FSC Freestanding Crossstitch Bernina

FSC – Freestanding Crossstitch erstellen mit der Bernina Designer Plus V9

Als letzter Teil unserer Serie zum Kreuzstichprogramm der Bernina Sticksoftware V9 zeigen wir Ihnen, wie Sie FSC-Muster erstellen.

Hinweis:

Sie sollten die Grundlagen der Sticksoftware bereits beherrschen, also einfache Formen erstellen, Reihenfolge und Farben ändern sowie die Objekteigenschaften kennen. Ebenso sollten Sie die bisherigen Teile unserer Serie gelesen haben:

Was ist FSC?

Wir haben diese Motive selbst entwickelt und es gab einfach keine Bezeichnung dafür, daher haben wir eben selbst eine erfunden. In Anlehnung an FSL (Freestanding Lace) und FSA (Freestanding Applique) wurde es FSC – Freestanding Crossstitch.

Der Plan war, kleine Labels nur aus Garn zu erstellen, die einen Pixel-Look haben. Die Optik der Pixel haben wir mit dem Kreuzstichprogramm ziemlich schnell hinbekommen, das Freistehende war etwas aufwändiger. Aber mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie bald Ihre eigenen Pixel-Patches erstellen.

Wo liegen die Grenzen von FSC?

Diese Motive dürfen nicht zu groß werden. Je größer, desto mehr Unsauberkeiten können am Rand auftreten oder der Patch wellt sich. Wir haben gute Erfahrungen im Bereich um die drei bis vier Zentimeter gemacht, ab sieben Zentimetern wird es schwierig. Aber probieren Sie ruhig was aus, vielleicht finden Sie ja eine Methode, den Bereich zu erweitern.

Die Form sollte so einfach wie möglich sein. Der Untergrund muss exakt dem Kreuzstichmotiv entsprechen und Schrägen bestehen dort ja immer aus Stufen. Daher ist es am besten, mit einem Viereck zu arbeiten.

Motiv im Kreuzstichprogramm erstellen

Los geht es mit den Pixel-Patches im Kreuzstichprogramm. Wie man diese Muster erstellt, haben wir in den ersten Teilen ja ausführlich erklärt.

Ist das Motiv fertig, passen Sie die Sticheigenschaften an.

Wählen Sie den Knötchenstich aus. Die Stoffmenge sollte zwischen 12 und 14 Kreuzen pro Inch liegen und mit 4 Fäden erstellt werden.

Untergrund gestalten

Speichern Sie Ihr Motiv als ARX und schließen Sie das Kreuzstichprogramm.

Anschließend öffnen Sie das Stickmuster in der normalen Stickarbeitsfläche.

So könnte es jetzt exportiert und auf Filz gestickt werden. Für einen freistehenden Patch muss aber noch ein Untergrund erstellt werden, der die Knötchen zusammenhält.

Dafür benötigen wir ein Rechteck. Wenn Sie eine andere Form verwendet haben, müssen Sie eine Fläche erstellen, die Ihrem Motiv entspricht.

Wir ziehen das Rechteck immer einfach über das Motiv. Die Größe muss jetzt noch nicht exakt passen, sie wird später noch angepasst.

Ziehen Sie das Rechteck zur Seite, das Kreuzstichmotiv wird jetzt außen vor gelassen.

Von diesem Rechteck benötigt man für einen stabilen Untergrund vier Versionen.

Mit einem Doppelklick in das Rechteck öffnet sich das Fenster für die Objekteigenschaften.

Diese werden wie hier gezeigt angepasst. Muster 1, Stichabstand 3 und Stichlänge 3. Der Stichwinkel wird auf 135 Grad gestellt.

Dann wird diese Fläche dupliziert (Doppelklick und Duplizieren oder auswählen und Strg+D).

Die zweite Fläche bekommt eine kürzere Stichlänge (2) und einen Stichwinkel von 45 Grad, also um 90 Grad versetzt zur ersten Fläche.

Stabiler Rand

Für einen stabilen Rand benötigen wir noch zwei Umrandungen, dafür das Rechteck nochmals duplizieren.

Wenn Sie unter „Konturen“ einfach eine auswählen, wird die Füllfläche direkt in eine Umrandung umgewandelt.

Dann werden wieder die Objekteigenschaften geöffnet und der Stich wie gezeigt eingestellt: Zickzack mit einem Abstand von 2 mm, die Breite wird auf einen Wert zwischen 2 und 3 mm gestellt, je nach Größe des Patches.

Und ein letztes Mal duplizieren. Diese Umrandung wird als Rückstich erstellt, Stichlänge 3, Stichbreite 0.2, Überlappung 50% und Wiederholung 3.

Jetzt sollten die vier Teile so aussehen.

Schieben Sie sie grob übereinander, markieren Sie alle vier Teile und gehen dann auf „Anordnen – Ausrichten – Zentrieren“.

In den meisten Fällen ist der Zickzack dann zu groß und die Kante nicht stabil.

Wir geben ihm dann eine andere Farbe, um ihn besser zu erkennen und schieben ihn an den schwarzen Ziehpunkten passend zu den anderen Lagen.

Am Ende sollte das Verhältnis so aussehen. Geben Sie allen vier Teilen wieder die gleiche Farbe.

Jetzt wird die Reihenfolge der Unterlage noch festgelegt. Zuerst wird der Zickzackstich gestickt, dann die beiden Flächen und zuletzt der Rückstich.

Kontrollieren Sie dann die Anfangs- und Endpunkte der vier Lagen. Die folgende Lage sollte immer dort starten, wo die vorherige geendet hat. So spart man unnötige Fadenschnitte.

Tipp:

Speichern Sie die Unterlage jetzt separat ab. Also das Kreuzstichmotiv löschen und diese vier Teile speichern. Sie können Sie für alle weiteren FSC-Muster in viereckig wieder verwenden. Es handelt sich ja um eine ART90, bei der die Sticheigenschaften bei einer Größenänderung angepasst werden können.

FSC Muster fertigstellen

Gruppieren Sie die Teile der Unterlage und schieben Sie sie auf Position 1 im Farbfilm.

Passen Sie die Größe an, bis die Unterlage genau unter dem Kreuzstichmotiv liegt. Sie darf an den Kanten hervorblitzen, da sich die Unterlage beim Übersticken immer ein bisschen zusammenzieht.

Im Farbfilm sollte das jetzt so aussehen, die Unterlage wird zuerst gestickt. Die Farbe sollte sich von den anderen in der Datei unterscheiden, damit man sie gut erkennen kann. Mit welcher Farbe dann wirklich gestickt wird, hängt vom Projekt ab. Hier wäre für die Kanten schwarz gut geeignet, allerdings könnte das im weißen Untergrund durchscheinen. Eine Probestickerei wäre dann auf jeden Fall sinnvoll.

Wie stickt man FSC?

Wie andere FSL-Motive auch, können FSC-Muster auf wasserlöslichem Vlies gestickt werden. Da sie sehr dicht sind, sollte jedoch immer mit zwei Lagen gearbeitet werden und nicht mit der dünnen Folie.

Also auf:

Wir sticken FSC am liebsten auf hitzelöslicher Folie, das geht schneller und ist stabiler: Madeira Superfilm.

Wenn Sie die FSC-Motive allerdings, wie wir in unserem Beispiel, doppellagig zusammennähen möchten, sollten Sie nur mit wasserlöslichem Vlies arbeiten, nicht mit hitzelöslichem. Durch das Abschmelzen der Kante wird das Motiv dort sehr hart und das kann dann zu Nadelbruch führen (erfolgreich von uns getestet).

Zwei Lagen wasserlösliches Vlies/Folie einspannen.

Zuerst wird der Untergrund gestickt.

Dann die Knötchen. Wir schalten das Sprungstichschneiden immer aus und schneiden selbst, sonst bekommt man auf der Rückseite schnell Knoten oder Fadengewirr.

Nach dem Sticken Vlies vorsichtig abreißen, dann auswaschen. Jetzt können die FSC-Motive für verschiedene Projekte verwendet werden.

Unser Tipp:

Mit FSC lassen sich sogar QR-Codes sticken! Dazu auf einer Seite wie QR-Code-Generator das Bild erstellen lassen, zuschneiden wie in diesem Beitrag bereits erklärt (LINK) und dann kann das Bild mit wenigen Klicks in ein Kreuzstichmotiv umgewandelt werden.

Man könnte dieses Muster auch ohne den speziellen Untergrund auf Filz sticken, aber sauber als FSC gearbeitet, funktioniert das scannen sogar von beiden Seiten!

Oder Sie befestigen auf der Rückseite mit Textikleber/Heißkleber eine Anstecknadel.

Und mit einer Lasche versehen, geht das auch als Anhänger, der beidseitig ablesbar ist. Dazu ein Rechteck als FSL-Untergrund erstellen, nah an den Code schieben und zuerst sticken. So verbinden sich beide Teile.

Damit endet unsere Kreuzstich-Serie. Wir hoffen, es sind ein paar kreative Anregungen für Sie dabei und würden uns freuen, wenn wir die Ergebnisse vielleicht mal sehen. Dafür markieren Sie uns gerne auf Facebook oder Instagram mit @naehratgeber und @naehpark!

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1 day ago

Finale!
Mit dem heutigen Beitrag endet unsere Serie zum Thema "Kreuzstich mit der Bernina Designer Plus V9" und wenn ihr alle Beiträge durch habt, könnt auch ihr freistehende Pixelstickmuster erstellen. Und damit auch die tollen QR-Codes, die am Ende nur aus Garn bestehen.
Hinweis: Diese Technik funktioniert so nur mit der Designer Plus Version, nicht mit dem Creator.
Wer die Pixelmotive sticken möchte, aber die Stickmuster nicht digitalisieren kann oder mag, findet beim @naehpark schon einige Muster zum Kaufen. Wenn ihr Wünsche für zukünftige Muster habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar, in der Serie 3 sind noch ein paar Plätze frei 😁
www.naehratgeber.de/fsc-freestanding-crossstitch-erstellen-mit-der-bernina-designer-plus-v9-80249/

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Finale! 
Mit dem heutigen Beitrag endet unsere Serie zum Thema Kreuzstich mit der Bernina Designer Plus V9 und wenn ihr alle Beiträge durch habt, könnt auch ihr freistehende Pixelstickmuster erstellen. Und damit auch die tollen QR-Codes, die am Ende nur aus Garn bestehen. 
Hinweis: Diese Technik funktioniert so nur mit der Designer Plus Version, nicht mit dem Creator. 
Wer die Pixelmotive sticken möchte, aber die Stickmuster nicht digitalisieren kann oder mag, findet beim @naehpark schon einige Muster zum Kaufen. Wenn ihr Wünsche für zukünftige Muster habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar, in der Serie 3 sind noch ein paar Plätze frei 😁 
https://www.naehratgeber.de/fsc-freestanding-crossstitch-erstellen-mit-der-bernina-designer-plus-v9-80249/ 

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Gerade Overlocker verschmutzen ziemlich schnell, also ist regelmäßiges Reinigen wirklich nötig. Und da man auch immer Öl mit rausputzt, muss man das auch wieder auftragen. Auf www.naehratgeber.de zeigen wir jetzt in der Kategorie "Wartung und Pflege", wie ihr eure Necchi NL-11C reinigt und ölt. Sie wird es euch danken!

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Eine neue Näh- und Stickmaschine ist bei @mamisliebennaehen eingezogen und jetzt könnt ihr nachlesen, wie die ersten Tage waren. Was waren die Auswahlkriterien und erfüllt sie diese (schon)? Der Nachwuchs ist auf jeden Fall schon mal begeistert. Schaut doch mal rüber auf www.naehratgeber.de, die Kategorie "Testberichte" hat schon so einiges an Lesefutter zu bieten und hilft euch vielleicht bei der Auswahl der passenden Maschine.

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@taeschis_naehstube vergleicht für euch ein normales Bügeleisen mit einer Transferpresse. Natürlich geht es dabei nicht um normales Bügeln 😁
Es geht um die häufig gestellte Frage, ob man Plotterfolien nicht auch mit dem Bügeleisen aufbringen kann und welche Vorteile die Presse auch bei Bügelvliesen mit sich bringt. Ihr findet den Beitrag jetzt auf www.naehratgeber.de.

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