Nach dem ersten Kennenlernen musste die Juki DX 3 sich bei mir im Nähalltag beweisen. Es ist doch immer etwas anderes zu Hause mit den eigenen Projekten als im Laden mit Probeläppchen zu nähen.
Ich habe mich mit der DX 3 schnell angefreundet. Das ist bei mir nicht bei jeder Maschine der Fall und hat mich sehr gefreut. Das Geräusch des Stellmotors fällt mir zu Hause kaum auf, der Einfädler funktioniert fast immer perfekt und ich habe verschiedene Funktionen für das Pedal getestet.
Das Umstellen geht hier ganz einfach:
Ich teste noch durch, welche Einstellung mir am liebsten ist. Derzeit steht sie auf Halbstich, weil ich viele enge Kurven nähen muss.
Kritikpunkte habe ich aber auch hier schon gefunden: Der kleine Garnrollenhalter ist immer noch zu groß.
Es kam bei mir öfter vor, dass der Faden in dieser Position hängen blieb. Er hat sich beim Weiternähen gelöst, es ist nie etwas gerissen, aber mal hat das Einfädeln deswegen nicht geklappt oder ein Stich fiel optisch aus der Reihe. In der Anleitung steht zwar, dass man ihn in verschiedene Richtungen aufsetzen soll, aber das Stocken kam immer wieder.
Dazu stört es mich, dass gelegentlich der Faden beim Einfädeln am Haken hinter dem Öhr hängen bleibt. Ob es nur bestimmte Garnsorten oder Nadeln betrifft, kann ich noch nicht sagen. Der Faden ist zwar durch, aber man hat schon etwas Mühe, ihn da hinten wieder loszubekommen.
Nach den Kritikpunkten noch die Pluspunkte:
Man kann sich die DX3 wunderbar individuell einstellen. Sie hat 10 Speicherplätze, was völlig ausreichend ist. Wobei ich die kaum nutzen werde, denn es gibt ja schon als Stich Nr. 2 den Abstand von 7mm und Stich Nr. 3 mit ¼ inch. Es hat mich gefreut zu sehen, dass man sich sogar die Geschwindigkeit des Rückwärtsnähens einstellen kann. Das ging mir bei der Juki HZL-H60 viel zu langsam. Die normale Nähgeschwindigkeit kann ebenso geregelt werden wie die Startgeschwindigkeit.
Über eine Taste kann angewählt werden, ob die Maschine mit Nadel oben oder unten anhält. Zusammen mit der Programmierbarkeit des Fußpedals kann man sich so sein ganz eigenes System zusammenstellen.
Was man überhaupt nicht einstellen muss, ist die Fadenspannung. Bis jetzt hat die DX3 bei mir alle Nähte mit der automatischen Fadenspannung einwandfrei genäht.
Nun noch zu einem Thema, was bei diesen Tests immer wieder nachgefragt wird: die Knopflöcher. Ich habe immer wieder so meine Erlebnisse mit Knopflöchern. Mal klappt alles, mal gar nichts. Aber immer nur Druckknöpfe montieren ist auch keine Lösung. Darum versuche ich es immer wieder.
Angefangen habe ich mit dem Standardknopfloch. Hierfür hab ich eine Knopflochleiste der Bluse nachgestellt, die ich als nächstens nähen möchte. Ich würde dann die Dichte der Raupe noch erhöhen, aber im Großen und Ganzen gefiel mir das schon sehr gut. Ich habe während des ganzen Tests nur mit der Maschine geschnitten und alle Restfäden dran gelassen.
Die Rückseite ist natürlich auch wichtig. Man sieht hier, dass die Juki gelegentlich kleine Fadennester entwickelt. Sie entstehen, wenn man mit der Fadenschere der Maschine geschnitten hat und das kenne ich so von vielen Maschinen. Wenn es wirklich auch mal auf die Rückseite ankommt, würde ich den Faden vorher mit der Schere schneiden und die Fäden beim Nahtbeginn festhalten.
Flanell war zugegebenermaßen ja ein einfaches Material. Ich habe übrigens bei allen Knopflochtests Vlieseline auf die Rückseite des Stoffes gebügelt.
Ich wollte dann wissen, wie sich die Maschine bei dicken, dehnbaren Stoffen so macht. Hier im Test Ben von Swafing, ein Strickjaquard, aus dem ich mir einen Cardigan nähen wollte. Die ersten beiden Versuche sieht man links im Bild. Die Geradstiche gingen noch, aber wenn es an die Raupe ging, war Schluss.
Schon lief es wie am Schnürchen.
Rechts das Knopfloch Nr. 10 (für mittelschwere Wirkware) und links Nr. 12, welches doppelt genäht wird. Auch hier werde ich eventuell noch die Raupendichte erhöhen, aber dafür werde ich nochmals Testknopflöcher machen, wenn ich Garn und Knöpfe ausgesucht habe.
Mir macht die DX 3 jedenfalls viel Freude und ich finde es fast schade, dass sie eine Sonderedition ist, die nur begrenzt verfügbar ist.