Deine heißgeliebten Stoffreste sind zu klein für das kleinste Projekt?
Mit der Pizza- und Konfettitechnik lassen sich einzigartige textile Fläche aus den kleinsten Resten schaffen. Diese ähneln in der Weiterverarbeitung dann Quiltsandwiches und eignen sich wunderbar für dekorative Taschenklappen, Wandbilder oder sogar Jacken.
Du benötigst
- Stoffreste, möglichst durchgefärbt und aus ähnlicher Dicke und Schwere
- Möglich sind auch Fadenabschnitte
- Deckstoff (Tüll, Organza, Mesh, Gaze oder Spitze)
- Trägerstoff (z. B. Baumwolle, Canvas)
- ggf. Vliesofix oder Sprühkleber
- ggf. Dekoration (Bänder, Glitzer, etc.)
Pizzatechnik
Im Vergleich dazu arbeitest du bei der Pizzatechnik mit den Resten selbst. Sie können in gleichmäßige Streifen geschnitten werden oder als unterschiedlich große Stücke verwendet werden. Hierbei wird dein Trägerstoff gezielt belegt mit den einzelnen Stoffstücken. Du kannst so gezielter Bilder legen oder Effekte erzielen.
Beide Techniken können gemischt werden.
Anleitung Pizzatechnik – Konfettitechnik
Entscheide dich vorab, ob du ein Bild, Farbverlauf oder einen bunten Mix als Projekt haben möchtest. Sortiere deine Stoffreste ggf. farblich.
Bei der Konfettitechnik werden die Stoffreste klein geschnitten – hier kannst du mit dem Rollschneider wild drauf los schneiden oder auch mit der Schere alles klein schneiden. Die finale Größe ist dir überlassen, je feiner sie sind, umso schönere Nuancen kannst du schaffen.
Die Pizzatechnik ist abhängig von der Größe und Form deiner Reststücke. Du kannst sie bspw. als Streifen schneiden, um eine Struktur des Baumes zu schaffen oder in größeren unregelmäßigen Schnipseln lassen um mehr Fläche, zum Beispiel beim Himmel, auszufüllen.
Wähle nun deinen Trägerstoff, auf dem die Stoffschnipsel verteilt werden sollen. Hier hast du die Möglichkeit auf die linke Stoffseite Vliesofix aufzubügeln oder einen Sprühkleber aufzutragen, um die Stoffstücken zu fixieren. Beim Sprühkleber besteht die Gefahr, dass beim Absteppen Klebereste an der Nadel verbleiben und das Nähen erschweren (Tipp: Dann eine beschichtete Nadel verwenden). Ich persönlich verzichte auf eine Klebegrundlage damit ich freier positionieren kann.
Ich habe mir hier mein Motiv grob aufgezeichnet.
Deine Stoffschnipsel sollten den Trägerstoff komplett verdecken, gleichmäßig verteilt und möglichst nicht zu hochgestapelt sein.
Lege nun deinen Deckstoff auf, stecke alles fest und steppe ringsherum alle Lagen ab.
Nun kannst du alles mit einem Bügeltuch oder Backpapier abdecken und auf Stufe 1 Bügeln damit sich alle Stofflagen flach legen.
Zur Fixierung und Verfestigung der Stofflagen kannst du nun mit Steppstichen gleichmäßige Linien bzw. ein Raster oder in einem Muster über deine textile Fläche quilten. Hier eignen sich Kontrastgarne oder Quiltgarne für einen besonderen Effekt.
Ich habe an meiner Juki HZL DX7 den Floating Modus gewählt um etwas mehr über die Lagen zu gleiten und ein sauberes Stichbild zu erzeugen.
Weitere Varianten
Diese Techniken kann man auch für einzelne Elemente nutzen, wenn man keine neue textile Fläche erstellen möchte.
Hierbei kann man die Schnipsel zwischen zwei Lagen wasserlösliches Vlies geben und dann quilten. Nach dem Auswaschen hat man ein einzelnes Element, bei dem bestenfalls alle kleinen Stückchen gefasst wurden, und dieses kann dann auf einem anderen Nähgut aufgenäht werden.
Nun hast du eine neue textile Fläche, die du direkt weiterverarbeiten kannst, wie jedes andere Quiltsandwich.
Jenny studiert Bekleidungstechnik und näht auch gerne privat, aktuell auf einer Juki DX7.
Sie finden ihre Werke auf Instagram: Minnai_DIY
Hier sehen Sie das im Beitrag erstellte Motiv fertig verarbeitet auf einer Jeansjacke.