Es ist kaum zu glauben, aber die drei Monate Testzeit mit der Janome 6700P sind schon um!
Wie Ihr wisst, wurde mir die Janome vom Nähpark kostenlos zur Verfügung gestellt. Was ich in meinem ersten Testbericht und hier in meinem Abschlussbericht/Fazit schreibe, gibt aber meine ganz persönliche Einschätzung der Maschine wieder.
Die Mitarbeiter vom Nähpark haben uns Tester während der Testzeitganz wunderbar unterstützt, wenn wir Fragen oder Probleme beim Nähen mit den Testmaschinen hatten, aber sie beeinflussen uns in unserem Urteil in keiner Weise.
Ich schreibe erstmal mein Fazit zur Janome, und zeige Euch zum Schluss, was in der Testzeit auf der Janome noch so entstanden ist.
Mein Fazit:
Worauf ich bei den Testberichten immer am neugierigsten bin: wird der Tester seine Maschine behalten? Ja? Nein? Und warum? … Ich überfliege gern zuerst die Testberichte oder scrolle gleich bis zum Ende um genau das zu erfahren 😉
Daher, falls es Euch genauso geht, schreibe ich es mal gleich am Anfang:
Nein, ich habe die Janome 6700P nicht behalten.
Warum? Weil sie mir nicht gefallen hat? Fehlanzeige!
Mein Urteil steht fest: die Janome 6700P ist eine tolle Nähmaschine, und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Ich habe nach meinem Erstbericht noch einige schöne Projekte auf ihr verwirklicht, und sie hat mich nie im Stich gelassen. Eine der bravsten Maschinen auf der ich je genäht habe.
Was ich an der Janome so schätze ist ihre Kombination aus:
- Professionalität und Präzision bei zugleich praktischer und einfacher Bedienbarkeit
- Viele Features und umfangreiches Zubehör für eine große Bandbreite an Nähprojekten, ohne in über-computerisiertem „Chichi“ zu ersticken
Einige aus der Testgruppe werden die Janome 6700P behalten, und ich kann sie sehr gut verstehen – denn die Janome ist einfach eine Maschine mit der man sich sehr gut versteht.
Schlafanzug für meinen Neffen
Dieser Schlafanzug hat mir den letzten Nerv geraubt, das lag allerdings nicht an der Janome! Manche Jerseys sind einfach furchtbar und sollten „Rolleys“ heißen… Ich besitze auch eine Overlockmaschine, aber ich wollte für den Test gerne ein Jersey Projekt komplett auf der Janome nähen. Mit dem Obertransportfuß und dem verstellbaren Nähfußdruck lässt sich Jersey problemlos verarbeiten.
Die Ärmel habe ich mit dem Tricotstich gesäumt.
Wer den Overlockstich imitieren möchte, wozu man den Overlockfuß benutzen muss, sollte bei Jersey aber auf den offenen Overlockstich Nummer 114 zurückgreifen. Mit den anderen Overlockstichen wurde die Naht, trotz stark reduziertem Füßchendruck, leicht wellig. Hier seht Ihr den Stich Nummer 114, damit wird die Naht schön, finde ich.
Wer den Overlockstich imitieren möchte, wozu man den Overlockfuß benutzen muss, sollte bei Jersey aber auf den offenen Overlockstich Nummer 114 zurückgreifen. Mit den anderen Overlockstichen wurde die Naht, trotz stark reduziertem Füßchendruck, leicht wellig. Hier seht Ihr den Stich Nummer 114, damit wird die Naht schön, finde ich.
Nähmaschinenhülle für meine große Bernina
Beim Quilten dieser Hülle habe ich die Nähgeschwindigkeit auf recht langsam eingestellt, so brauchte ich nur „bleifußmäßig“ das Fußpedal drücken, ohne auf die Geschwindigkeit achten zu müssen, und konnte mich voll auf meine Hände konzentrieren, ich bin richtig in einen Quilt-Rausch gekommen, soviel Spaß hat das gemacht:
Das Patchen der Hülle habe ich mit dem Patchworkfuß gemacht. Der Patchworkfuß hat eine Schiene an der rechten Seite, damit man die Nahtzugabe von einem ¼ Inch perfekt einhalten kann.
Theoretisch kann man bei einem ¼ Inch Nahtzugabe auch den Profigeradfuß verwenden, aber ich fand, dass die Nahtanfänge und Enden mit dem Patchworkfuß besser zu nähen waren.
Ein Portemonnaie, „Opal“ von Hansedelli
Gerade die letzten Nähte an den Seitenteilen der Opal sind immer eine Herausforderung für die Nähmaschinen: viele dicke Lagen müssen knappkantig zusammengesteppt werden. Hier hat mich die Janome ebenfalls sehr zufrieden gestellt. Wir haben die mitgelieferte Distanzplatte dabei verwendet, damit der Nähfuß immer gerade steht, und den Profigeradfuß dafür genommen, der hat ja dieses kleine Loch im rechten Schenkel, und damit kann man prima knappkantig steppen!
Generell muss ich anmerken, dass die Distanzplatte im Zubehör der Janome echt seine Berechtigung hat. Die Janome „besteht“ quasi auf den Einsatz der Distanzplatte (ihr könnt aber auch ein Stück zusammengefaltetes Stück Stoff oä. verwenden) wenn es nähtechnisch „den Berg hinauf oder – hinunter geht). Alternativ habe einige Füße der Janome ein kleines Schräubchen mit dem man den Fuß in der Horizontalen fixieren kann, das ist bei Nahtbeginn und –ende sehr praktisch, wenn es sich um ein dickes Werkstück handelt.
Brieftaschen-Täschchen für meine Mama
Zu guter Letzt, habe ich für meine Mama noch eine Aufbewahrung für ihre Brieftasche genäht. Natürlich hat die Janome auch diese Tasche ohne Probleme genäht. Es ist ein etwas dickerer, grober Baumwollstoff/Canvas, den ich mit Vlieseline 630 verstärkt hatte. Bei diesem Täschchen habe ich noch mal in die Zierstichkiste gegriffen und meinen Lieblingszierstich der Janome 6700P verwendet.
Ich hoffe, Euch haben meine Berichte gefallen und Ihr konntet Euch ein Bild von der Janome 6700P machen, im besten Fall habe ich euch ein bisschen „Angst“ vor dieser großen Maschine genommen, das würde mich freuen! Die Janome ist definitiv eine Maschine im gehobenen Preissegment, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist spitze, hier wird kein Name mitbezahlt, kein unnötiger „Chichi“ mit erworben … toll ausgestattet, super durchdacht, extrem vielseitig – für verlässlichen Nähspaß: das ist mein Fazit!
Ganz herzlich Danke sagen, möchte ich an dieser Stelle: natürlich dem Nähpark, das er diese tollen Tester-Aktionen möglich macht, aber ganz besonders danken möchte ich Tanja und Petra vom Testteam: Ihr habt uns mit viel Geduld begleitet und unterstützt, Ihr wart immer für uns da, bei allen Fragen und Problemen, sogar am Wochenende und im Urlaub … 😉
Schön war´s!
Liebe Grüße, Steffi