungsnähen zu raffen, wie zum Beispiel für eine Armkugeln oder angesetzte Volants mit bestimmten Maßen ist er weniger gut geeignet. Denn dann muss man auf jeden Fall erst mal errechnen, welche Einstellungen man braucht, damit beide Teile auch aneinander passen. Wie man das ausrechnet, können Sie im Beitrag zum BERNINA Ruffler nachlesen.
Besonders dehnbare Stoffe lassen sich schwer in Falten legen, solche Stoffe sollten Sie vorher versteifen, zum Beispiel mit ODIF Fabric Booster.
Der Vorteil gegenüber einem Kräuselfuß ist aber auf jeden Fall die viel gleichmäßigere Faltenverteilung.