Reinigen und Ölen von HUSQVARNA VIKING Nähmaschinen

Regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer Ihrer Nähmaschine und sorgt für gleichbleibende Stichqualität. Hier sehen Sie die Reinigung und Pflege einer HUSQVARNA VIKING Opal 690Q. Der Aufbau ist bei folgenden Modellen nahezu identisch:

Alle aktuellen Modelle der Serien Opal, Sapphire, Topaz, Brilliance.

Die Epic Modelle haben einen elektronischen Einfädler, alle anderen Stellen können Sie wie hier gezeigt abarbeiten.

Sie können diese Hinweise auch für folgende Modell der Marke PFAFF verwenden:
Die aktuellen Expression Modelle, die Creative Modelle ab 3.0. Für die Icon-Modelle gilt, wie auch für die Epic Modelle, das Auslassen des elektronischen Einfädlers.

Vorbereitungen

Wenn Sie Ihre Maschine auffrischen, sollten Sie sie zuerst vom Strom nehmen. So stellen Sie sicher, dass nicht aus Versehen eine Funktion ausgelöst wird. Lediglich bei Modellen mit elektronischem Nähfußlifter wird an einer Stelle Strom benötigt, dort weisen wir explizit darauf hin.

Legen Sie sich folgendes bereit:

  • Küchenkrepp und Wattestäbchen
  • Kleiner Pinsel, evtl. Staubsauger, Druckluftspray
  • Schraubendreher Ihrer Nähmaschine
  • Nähmaschinenöl
  • Festes Baumwolltuch

Entfernen Sie die Nadel und die Nähfußhalterung, wenn möglich.

Greiferbereich

Wir beginnen mit dem Greiferbereich. Dieser sollte oft gereinigt werden, je nachdem, wie stark Ihre Stoffe fusseln. Entfernen Sie die Spulenabdeckung.

Hebeln Sie die Stichplatte heraus.

 

Entfernen Sie die vordere Spulenkapselabdeckung. 

Jetzt nehmen Sie die Spulenkapsel heraus und reinigen Sie sie mit dem Pinsel.

Dabei ist gleich die Gelegenheit günstig, den Zustand der Spulenkapsel zu überprüfen. Es sollte sich kein spürbarer Grat an ihr befinden. Fühlen Sie eine scharfe Kante, zum Beispiel von einem Nadeleinschlag, können Sie sie mit einem sehr feinen Schleifpapier abschleifen.

Dann sammeln Sie mit dem Pinsel alle Fusseln aus dem Greiferbereich. Mit einem Aufsatz zur PC-Reinigung können Sie hier auch aussaugen.

Druckluftspray sollten Sie nur vorsichtig verwenden. Pusten Sie immer nach außen, nie direkt in die Maschine. Sonst treiben Sie den Schmutz an Stellen, die nur noch ein Techniker erreichen kann.
Drehen Sie am Handrad, so dass die Öffnung des Greifers auch die anderen Bereiche frei gibt. Sie werden sich wundern, was Sie mit einem Pinsel aus dem Loch herausholen können.

Auch wenn bei Nähmaschinen mit Horizontalgreifer meist in der Anleitung notiert ist, dass Ölen nicht nötig sei: Setzen Sie EINEN Tropfen gutes Nähmaschinenöl an dieser Stelle ab. Wenn Sie am Handrad drehen, können Sie sehen, wo das bewegliche Teil auf die Befestigung trifft, dort soll das Öl hinein. Nach dem Absetzen drehen Sie mehrmals am Handrad, damit sich das Öl gut verteilt.

Für genaues Dosieren empfiehlt sich hier unser Ölstift.

Fadenfänger reinigen

Besonders, wenn Ihre Maschine gelegentlich nicht ordentlich schneidet, lohnt sich ein Blick auf den Fadenfänger. Der Arm hinten links im Greiferbereich muss dazu nach rechts geschoben werden.

 

Dann lässt sich das Messer hochklappen. Keine Angst, falls es komplett herausfallen sollte, es ist nur lose eingesteckt und wir zeigen auch, wie es wieder eingesetzt wird.

Zwischen Messer und Fadenfängerarm befindet sich ein kleines Stückchen Filz. Dieses bremst den Faden, damit er geschnitten werden kann. Dort sammeln sich gerne kleine Knäulchen an. Diese entfernen Sie mit der Pinzette. Zupfen Sie nicht am Filz oder ziehen Sie ihn gar ab! Ohne dieses Stück Filz wird Ihre Maschine den Faden gar nicht mehr schneiden.

Das Messer wird danach wieder nach unten geklappt.

Ist das Messer herausgefallen, müssen Sie den Stift an der Messerhalterung in dieses Loch stecken. 

Schieben Sie den Fadenfängerarm wieder zurück. Jetzt setzen Sie alle Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder ein und sind mit dem Greiferbereich fertig.

Oberfadenspannung

Um den Bereich der Oberfadenspannung zu reinigen, können Sie diese Abdeckung abnehmen.

 

Fassen Sie sie dazu unten an und ziehen Sie das untere Ende auf sich zu. Ist es herausgelöst, können Sie die Abdeckung auch oben herausziehen.

Normalerweise entfernt man auch den Oberfaden zum Reinigen. Sie können Ihn jedoch auch gerne noch drin lassen, um sich den Verlauf einmal genau anzusehen.

Entfernen Sie dann den Oberfaden. Prüfen Sie, ob irgendwo noch Fadenreste hängen und entfernen Sie diese mit der Pinzette.

Im Inneren befinden sich zwei Soft-Bürsten, hier sammeln sich gerne kleine Faserknäulchen an, entfernen Sie auch diese vorsichtig. Zupfen Sie nicht an den Fäden der Bürsten.

Wenn der Nähfuß angehoben ist, lässt sich diese Metallscheibe bewegen. Um zu Überprüfen, ob die Spannung funktioniert, können Sie den Nähfuß absenken. Modelle mit elektronischem Nähfußlifter benötigen dazu allerdings Strom.

Um Schmutzansammlungen zwischen den Spannungsscheiben zu entfernen, können Sie ein weiches (nicht fusselndes) Tuch durchziehen.

Schalten Sie die Maschine nach dem Prüfen dann wieder aus.

Nadelstange, Nähfußhalter, Einfädler

Zum Ölen dieser Stellen legen Sie Ihre Nähmaschine am besten nach hinten um. So läuft das Öl nicht gleich wieder herunter. Zum korrekten Ölen benötigen Sie einen Ölstift, mit dem das Absetzen EINES Tropfens möglich ist.

Alternativ befeuchten Sie ein Wattestäbchen gut mit Öl und streichen die erwähnten Stangen damit ein. Dies hilft auch, wenn Sie die Maschine nicht hinlegen möchten.

Alle geölten Teile müssen nach dem Absetzen des Öls bewegt werden. Zwar fließt Öl durch die Kapillarwirkung meist an die Engstelle, wo es gebraucht wird, aber darauf verlassen sollte man sich nicht.

Ehe Sie mit dem Ölen beginnen, reinigen Sie bitte diesen Bereich mit dem Pinsel oder einem Papiertuch. Die Verbindung von Fusseln und Öl führt zu Problemen.

Drücken Sie den Einfädler herunter und setzen Sie an dieser Stelle einen Tropfen Öl ab. Lassen Sie ihn dann mehrmals zurückgleiten. Im Bild sehen Sie das CLOVER Stilett, nur zum Zeigen der Ölstelle.

Drehen Sie am Handrad, bis die Nadelstange ganz unten ist. Dann bringen Sie das Öl ganz oben an der Nadelstange auf und drehen mehrmals am Handrad.

Die Nähfußhalterstange muss bei einigen Modellen im eingeschalteten Zustand geölt werden, sonst lässt sie sich nicht auf und ab bewegen. Möchten Sie das nicht, benetzen Sie die Stange mit einem ölgetränkten Wattestäbchen, stellen Sie die Maschine auf und schalten Sie sie dann ein.

Denn für das Ölen von Nähmaschinen gilt grundsätzlich: Sie müssen nach dem Ölen nähen!

Nur dann verteilt sich das Öl optimal und läuft nicht einfach wieder herunter. Fädeln Sie dazu am besten weißes Garn ein, dann sehen Sie sofort, falls es Verschmutzungen geben sollte und nähen Sie auf einem hellen, weichen Stoff. Im Allgemeinen passiert bei korrekter Anwendung aber nichts, daher ist es praktisch, wenn Sie einfach die Reinigung und das Ölen VOR ihre Nähzeit legen.

So gepflegt werden Sie lange Freude an Ihrer HUSQVARNA VIKING Nähmaschine haben!

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Im Moment teilt ihr ja fleissig den Hack für Bernina mit dem Husqvarna Reißverschlussfuß. Und immer wieder erreichen uns dazu Fragen, ob das auch an Janome, Juki, Pfaff usw. geht. Möglich wär da vieles, ist aber oft gar nicht nötig! Für ganz viele Nähmaschinen gibt es raffinierte Lösungen für ganz knappkantiges Nähen. Hier zum Beispiel bei der Juki TL-2300, die bringt den verstellbaren RV-Fuß gleich mit! Ihr dürft uns aber natürlich trotzdem fragen, welcher Fuß für euer Modell für so etwas verwendet werden kann. Wir nähen jetzt erst mal fleißig mit dem Schnellnäher von Juki weiter 🤩
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