Die BROTHER Innov-is F400 hat durch die Stiftung Warentest einen ziemlich hohen Bekanntheitsgrad. Deshalb war sie auch schon hier in der Redaktion zum Test und dort haben wir bereits darauf hingewiesen, dass es hier eine ganze Serie an Nähmaschinen gibt, die in der gleichen Hülle sogar noch mehr Funktionen haben: BROTHER Innov-is F400 im Test.
In diesem Jahr wurde die F-Serie von BROTHER nochmal ergänzt und weil sich da einiges getan hat, gab es auch gleich eine neue Zahl. Diese Modellreihe besteht nun aus folgenden Maschinen (die reinen Stickmaschinen mal ausgenommen):
Wir haben uns diesmal für die Innov-is F560 entschieden und sind schon ganz gespannt, wie sie sich bei unseren Projekten schlägt.
Unboxing-Videos oder Beiträge sind jetzt nicht so unser Ding, aber wir machen trotzdem immer Fotos beim Auspacken. Warum? Weil wie sie auch wieder einpacken müssen. Und nichts ist nerviger, als übriggebliebene Teile beim Einpacken. Am sichersten reist die Nähmaschine ja im Paket, wenn alles an seinem Platz ist. Daher ist das auch gleich ein Tipp von uns für Sie: Fotografieren Sie alles beim Auspacken. Dann geht es noch schneller, wenn die Maschine mal zum Service zum nähPark geschickt wird.
Unser Wunsch wäre es ja, wenn jeder Hersteller in der Anleitung so einen gezeichneten Verpackungshinweis hätte.
Aber jetzt soll es nicht weiter um das Einpacken gehen, es wird erst mal genäht!
Erste Stiche
Auch diesmal gilt die Devise: Die Testmaschine muss sofort an das aktuelle Projekt. Das ist in diesem Fall Foundation Paperpiecing und mit der F560 überhaupt kein Problem. Wir haben uns den Geradstich Nr. 3 auf 1.4 mm Stichlänge gestellt und auch gleich so überschrieben. Hier zeigt sich die einfache Bedienung, auch ohne einen Blick in die Anleitung ist zumindest normales Nähen im Geradstich problemlos machbar und auch die Einstellungen zu finden geht intuitiv.
Da bei FPP oft an einer exakten Stelle gestartet werden muss, haben wir den Nähfuß getauscht. Mit dem Nähfuß N ist die Einstichstelle leichter für uns zu sehen. Die F560 näht problemlos, vernähen, abschneiden, alles ist leicht zu finden.
Wie man vielleicht auf dem einen Bild erkennen kann, nutzen wir schon ein optionales Zubehörteil: den Anschiebetisch.
Dieser ist leider nicht im Lieferumfang enthalten aber für uns wohl das meistgenutzte Zubehör, weshalb wir es gleich vor dem Test im Laden eingepackt haben. Hier finden wir es sehr praktisch, dass im Anschiebetisch ein Steckplatz für den Kniehebel vorhanden ist. Der ist bei der BROTHER F560 schon dabei!
Und wenn man ihn mal nicht benutzt, kann man ihn unten in den Anschiebetisch klemmen, so liegt er nicht im Weg rum.
Zwischendurch haben wir noch schnell eine Kissenhülle fertig genäht. Hier hat sich schon bei den Ecken der Vorteil des Kniehebels gezeigt. Die F560 ist aktuell so eingestellt, dass sie immer mit der Nadel unten anhält. Dann muss man nur noch mit dem Kniehebel den Nähfuß anheben und kann ganz bequem den Stoff um die Ecke drehen.
Kleiner Nachteil: Bei BROTHER ist der Kniehebel elektronisch gesteuert. Man kann nur weiternähen, wenn der Nähfuß komplett abgesenkt ist und der Befehl dazu in der Elektronik angekommen ist. Daher passiert es uns oft, dass wir schon auf das Pedal drücken, ehe die Nähmaschine den abgesenkten Fuß erkannt hat und dann näht sie (ja aus Sicherheitsgründen) nicht sofort los. Nach ein paar Nähprojekten hat man sich allerdings daran gewöhnt, wenn man die eine Sekunde abwartet, klappt es auch mit dem Weiternähen.
Die Kanten des Polyesterwebstoffes tendierten sehr zum Ausfransen, daher haben wie sie gleich noch versäubert. Wählt man den Stich aus, zeigt die Nähmaschine den passenden Nähfuß an. Die Führung am Fuß sorgt dann dafür, dass die Stoffkante von den Seitwärtsstichen nicht eingerollt wird. So ist die Kissenhülle ganz schnell fertig.
Im Anschluss ging es gleich wieder zurück an das FPP-Projekt (Heart of a Lion von Pride & Joy) und da wir uns den Stich abgespeichert hatten, hat die Stichlänge auch gleich gepasst (1.4, wegen der Perforation des Papiers).
Der Einfädler
Dieser Nadeleinfädler fasziniert uns immer wieder. Bei BROTHER läuft er unter der Bezeichnung „Komfort-Einfädler“, was in diesem Fall heißt, dass man den Faden nicht wie bei anderen Herstellern vor der Nadel spannen oder halten muss, sondern man klemmt ihn einfach nur in die Plastikhalterung mit der Nummer 7 und drückt auf die Taste. Peng – drin.
Es fühlt sich wirklich nach durchknallen ein, da denkt man, das kann doch nicht gut sein. Aber es klappt einfach. Einmal drücken, Faden im Öhr. Auf dem ersten Bild sieht man die Schlaufe, die dabei entsteht, diese muss man einfach nur noch nach hinten ziehen.
Der Oberfaden
Praktischerweise zeichnet Brother die Ablaufrichtung des Oberfadens gut erkennbar auf den Nähmaschinen auf. Nur ist das nicht immer so einfach einzuhalten. Die Miniking-Spulen von GÜTERMANN würden in diesem Fall ja falsch herum ablaufen.
Würde man sie andersherum aufstecken, würde der Faden über den breiten Fuß laufen, dort ist die Kante aber gern mal etwas rau und der Faden kann stocken. Wir haben es daher so gehalten: Wir stecken die Spule mit dem Fuß nach rechts auf und nur, wenn es beim Nähen Probleme gibt, wechseln wir auf den stehenden Ablauf. Dieser ist bei der F560 jedoch nur mit einem zusätzlichen Ständer möglich.
Bis jetzt hat die Nähmaschine alle verwendeten Garne anstandslos verarbeitet, selbst GÜTERMANN Cotton 30 war kein Problem. Hier haben wir ein Quiltsandwich aus Canvas, H630 und Viskosewebare abgesteppt, mit einer 80er Superuniversal.
Ohne weitere Einstellungen hat uns die Vorderseite sehr gut gefallen. Auf der Rückseite sieht man ganz aus der Nähe kleine Pünktchen, wo der Oberfaden auf die Rückseite gezogen wird. Da auf der Unterfadenspule normales Garn ist, ein vollkommen zu erwartendes Nahtbild, was auf Wunsch mit der Regelung der Fadenspannung änderbar ist. Da unsere Rückseite später nicht zu sehen ist, haben wir das so belassen, so sind wir bei der Vorderseite sicher. Der türkise Unterfaden war etwas dicker und von der Qualität nicht besonders, wir nutzen lieber den dunklen Unterfaden und dort hat uns auch das Nahtbild insgesamt besser gefallen.
Kein Unterfadenwächter
Leider hat die BROTHER F560 keinen Unterfadenwächter, was von uns aber bei einem Horizontalgreifer als nicht so störend empfunden wird. Durch die transparente Abdeckung kann man jederzeit mal einen Blick auf die Spule werfen. Und selbst wenn der Faden leer ist, hat man zwar auf der zuletzt genähten Strecke keine Naht, aber auch keine Blockade. Denn oft verheddert sich dann der Oberfaden unter der Stichplatte, weil er ja immer wieder nach unten geschoben wird. Nicht so bei der F560. Neu spulen, weiternähen.
Nähen ohne Pedal
Auf der langen Versäuberungsstrecke bei einem Stoffbeutel haben wir vom Pedal auf die Start-/Stopp-Taste gewechselt. Das gefällt uns bei anderern Herstellern besser, denn es gibt die Möglichkeit, auch mit angeschlossenem Pedal mit der Taste zu nähen. Bei Brother muss (bei allen Modellen) das Pedal dafür ausgesteckt werden.
Die Taste ist allerdings groß und leicht zu erreichen, so muss man keine Angst haben, am Ende der Naht nicht rechtzeitig zu drücken.
Freihandquilten
Mit einem Handgriff ist der Transporteur versenkt und man kann mit dem (optionalen) Freihandquiltfuß loslegen. Wir haben mit GÜTERMANN Cotton 30 und METTLER Silk-Finish Cotton gearbeitet. Mit der Standardeinstellung war das Stichbild von vorne einwandfrei, auf der Rückseite hat man Oberfaden gesehen. Bei Projekten, bei denen man die gequiltete Rückseite nicht sieht, würden wir das, wie oben schon erwähnt, so lassen.
Wir haben natürlich trotzdem mal versucht, auch eine schöne Rückseite hin zu bekommen. Mit METTLER Silk-Finish Cotton als Ober- und Unterfaden hat das dann mit erhöhter Fadenspannung (6.2) geklappt.
Lotti
Aus den gequilteten Stoffstücken haben wir zwei Lottis (Elbmarie) genäht.
Eine davon sollte eine aufgesetzte Tasche aus Kunstleder bekommen. Wie zu erwarten, hat sich bei dem ziemlich klebrigen Material die Stichlänge sehr verkürzt, weswegen wir für diese Nähte dann doch lieber auf einen Antihaftfuß zurückgegriffen haben. Dieser ist nicht im Lieferumfang enthalten, aber sollte unserer Meinung nach in keinem Zubehörkästchen fehlen. Der Unterschied in der Stichlänge ist sofort erkennbar.
Mit dem passenden Nähfuß klappte das Aufnähen der Tasche dann auch einwandfrei. Wir haben sie mit Stylefix aufgeklebt, stecken ging ja nicht. Daher haben wir mit einer Superuniversal-Nadel genäht.
Das Annähen des Reißverschlusses klappte problemlos, dieser Fuß ist natürlich im Lieferumfang enthalten.
So waren die zwei Lottis ganz fix genäht, können jetzt befüllt werden und an einer Spendenaktion teilnehmen.
Unser erster Eindruck
Die ersten Projekte waren schnell genäht. In den meisten Fällen konnte ohne große Einstellungen losgelegt werden. Jede Garnsorte wird zuverlässig verarbeitet, das Nähgeräusch ist angenehm. Wir werden uns jetzt noch ein paar unterschiedliche Projekte aussuchen, um zu testen, für welchen Nähtyp die BROTHER Innov-is F560 geeigent ist und natürlich auch mal ihre Grenzen austesten.
Die neuen Modelle der BROTHER Innov-is F-Serie
Die Super Universal-Nadel von Schmetz
Die BROTHER Innov-is F560 im Test – Fazit
Die BROTHER Airflow 3000 im Test
BROTHER Innov-is F400
Die BROTHER Innov-is VQ4 im Test bei der Redaktion
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2 Antworten auf „Die BROTHER Innov-is F560 im Test bei der Redaktion“
Hallo,
In wie weit hat fiese Maschine eine Stickfunktion.
Was für Dateien können zusätzlich aufgespielt werden und was muss ich bei der Erstellung der Dateien beachten?
Hallo!
Die F560 ist eine reine Nähmaschine. Als Kombimodell (also Näh- und Stickmaschine) gibt es die F580. Die F580 liest Dateien im Format PES und DST. Zum Thema Erstellen werfen Sie am besten einen Blick in unsere Kategorie „Software – Sticken“, denn das ist ein sehr komplexes Thema.
Viele Grüße,
das nähRatgeber-Team