Decovil Plotter Momento

Singer Momento Plotter – Testbericht Teil 2

Nach den ersten Versuchen mit Folien wollten wir uns anderen Materialien zuwenden. Leider haben wir festgestellt, dass viele unsere Ideen das Tiefschnittmesser brauchen, das zum Zeitpunkt des Tests noch nicht lieferbar war. Aber bis es da ist, finden wir bestimmt noch jede Menge anderer Projekte.

Zum ersten Teil des Testberichts: Singer Momento Test 1

Hinweis:

Bei Bildern der Software, auf denen Formen erkennbar sind, die nicht von uns stammen, wird der Bildausschnitt verzerrt dargestellt. Das ist kein Fehler, sondern dient dem Schutz des Musters. 

Erst mal haben wir Stoff und Folie kombiniert. Das Skelett ist mit Flockfolie geschnitten, hat auf Anhieb geklappt. Die Umrandung wollten wir aus Stoff. Also haben wir schwarzen Köperstoff mit Vliesofix bebügelt und dann mit dem Rollmesser geschnitten. In den Innenbereichen hat man durch die relativ große Rollklinge aber stellenweise Überschnitte. Wir werden daher später nochmal einen Vergleich mit der Standardklinge machen. Nur, weil es eine Rollklinge gibt, heißt es ja nicht, dass man sie immer benutzen muss. Da der Stoff aber ohnehin festgebügelt und übernäht wird, sind die Überschnitte hier ohnehin nicht relevant. Immerhin hat der Momento den Stoff aufs erste Mal optimal geschnitten.

Nachdem beide Lagen hintereinander gepresst wurden, haben wir den Stoff noch freihand mit der Nähmaschine (Bernette b08) befestigt.

Beim Schneiden der Flockfolie ist uns aufgefallen, dass an den Stellen, an denen selten Folie klebt, die Rollen schon den Kleber abgerieben haben. Vielleicht doch ein Argument, auch mal die kleinen Matten zu verwenden. Gut, dass man die Transportrollen verschieben kann, das sollte man einfach zwischendurch mal machen. 

Decovil light schneiden

Für ein kleines Taschenprojekt brauchten wir Decovil light (und später auch noch Stoffe).

Bei diesem Schnittmuster gab es zum PDF gleich die passende SVG, das haben wir doch gern. Schnitt gekauft, am Ipad heruntergeladen und direkt losgelegt.

Vom Ersteller aus gibt es für das Außenteil sogar ein Schnittmuster mit und ohne Löcher für die Nieten, da man die ja nicht schneiden soll.

Beim Teil für Decovil light allerdings sind die Löcher drin, die wollen wir aber nicht haben. Normalerweise geht das über Entgruppieren oder Pfade lösen. Beides geht aber in der MySewnet App nicht. Wir wollten schon an den Windows Rechner oder ein anderes Programm. Ein letzter Versuch noch!

Wir gehen links auf das Bearbeiten-Symbol statt rechts und stolpern über „Aussparungen rückgängig machen“. Wir haben zwar keine Aussparungen erstellt, aber einen Versuch ist es wert. Und plötzlich gibt es rechts die Mehrfachauswahl, der Filmstreifen erweitert sich um mehrere Kreise und diese können wir tatsächlich löschen.

Kann gut sein, dass mache Leser jetzt denken „War doch logisch!“, für uns war das nach den bisherigen Plottern (Silhouette, Cricut, Brother) nicht. Aber man lernt ja nie aus.

Anmerkung Tablet-Halter: Gute Idee, aber geht nur ohne Hülle. Oder vielleicht mit einer sehr schlanken Hülle.

Ist für uns jetzt aber kein Problem, da wir zum Bearbeiten der Datei das Ipad eh in der Hand halten und auf dem Momento ist genug Platz, um es einfach so abzulegen.

Decovil light gibt es in der Materialauswahl nicht, wir haben es einfach mal mit Kunstleder versucht (rechts). Da wurde die Oberfläche nur angeritzt, geklappt hat es dann mit der Einstellung für Leder<2mm.

Patchworkstoff mit aufgebügeltem S530 wurde mit der Einstellung „Stoff normal“ einwandfrei geschnitten. Wir legen dazu den Stoff nach unten.

Hat man das falsche Werkzeug montiert, schneidet der Plotter nicht.

Zeichnen und Schneiden

Für das nächste Teil soll Zeichnen und Schneiden kombiniert werden.

Dazu haben wir wieder die Löcher von der Umrandung gelöst über „Aussparung rückgängig machen“ und dann einen Kreis nach dem anderen von Schneiden auf „Stift“ umgestellt.

Da wir die Form zum Schneiden dann drehen wollen, mussten alle Elemente ja wieder miteinander verbunden werden. Das geht über die Rechteckauswahl und „Anbringen“. Eine Funktion „Mehrfachauswahl“, bei der man mehrere Objekte nacheinander auswählen kann, um sie gemeinsam zu bearbeiten, haben wir bis jetzt noch nicht gefunden. Das geht am Windows-Rechner ja über die gedrückte Steuerungstaste.

Ein kleines optisches Problem im Hochformat bei Kraft und Geschwindigkeit, aber das lässt sich bestimmt mal lösen. Lesen kann man es ja trotzdem. Stift rein, Rollklinge rein, los gehts.

Fertig ist das Schnittteil mit den Markierungen für die Löcher, perfekt. Nur noch nähen.

 


Schnittmuster: Pyramidion von Simple Artful Stuff.

Netter Effekt: Vergisst man den Stift in der Halterung, geht der Plotter nicht zu. So würde die Mine ja austrocknen. Also wird man zum Aufräumen gezwungen.

Das Pyramidion ist dann relativ fix genäht und den Baumler für den Zipper haben wir aus einem Rest von dem Stoff geschnitten, der schon mit S530 bebügelt war. Mit ein paar Arbeitsschritten bekommt man auch die Dateien in FCM aus Canvas Workpspace in den Momento und mit ein paar weiteren Schritten kann man auch Reste verarbeiten ohne Scanner. Das testen wir noch ausführlich und wenn es gut klappt, zeigen wir es in einem der folgenden Berichte.

English Paper Piecing

Erst mal weiter mit einem EPP-Projekt. Auch das ist ein Kaufmuster, das gleich eine passende SVG mitbringt (sofern man es so kauft).

Für die Bangle Bowl brauchen wir eigentlich ja nur die Schablonen, aber man kann sich auch die Stoffstücke vorab zuschneiden lassen. Ob das nun schneller geht, als mit dem Rollschneider aussenherum zu schneiden, das ist fraglich. Aber wenn man mehrere Projekte macht, kann sich das schon lohnen.

Für Fussy Cutting ist der Momento allergings nicht geeignet, wie wir das am SDX von Brother nutzen. Man kann den aufgeklebten Stoff ja nicht scannen.

Passt nicht auf die Matte

An diesem Problem hängen wir mehrfach.

Die 12 x 24 Matte hat oben einen Rand, der nicht genutzt werden kann. Ca. 1 cm fehlt. Nutzt man die Matte hochkant, fehlt der Rand auch oben. Laut VSM liegt es am schmaleren Transportrand an der langen Seite, aber dann dürft es bei hochkantiger Verwendung ja nicht auch oben sein und die Differenz der Ränder beträgt 2 mm. Warum dann 1 cm fehlt, verstehen wir nicht. Und es ist auch ärgerlich, wenn man mit zwei A4 Blättern plant und eines davon dann nicht passt.

Natürlich kann man einfach das Muster anpassen.

Wenn man die A4-Bögen ganz nach unten klebt, klappt das ja auch alles. Aber der Schneidebereich der 12 x 24 Inch Matte ist dann eben nicht 12 x 24, sondern 11.5 x 24 oder 12 x 23.5. Es wird auch Projekte geben, bei denen es drauf ankommt. Die 24 x 24 Inch Matte hat den Rand übrigens nicht. Will man also 12 x 24 schneiden, braucht man eine 24 x 24 Matte. Hm.

Abgesehen davon gefällt es uns richtig gut, mit einer großen Matte zu arbeiten. Bei unserem anderen Plotter hätten wir zwei Schneidedurchgänge gebraucht. So schieben wir ein Muster nach links, eines nach rechts und alles wird zusammen geschnitten. Mit der Auswahl „Schwerer Karton 300g/qm“ aufs erste Mal perfekt. Der Karton lässt sich von der grauen Matte auch gut wieder ablösen. Fehlt nur noch der Stoff.

Wir arbeiten ja gerne erst mal mit Resten, hier hätten wir uns wieder eine Scanfunktion gewünscht. Aber es geht auch ohne, wir haben einfach mehr Teile geschnitten, als benötigt und die, die über eine Stoffkante gingen, entsorgt.

Auch hier wieder, ein Teil rechts, ein Teil links, dann kommt man mit den Kästchen auf der Matte auch gut aus.

Schon sind alle Teile geschnitten:

Jetzt müssen wir die Bowl nur noch nähen … Das dauert in der Regel länger als das Vorbereiten und Schneiden zusammen 😉

Da man gerade für 3D-EPP eher feste Papiere verwendet, finden wir die Unterstützung durch den Plotter wirklich toll, zumal unser Papier gar nicht vom Drucker verarbeitet werden würde. Natürlich kann man auch mit einer Schablone ausschneiden, aber wir bevorzugen die Genauigkeit des Plotters.

Auch die Veränderung der Größe geht mit dem Plotter genauer und einfacher als über die Einstellung des Druckers.

Schnittmuster mit dem Singer Momento schneiden

Bei diesen beiden Beispielen hatten wir ja den Vorteil, dass die Ersteller die SVG mit anbieten, was das Schneiden ziemlich einfach macht. Aber wie ist es mit Schnittmustern, die nur als PDF vorliegen?

Nicht so einfach. Da muss man eigentlich bei allen Programmen für Plotter Vorarbeit leisten, je nach Designer mehr oder weniger.

Ein Nachteil von MySewnet ist, dass man zum aktuellen Zeitpunkt keine Pfade bearbeiten kann. Man ist also zwingend auf eine andere Grafiksoftware angewiesen, um die SVG so vorzubereiten, dass sie vom MySewnet korrekt verarbeitet wird.

Eine Anleitung vom Schnittmuster als PDF bis zum fertigen Schnitt mit dem Momento können wir im Moment auch nicht anbieten, da es immer darauf ankommt, mit welchem Programm das Schnittmuster erstellt wurde.

Wir haben unsere Vorarbeit mit PDF 24 und Silhouette Studio (Business oder Designer) erledigt. Falls Sie sich auch am Erstellen einer SVG aus einem PDF-Schnittmuster versuchen wollen, dann am besten mit einem Schnitt, der als A0 vorliegt. Dann ersparen Sie sich zumindest das Zusammensetzen der einzelnen Seiten.

Nähmaschinenhaube Clara

Da zu Beginn des Tests noch keine 60×60-Matte verfügbar war, haben wir mit Projekten begonnen, die auf die 30×60 Matte passen. Dann haben wir gehört, dass die großen Matten unterwegs sind und das Projekt durfte auch größer werden. Unsere Wahl fiel auf die Nähmaschinenhaube Clara aus der Nähgang.

Dieses Schnittmuster gab es nur in A4. Was man je nach Software sehen kann: Die Linien sind oft größer als A4. Silhoutte Studio zeigt alle Linien an, die für Blatt 1 benötigt werden, in der gesamten Länge. So konnten wir die Blätter in der Software relativ schnell zusammensetzen, überflüssige Linien löschen und dann noch die Enden verschließen, um die Form komplett ausschneiden zu lassen.

Das ist genau der Punkt, für den man das Bearbeiten von Pfaden bräuchte.

Denn in MySewnet entsteht der gleiche Effekt wie auch in Silhouette Studio.

Man hat nur (aktuell) nicht die Möglichkeit, die Linien zu verlängern, um sie zu verbinden.

Aber nach der Vorarbeit kann man die Teile in MySewnet laden.

Die Gruppierung aufheben.

Wir wissen ja schon, dass wir jedes Teil aus einer anderen Farbe schneiden wollen. Also vergeben wir hier auch gleich mal Farben, damit später alles auf einzelnen Matten angezeigt wird. Da wir die Haube in verschiedenen Größen nähen wollen, schieben wir jetzt alle Teile zusammen und speichern erst mal ab.

Dann passen wir die Größe unserem aktuellen Projekt an.

Der Schnitt ist ohne Nahtzugabe, diese lässt sich in MySewnet einfach hinzufügen.

Wir fügen eine Umrandung hinzu und entfernen das ursprüngliche Teil dann.

Jetzt sind alle Teile fertig. Praktisch in MySewnet, man kann alles einfach so auf der Matte verteilen, dass der maximale Bereich nicht überschritten wird. Beim Senden zum Schneiden wird alles wieder aufgeteilt und man kann die Teile nochmal neu anordnen, ohne in der gespeicherten Datei etwas zu verändern. Fehlt nur noch die große Matte!

Damit geht es dann im nächsten Teil weiter.

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