Immer wieder liest man in der Produktbeschreibung von Nähmaschinen das Wort „Boxtransport“ und die Aussage, dass diese Modell besser transportieren würden. Aber was ist ein Boxtransport überhaupt und heißt das grundsätzlich, dass Nähmaschinen mit Boxtransport besser transportieren als ohne?
Boxtransport oder konventioneller Transport
Erst mal zum grundsätzlichen Unterschied. Denn für den herkömmlichen Transport einer Nähmaschine gibt es keinen so schönen Begriff. Elliptisch kommt dem Ganzen aber sehr nahe.
Der Boxtransport wird auch als rechteckiger Transport bezeichnet, was den Vergleich zum elliptischen besser darstellt.
Der Transporteur bewegt sich normalerweise unter der Stichplatte also schräg nach oben und wieder nach unten. Beim Boxtransport ist diese Bewegung eckig.
Aber was hat das für einen Vorteil für mich?
Bei einem herkömmlichen Transport bewegt sich der Transporteur mit den Zähnchen in einer ovalen Bewegung.
Er kommt also vorne schräg nach oben, erfasst den Stoff unter dem Nähfuß und geht dahinter wieder schräg nach unten. Der Druck, den die Zähnchen gegen den Nähfuß ausüben, ist also am Anfang und am Ende geringer als in der Mitte des Stichs.
Auf den Bildern sehen Sie den Zeitpunkt, ab wann der Transporteur an der höchsten und der tiefsten Stelle steht. Bei einem Boxtransport ist die maximale Höhe früher erreicht, was beim Nähen bedeutet, dass selbst beim Start knapp an der Kante der Stoff eingezogen wird und die Gefahr von kleinen Stichen reduziert wird.
Der Stoff wird über die Dauer des Zeitpunkts, an dem die Nadel wieder aus dem Stoff herauskommt, bis sie wieder einsticht, besser festgehalten.
Auch beim Nähen bis ans Ende des Stoffes wird sicher transportiert.
Ist Boxtransport jetzt immer besser?
Jein. Ob eine Nähmaschine gut transportiert, hängt von vielen Faktoren ab, der Boxtransport ist nur einer davon.
Weitere Faktoren:
- Größe des Transporteurs
- Anzahl der Segmente
- Form der Zähnchen
- Nähfußdruck und Einstellmöglichkeiten
- Integrierter Obertransport
- Maximale Stichlänge
- Grundsätzliche Qualität der Transporteurkonstruktion
Wenn Sie allerdings zwei Modelle mit ähnlicher Ausstattung in der engeren Auswahl haben, beide haben die gleiche Stichbreite, Stichlänge und gut einstellbaren Nähfußdruck, raten wir zu einem Modell mit rechteckigem Transport.
Welche Modelle haben einen Boxtransport?
Alle Modelle aus unserem Shop können jetzt nicht unter Garantie auflisten, aber hier finden Sie schon mal eine Übersicht (die wir ständig erweitern). Es weisen nämlich nicht alle Hersteller explizit auf diese Funktion hin. Daher ist der Boxtransport auch nicht bei uns im Datenblatt integriert, aber oft findet sich in unserer Produktbeschreibung ein Hinweis dazu.
JANOME
Bei Janome wird der Boxtransport als SFS+ bezeichnet. Laut Janome ist diese Technik ab dem Modell Sewist 740DC verbaut. Hat eine Nähmaschine SFS-i, dann hat versenkt sie zusätzlich beim Anheben des Nähfußes den Transporteur.
- Sewist 740DC
- Sewist 780DC
- Skyline S3
- Skyline S5
- Skyline S6
- Skyline S7
- Skyline S9
- MC 6700
- MC 9410
- MC 9480
- Continental M6
- Continental M7
- Continental M8
- Continental M17
Der Schnellnäher HD9 verfügt nicht über einen Boxtransport.
JUKI
Juki ist wohl der bekannteste Hersteller in Sachen Boxtransport und bietet diesen bereits ab dem Modell G120.
NECCHI
BROTHER
Von Janome gibt es zwei Videos dazu, im ersten wird der Boxtransport gezeigt. Im zweiten die Erweiterung des SFS-i.
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Eine Antwort auf „Was ist ein Boxtransport bei einer Nähmaschine?“
Interessant – das es da Unterschiede gibt, wusste ich noch nicht …