Madeira Sticknadel Stickmaschine

MaLiNa: Erste Schritte beim Sticken

Du hast eine Stickmaschine angeschafft und fragst dich nun, wie du am besten starten kannst?

Ich habe hier eine kleine Anleitung für dich, die dir hoffentlich den Einstieg in dieses faszinierende Thema erleichtert.

Bevor ich mit dem Sticken angefangen habe, habe ich unzählige Blogbeiträge gelesen – und mit jedem Beitrag wurde ich unsicherer, statt das Gefühl zu bekommen, nun wirklich gut informiert zu sein. Viele Artikel gingen sehr ins Detail, und oft hat man schnell den Überblick über das „große Ganze“ verloren.

Deshalb möchte ich dir einen klaren roten Faden an die Hand geben. So kannst du einfach starten und dich Schritt für Schritt mit den einzelnen Aspekten vertraut machen, um später tiefer in das Thema einzutauchen.

Es ist wichtig zu wissen, dass du an verschiedenen „Stellschrauben“ drehen kannst und auch musst, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Diese Schlüsselfaktoren sind:

  • Stoff
  • Vlies
  • Stickdatei
  • Rahmengröße
  • Garn
  • Nadeln

Du fragst dich sicherlich: „Schön und gut, aber wie fange ich am besten an?“
Keine Sorge, ich gebe dir die nötigen Tipps, um Schritt für Schritt durchzustarten!

Stoff

Mein Tipp für den Einstieg:

Wähle am besten einen nicht dehnbaren Stoff wie Baumwolle, Canvas oder etwas Ähnliches. Diese Stoffe lassen sich einfacher stabilisieren und sorgen für ein schnelleres, sauberes Ergebnis. Und das Beste: Es ist der perfekte Moment, um Stoffreste zu verwerten! Ganz nach dem Motto: Tobe dich ruhig beim Experimentieren und Ausprobieren aus!

Mit mehr Erfahrung kannst du dich dann an dehnbarere oder dünnere Stoffe wagen. Aber keine Sorge, das kommt mit der Zeit und Übung!

Kleiner Hinweis:

Für jeden Stoff gibt es das passende Vlies, das für Stabilität sorgt und deine Stickerei richtig schön sauber werden lässt – sodass du am Ende mit dem Ergebnis voll zufrieden bist!

Vlies

Die Auswahl an Vliesen ist schier endlos – egal, ob für wuschelige, dehnbare oder dünne Stoffe, für wirklich jeden Stofftyp gibt es das passende Vlies. Als Anfänger kann das jedoch ziemlich überwältigend sein. Es ist nicht nur teuer, alle Vliese zu kaufen und zu lagern, sondern auch schwierig, bei der Vielzahl den Überblick zu behalten. Und wer möchte schon für jedes Eventualität oder zu Übungszwecken einen ganzen Vorrat an Vliesen zu Hause haben?

Der nährRatgeber hat bereits einen tollen Beitrag veröffentlicht, der eine klare Übersicht über alle Materialien bietet, die du zum Sticken brauchst.

Ein Tipp für den Anfang:

Für dickere Stoffe lohnt sich besonders ein Abreißvlies. Es ist universell einsetzbar und ermöglicht dir, gute Ergebnisse zu erzielen, ohne gleich in mehrere verschiedene Vliese investieren zu müssen.

Tipp vom nähRatgeber: 

Für den Anfang ist ein gemischtes Set inklusive Anleitungen hilfreich: Sulky Stick-Set, Madeira Starter-Kit.

Eine weitere Alternative ist Klebevlies. Ein großer Vorteil hier: Wenn dein Stoff zu dick ist, um ihn direkt in den Rahmen zu spannen, kannst du einfach das Vlies einspannen und den Stoff darauf fixieren. Das Klebevlies verhindert zudem Druckstellen im Stoff – besonders praktisch für spätere Projekte, bei denen du Wert auf makellose Ergebnisse legst. Und keine Sorge, der Kleber ist abwaschbar.

Egal, ob du den Stoff mit Vlies oder nur das Vlies (egal welches Vlies) einspannst – es ist wichtig, dass alles schön trommelfest sitzt. Bei meiner Bernina-Maschine wird empfohlen, den Innenrahmen bis zu 2 mm nach außen herausstehen zu lassen, um die perfekte Spannung zu gewährleisten.

Zur besseren Anschauung habe ich für dieses Bild durchsichtiges Vlies (Avalon) verwendet. Das dient jedoch nur als Beispiel, damit du verstehst, wie der Innenrahmen etwas herausstehen soll. Oben siehst du das Beispiel mit dem für Anfänger empfohlenen Abreißvlies / Klebevlies.

Ein weiterer hilfreicher Tipp:

Einige Hersteller, wie zum Beispiel auch Bernina, bieten die Möglichkeit, einen Heftstich zu setzen. Dieser hält den Stoff zusätzlich am Vlies fest, sodass beim Sticken garantiert nichts verrutscht. Nach dem Sticken kann die Naht ganz einfach entfernt werden. Achtung, bitte nicht bei Stoffen benutzen, bei denen Löcher zurückbleiben könnten nach dem Auftrennen.

Stickdatei

Die Auswahl an Stickdateien auf dem Markt ist riesig – da verliert man schnell den Überblick! Für den Anfang empfehle ich dir jedoch, mit den Stickdateien zu arbeiten, die bereits in deiner Maschine enthalten sind. Der Vorteil: Diese Dateien wurden speziell für deine Maschine entwickelt und ausgiebig getestet. So kannst du sicher sein, dass alles perfekt funktioniert und keine Fehler auftreten.

Beim Kauf von Stickdateien kann es hingegen passieren, dass sie nicht auf deiner Maschine getestet wurden und möglicherweise Fehler enthalten. Deshalb mein Tipp: Taste dich erstmal mit den Dateien an, die du direkt in deiner Maschine findest – so ersparst du dir unnötigen Ärger und bekommst schnell gute Ergebnisse.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Versuch nicht, diese Dateien zu vergrößern oder zu verkleinern! Stickdateien sind auf eine bestimmte Größe ausgelegt und genau darauf abgestimmt. Wenn du sie veränderst, kann es sein, dass Bereiche ineinander überlappen oder leere Stellen entstehen – was du natürlich nicht willst.

Mit der Zeit, wenn du mehr Erfahrung sammelst und viel ausprobierst, entwickelst du ein Gefühl dafür, welche Dateien man anpassen kann. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr. Und vor allem nicht jede Datei eignet sich zum Skalieren.

Rahmengröße

Die Rahmengröße muss natürlich zur Stickdatei passen, aber besonders am Anfang ist es viel einfacher, mit einem kleineren Rahmen zu starten. Warum? Ein kleinerer Rahmen hilft dir, den Stoff besser zu stabilisieren, sodass er schön straff gespannt ist. Außerdem verzeiht dir ein kleinerer Rahmen eher kleinere Fehler als ein großer. So kannst du mit weniger Stress und mehr Sicherheit durchstarten!

Hinweis zum Stoff im Rahmen:

Wenn du Projekte stickst, bei denen ein großer Stoff auf dem Rahmen gespannt wird, ist es wichtig, den Stoff an den Seiten, die außerhalb des Rahmens liegen, gut zu befestigen. Andernfalls könnte der Stoff versehentlich mitgestickt werden, da sich der Rahmen während des Stickens ständig bewegt.

Garn

Ein wichtiger Punkt beim Sticken ist, dass du sowohl hochwertiges Stickgarn als auch einen speziellen Unterfaden verwendest. Anders als beim Nähen, wo der Unterfaden oft in der gleichen Farbe wie der Oberfaden ist, nutzt man beim Sticken meistens schwarzen oder weißen Unterfaden. Im diesem Beitrag findest du gute Beispiele welche Unterfäden es gibt.

Mein Tipp:

Investiere in gutes Garn, anstatt auf günstige Varianten zurückzugreifen. Ich spreche aus Erfahrung – ich habe den Fehler gemacht und mir ein günstiges Set gekauft, das mir mehr Frust als Freude bereitet hat. Günstiges Garn kann dazu neigen, sich zu verheddern, zu reißen und sogar in der Maschine hängen zu bleiben. Im schlimmsten Fall kann es die Maschine sogar beschädigen. Glaub mir, es lohnt sich, hier auf Qualität zu setzen!

Es gibt eine riesige Auswahl an Garnen, die wirklich beeindruckend sind. Ich persönlich liebe zum Beispiel die matten Garne von Madeira – die haben wirklich etwas Besonderes! Ansonsten greife ich oft zu den SilkFinish—Garnen von Mettler, die sich bei mir als besonders zuverlässig herausgestellt haben.

Nadeln

Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick banal klingt, sind die richtigen Sticknadeln entscheidend für ein sauberes und präzises Ergebnis. Ein wichtiger Punkt: Auch nach einigen Einsätzen sollten Nadeln regelmäßig gewechselt werden. Abgenutzte Nadeln können brechen, Stiche auslassen oder den Stoff beschädigen. Wenn du beim Sticken plötzlich Probleme mit unregelmäß igen Stichen oder Fäden hast, ist eine stumpfe oder abgenutzte Nadel oft die Ursache.

Maschinenspezifischer Hinweis:

Bei Kombi Näh- und Stickmaschinen, wie meiner Bernina B770 QE Plus, muss man beim Sticken einen speziellen Stickfuß UND sollte eine andere Stichplatte verwenden. Bei reinen Stickmaschinen ist das natürlich bereits verbaut, aber bei Kombimaschinen kann es leicht übersehen werden. Ein Fehler, den ich selbst gemacht habe, als ich das erste mal auf der Bernina gestickt habe: Ich habe mich gewundert, warum das Stickergebnis nicht ganz so sauber war, bis ich festgestellt habe, dass ich eine extra Stichplatte benötige. Sobald ich diese gewechselt habe, war das Ergebnis perfekt!

Fazit

Sticken kann zu Beginn eine große Herausforderung sein, aber mit den richtigen Tipps und ein bisschen Übung wirst du schnell ein gutes Gefühl für das Handwerk entwickeln. Es ist wichtig, sich nicht von der Fülle an Informationen und Optionen überwältigen zu lassen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen und sich auf die wesentlichen Grundlagen zu konzentrieren. Wähle zunächst einfach zu handhabende Stoffe, wie Baumwolle, und investiere in gutes Zubehör, wie hochwertiges Garn und passende Nadeln. Auch die richtige Rahmengröße und das passende Vlies tragen maßgeblich dazu bei, dass deine Stickerei sauber und professionell aussieht.

Lass dich nicht entmutigen, wenn es anfangs nicht perfekt läuft – das gehört zum Lernprozess! Die richtigen Materialien, eine ordentliche Vorbereitung und etwas Geduld sind der Schlüssel zu erfolgreichen Stickprojekten. Je mehr du ausprobierst, desto mehr wirst du verstehen, wie sich die einzelnen Faktoren miteinander verbinden, und du kannst dich nach und nach an komplexere Designs wagen. Viel Spaß beim Ausprobieren und Sticken – deine Stickmaschine ist dein neuer kreativer Begleiter!

Wer schreibt hier?

Olga ist ein Teil von Mamisliebennähen und näht und stickt mit ihrer Bernina B 770 QE Plus

Mehr von Mamisliebennähen finden Sie hier: MaLiNa

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4 days ago

Was ist ein Blindstich und wie näht man ihn? Das zeigt euch Olga von @mamisliebennaehen jetzt auf www.naehratgeber.de.
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