Ob Sie nur eine Lage Stoff kräuseln möchten oder beim Zusammennähen eine der Lagen einkräuseln möchten, der Kräuselfuß ist hier eine große Hilfe. Wir zeigen, wie er verwendet wird und was Sie dabei beachten sollten.
Viele Nähfüße von BROHTER können als Snap-on-Sohle montiert werden, der Kräuselfuß jedoch wird geschraubt.
Kräuseln einer Lage
Die Stärke der Kräuselung hängt dabei von der Oberfadenspannung, aber auch von der Stichlänge ab. Die Stichlänge sollte grundsätzlich etwas erhöht werden, da mit diesem Fuß kleinere Stiche entstehen (der Transporteur arbeitet hier ja nicht wie beim Standardfuß, sonst würden keine Fältchen entstehen). Erhöhen Sie die Oberfadenspannung.
Sie können mit dem Geradstich mittig oder links nähen, je nachdem, was besser zu Ihrer Nahtzugabe passt. Mit Nadelposition links lässt sich der Stoff jedoch besser führen. Bei einer Lage Stoff, die nur gekräuselt werden soll, wird der Stoff unter den Kräuselfuß gelegt. Machen Sie auf einem Reststück eine Probenaht, mit welchen Einstellungen der gewünschte Effekt entsteht. Im Gegensatz zum Faltenleger ist die Stärke der Raffung jedoch nicht so genau kalkulierbar und gleichmäßig.
Damit Sie nach dem Nähen noch korrigieren können, hilft ein kleiner Trick:
Lassen Sie die Fäden am Anfang und Ende hängen. Also vor dem Nahtbeginn den Unterfaden hochholen und am Ende nicht mit dem automatischen Fadenschneider durchtrennen.
Der Oberfaden ist durch die erhöhte Spannung straff gezogen und so können Sie ihn erfassen und den Stoff darauf hin- und herschieben.
Welche Stoffe kann man kräuseln?
Die besten Ergebnisse erzielt man mit dünner bis mittelschwerer Webware. Bei dickeren Stoffen entstehen irgendwann kaum noch Fältchen, dünne Stoffe können in das Stichloch geschoben werden. Das kann auch bei dehnbaren Stoffen passieren. Testen Sie den gewünschten Stoff auf jeden Fall vorher. Oft hilft etwas Fabric Booster an der Kante und die Verwendung der Nadelposition links. Hier sehen Sie Baumwolljersey, der einlagig eingekräuselt wurde.
Kräuseln und zusammennähen klappte bei diesem Baumwolljersey auch noch gut, jedoch ist die Naht dann nicht mehr dehnbar. Hier wäre der Kräuselfuß einer Overlock auf jeden Fall besser geeignet. Zum Zusammennähen wird der zu kräuselnde Stoff mit der rechten Stoffseite nach oben unter den Nähfuß gelegt, der Stoff, der gerade bleibt, kommt mit der rechten Stoffseite nach unten in den Schlitz des Kräuselfußes. Wir finden es relativ schwer, beide Stoffe optimal zu führen. Der untere darf ja nicht so stark gebremst werden, da sich das sonst auf die Kräuselung auswirkt. Das einhalten einer exakten Nahtzugabe muss hier auf jeden Fall geübt werden.
Im folgenden Beispiel sehen Sie eine dünne Viskosewebware für eine Bluse. Hier haben wir mit einer Microtexnadel genäht, damit der feine Stoff nicht doch in das Stichloch geschoben wird.
Stoffe auf eine bestimmte Länge einkräuseln
Wie oben schon erwähnt, ist der Kräuselfuß nicht ganz so gut kalkulierbar. Wenn Sie eine bestimmte Länge benötigen, gehen Sie wie folgt vor:
Machen Sie eine Probenaht und stellen Sie die Oberfadenspannung so ein, dass das Ergebnis in etwa der gewünschten Länge entspricht.
Wir möchten hier die Armkugel kräuseln, damit der Ärmel eingesetzt werden kann. Die Stecknadeln markieren die Stellen, an denen die Kräuselung beginnen und enden soll.
Hier die Fäden langziehen und dann erst abtrennen.
Durch die langen Anfangs- und Endfäden kann man den Stoff jedoch nun auf dem straffen Oberfaden auf die passende Länge ziehen.
Kräuseln geht auch mit dem Zickzack-Stich
Auch hier arbeiten wir mit der Microtexnadel (Stärke 90), die dringt einfach besser durch das Gummiband. Der Tüll kommt unter den Nähfuß, das Gummiband in den Schlitz des Kräuselfußes.
Hier kann man gut erkennen, dass gleichmäßiges Nähen mit dem Kräuselfuß wirklich geübt werden muss. Farblich passendes Nähgarn zum Gummiband wäre aber auf jeden Fall schon mal hilfreich gewesen.
Auf diese Weise kann man mit dem Kräuselfuß relativ schnell einen einfachen Tüllrock nähen und der Gummi bleibt dehnbar, auch ohne Overlock.