Seiluntersetzer Untersetzer Stoff nähen

Seiluntersetzer mit Stoffeinlage nähen

Dass das Nähen von Seiluntersetzern süchtig machen kann, haben wir ja schon festgestellt. Zu diesem Thema finden Sie bereits folgende Beiträge auf dem nähRatgeber:

In diese Untersetzer kann man auch prima Stoffe verarbeiten. Bisher haben wir den um das Seil gewickelt, aber dann sieht man ja nicht mehr viel vom Muster. Also wird der Stoff jetzt über das Seil gespannt.

Diese Anleitung basiert auf unserem Beitrag zum Thema Seiluntersetzer. Ehe Sie Stoff einarbeiten, sollten Sie schon einen Untersetzer ohne Stoff genäht haben.

Benötigtes Material:

  • Kordel: Hier können die gleichen Kordeln verarbeitet werden, wie in der Basisversion. Wir verwenden eine Baumwollkordel in 6 mm Stärke. Mit festeren Kordeln lässt sich der Stoff leichter verarbeiten.
  • Stoff: Das Stoffstück muss ca. 5 – 10 cm größer sein, als der fertige Untersetzer werden soll. Möchten Sie später heiße Töpfe darauf abstellen, muss er natürlich die entsprechende Hitze aushalten.
  • Kleber: Für den Abschluss mit Stoff einen einfachen Stoffkleber, hier reicht ein Stift.
  • Stoffklammern

Anfang Seiluntersetzer

In den vorherigen Beiträgen haben wir verschiedene Arten gezeigt, wie man beginnt.

Der Vorteil bei eingenähten Stoff: Der Anfang muss nicht so schön werden, da er abgedeckt wird. Wir nähen hier einen ovalen Untersetzer und beginnen daher einfach mit einem langen umgelegten Stück. Beachten Sie die Richtung, damit der größer werdende Untersetzer später auf der linken Seite landet.

Stellen Sie an Ihrer Nähmaschine eine breiteren Zickzackstich ein. Er sollte gerade so die beiden Reihen miteinander verbinden.

Dann wird erst mal ein innerer Bereich in Wunschgröße genäht. Er sollte nicht zu klein sein, vor allem bei gemusterten Stoffen. Wo die Naht endet, landet im nächsten Schritt der Übergang der Reihen.

Stoff einnähen

Jetzt kommt der Stoff dazu. Legen Sie zuerst den angefangenen Untersetzer auf den Stoff, um die Position festzulegen. Sie können die Stelle mit selbstlöschendem Stift oder Schneiderkreide markieren. Das hilft vor allem bei geographischen Mustern.

Dann wird der Stoff bis zur Markierung von einer Seite eingeschnitten und zwar genau dort, wo die Naht der Kordel endet.

Schnittkante versäubern

Sollten Sie planen, den Untersetzer zu waschen und der Stoff franst schnell aus, können Sie die Schnittkante versäubern. Dazu drehen Sie den Stoff auf links.

Schlagen Sie die Kante mit den Fingern knapp vor dem Nähfuß um und steppen Sie den Umschlag mit einem Geradstich fest.

Wenn Sie an die Mitte des Einschnitts gelangen, den Stoff aufklappen und soweit wie möglich über die eingeschlagenen Kante nähen.

Das sieht dann am Ende so aus. Eine Variante ohne Versäubern zeigen wir weiter unten.

Stoff über die Kordel ziehen

Legen Sie den Stoff über die angefangene Mitte, die Kordel wird dabei durch den Schlitz nach oben gelegt.

Den Schlitz schön fest an die Kordel ziehen und den Stoff mit den Händen gut feststreichen, so können Sie auch die Position kontrollieren.

Stoff festnähen

Jetzt wird wieder genäht. Die Kordel liegt auf dem Stoff, der Anfang liegt genau am Schlitz.

Die Kordel wird straff an die vorherige Reihe gedrückt und klemmt den Stoff dazwischen. Genäht wird zur Hälfte auf der Kordel und zur Hälfte auf dem Stoff.

So wird einmal herum genäht, dann geht es wie vorher auch, Reihe für Reihe weiter, indem die Kordel zusammengenäht wird. Der Stoff liegt dabei unten.

Wechsel

Nähen Sie so viele Reihen, wie Sie möchten, auf dem Stoff. Wir nähen drei Runden. Zum Wechsel wird der Stoff am Übergang dann weggeklappt und die Kordel nach unten gelegt.

So wird eine Runde lang der Stoff auf der Kordel festgenäht.

In der nächsten Runde wird der Stoff weggeklappt und wieder zwei Reihen Kordeln zusammengenäht.

Dann kann man wieder beliebig viele Reihen nähen. Der Stoff liegt dabei schön in der Mitte zusammengelegt. Gewechselt wird immer an der gleichen Stelle.

Diesen Vorgang kann man je nach Projekt so oft wiederholen, wie man möchte. Für den Abschluss braucht man jedoch gute 5 cm Überstand vom Stoff.

Abschluss

Man kann mit einer Reihe mit oder ohne Stoff enden. Hier zuerst die Variante mit Stoff.

Wir haben in der letzten Folge ohne Stoff zwei Runden genäht. Dann wird die Kordel ein letztes Mal unter den Stoff gelegt.

Auf der Rückseite legt man nun die Kordel straff und die letzte Reihe.

Der Stoff wird auf ca. 3 cm zurückgeschnitten.

Streichen Sie den Stoff mit etwas Stoffkleber ein, hier reicht ein Klebestift. Dann den Stoff straff um die Kordel legen und mit Klammern fixieren.

Das Ende der Kordel abschneiden und mit dem Stoff abdecken.

Letzte Runde

Zum Abschluss wird nochmal eine Runde genäht, wieder zur Hälfte auf dem Stoff, zur Hälfte auf der Kordel der vorletzten Runde.

Über das Ende ein paar mal vor und zurück nähen, dann den Untersetzer umdrehen und den Überstand mit der Applikationsschere zurückschneiden.

Fertig ist der Untersetzer mit Stoffeinlage. Bei der runden Version haben wir das Ende mit einem Stück Lederpapier abgedeckt.

Ende ohne Stoff und weitere Abwandlungen

Man kann auch mit der Kordel beenden, das zeigen wir am kleinen Untersetzer.

Hier verwenden wir eine dünnere Baumwollkordel, ca. 4 mm und nähen rund.

Bei diesem kleinen Projekt nähen wir ohne Versäubern. Es wird also einfach nur der Stoff eingeschnitten und um die Kordel gelegt.

Und statt mit einem Zickzack nähen wir diesmal mit einem Musterstich. Versetzte Satinstiche eignen sich besonders gut. Passend zu den Sprenkeln des Stoffes auch gleich mal mit Metallicgarn. Für ein schönes Stichbild am besten gleich eine Metallic- oder Topstitchnadel verwenden.

Bei Zierstichen darauf achten, möglichst immer mit der Nadel in der rechten Position zu stoppen, falls man drehen muss. Dann gibt es keine unschönen Versetzer.

Bei weichen Kordeln ist das Einnähen von Stoffen schwieriger, Sie sollten also für die ersten Versuche eher mit steiferen Kordeln oder Seilen arbeiten.

Die letzte Runde wird auf dem Stoff genäht. Falls sie mit einem normalen Zickzackstich nähen, die Stichlänge etwas verkürzen. Das Kordelende steht über.

Dann den Stoff umdrehen und knapp zurückschneiden. Durch die letzte Runde ist er ja schon gesichert.

Das Kordelende kann gesichert werden wie bei Seiluntersetzern ohne Stoff auch, wir haben hier das Ende erst angenäht und dann mit einem Label abgedeckt.

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2 days ago

Vom Schnittmuster zum Stickmuster - manchmal lohnt es sich, sich die Mühe einmal zu machen. Dann kann man so Schnittmuster wie die Lene von @dasmachichnachts einfach immer wieder sticken und direkt ausschneiden. Wir zeigen euch jetzt auf www.naehratgeber.de, wie ihr mit der Bernina Sticksoftware ein PDF-Schnittmuster in ein Stickmuster umwandelt. Praktisch, oder? Habt ihr schon Ideen für Schnittmuster, die man dafür verwenden könnte?
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Vom Schnittmuster zum Stickmuster - manchmal lohnt es sich, sich die Mühe einmal zu machen. Dann kann man so Schnittmuster wie die Lene von @dasmachichnachts einfach immer wieder sticken und direkt ausschneiden. Wir zeigen euch jetzt auf www.naehratgeber.de, wie ihr mit der Bernina Sticksoftware ein PDF-Schnittmuster in ein Stickmuster umwandelt. Praktisch, oder? Habt ihr schon Ideen für Schnittmuster, die man dafür verwenden könnte?
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1 KommentarComment on Facebook

Cool das muss ich mir anschauen, danke

Knopflöcher sticken oder nähen? Warum nicht beides? Sticken muss ja nicht immer sein und dauert oft auch länger. Aber dafür kommt man an schwierige Stellen leichter im Stickmodus.
Wir nähen dienKnopflöcher am Vorderteil und sticken das Knopfloch am Steg! Unsere Bernina kann im Stickmodus das zuletzt genähte Knopfloch mitsamt der Anpassungen übernehmen, das ist doch praktisch.
#nähtipps #sticktipps #nähpark #nähratgeber #stickmaschine
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Bisher gab es bei den 7er und 8ern von Bernina einen Punkt im Setup Menü zum Verpacken des Stickmoduls. Das geht bei der B990 anders und das zeigen wir jetzt auf www.naehratgeber.de.
Aber keine Angst, wenn das Stickmodul nicht angeschlossen ist, lässt sich der Stickarm wie gewohnt auch mit der Hand verschieben.
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