Schnureinnähfuß Bernina L850 Overlock

Der Schnureinnähfuß für die BERNINA L850 / L860 Overlock

Mit dem Schnureinnähfuß für die BERNINA L850 und L860 können Schnüre oder Kordeln bis 2 mm Dicke ganz einfach an die Stoffkante genäht werden. Dabei arbeitet man üblicherweise nur mit der rechten Nadel. Zur Auswahl steht dabei der 2- oder 3-Faden Rollsaum, die Rollnaht oder der 3-Faden-Overlockstich. Varianten werden wir Ihnen am Ende des Beitrags zeigen und auch, wie Sie innerhalb des Stoffes damit nähen können.

Hinweis: Sie erhalten diesen Nähfuß auch als C17 für die BERNINA L890.

Die Verwendung des Schnureinnähfußes

Schnur einlegen

Das Einlegen der Schnur geht ganz einfach. Montieren Sie den Nähfuß wie gewohnt und schwenken Sie ihn dann nach links aus. Für mehr Platz versenken Sie das Messer und öffnen Sie die vordere Klappe.

Halten Sie die Schnur straff zwischen zwei Händen und schieben Sie sie von rechts in die vordere Führung.

Den vorderen Teil der Schnur ziehen Sie dann nach oben.

Ziehen Sie sie etwas auf sich zu, schon liegt die Schnur in der vorderen Führung.

Auch in die hintere Führung wird die Schnur seitlich eingebracht, bei dickeren Schnüren müssen Sie die Stelle allerdings genau treffen. Am besten geht es dann, wenn Sie die Kordel so über die Metallplatte spannen.

Dann schieben Sie die Schnur mit dem Finger nach links, schon gleitet sie an die richtige Stelle.

Legen Sie die Schnur so unter den Nähfuß, dass 5 bis 10 cm hinten herausschauen. Schließen Sie die Klappe, heben Sie das Messer an und schwenken Sie den Schnureinnähfuß wieder ein.

Nähen mit dem Schnureinnähfuß

Legen Sie den Stoff unter den Nähfuß (bis ans Messer), halten Sie die Fäden und die Schnur kurz fest, während Sie mit dem Nähen beginnen.

Machen Sie eine Probenaht. Dabei stellen Sie das Messer passend ein, damit die Stoffkante unter der Kordel nicht hervorblitzt. Überprüfen Sie das Differenzial, Webware neigt dazu, zusammengerafft zu werden. Bei dehnbaren Stoffen entstehen eher Wellen. Falls Wellen gewünscht sind, dehnen Sie den Stoff vor dem Nähfuß mit der rechten Hand. Mit der linken Hand halten Sie den Stoff auf Höhe des Nähfußes und dahinter stabil, damit sich das Stichbild nicht durch das Dehnen verzerrt.

Wir haben für unser Beispiel Kontrastfarben gewählt, damit sie alles gut erkennen können. Hier wurde die gelbe Kordel mit Bauschgarn und dem 3-Faden-Rollsaum eingenäht. Die Stichlänge stand dabei auf 0,8, um eine vollständige Abdeckung zu erzielen.

Aber auch bei Stichlänge 3 ergibt sich ein schönes Bild, die Kordel ist gut zu erkennen.

Anwendungsbeispiele für den Schnureinnähfuß

In diesem Beispiel haben wir Nylonschnur eingenäht, an eine Tüllkante. Der Tüll wurde dabei gedehnt. Als Unterlage unter dem Tüll wurde wasserlösliches Vlies verwendet, da das Bauschgarn sich sonst ab und an in den Löchern des Tüll verfangen hat und an der Stelle dann ein Stich mit abstehenden Fasern entstand. Das Vlies bildet dabei die unterste Lage.

So wurden diese Rüschen genäht. Es handelt sich um Brauttüll, also ein dünner und dehnbarer Tüll. Nur so bekommt man die großen Wellen hin. Die Nylonschnur wurde am Anfang und Ende großzügig stehen gelassen und der Saum dann zusätzlich gedehnt, um mehr Schnur in die Naht zu bekommen. Dafür muss der Rollsaum sehr dicht sein. Das Bauschgarn bildet hier die optimale Abdeckung. Das Vlies wird vor dem Dehnen ausgewaschen.

Der Schnitt ist das Rüschenshirt Sara von Studio Schnittreif.

Die Paillettennaht wurde mit dem Perlen- und Paillettenfuß genäht.

Hier wurde fester Tüll verwendet und geflochtene Kordeln eingenäht. Durch das dünne Overlockgarn kommt mehr von der Kordel zur Geltung. Die pinke Kordel ist dicker als 2 mm, hier muss man beim Nähen die Kordel hinter dem Nähfuß etwas führen, dann geht auch eine etwas dickere Schnur noch durch.

An diesem Ballettkleid Petite No. 1 (Freebie bei uns) wurden verschiedene Overlockzusatzfüße benutzt, die anderen stellen wir Ihnen in weiteren Beiträgen auch noch vor.

Jetzt noch ein paar Varianten für den Schnureinnähfuß

Sie können den Schnureinnähfuß auch mit der normalen 4-Faden-Overlocknaht verwenden. Hier im Beispiel mit Bulk-Lock in den Greifern, Aerolock in den Nadeln. Es handelt sich um Samt-Polsterstoff und es wurde eine glänzende Kordel eingenäht. Rechts im Bild mit kürzerer Stichlänge, links wurde die Stichlänge erhöht.

In den gleichen Stich kann man auch Chenillegarn einfädeln, was eine völlig andere Optik ergibt. Das Chenillegarn ist zwar an sich dicker als 2 mm, aber die feste Struktur dieses Garns ist sehr dünn, die abstehenden Fasern werden problemlos mit durchgezogen.

Für weniger Kontrast wechseln Sie einfach auf die 3-Faden-Overlocknaht und farblich passendes Nähgarn.

Die Stichlänge sollte hier immer ziemlich hoch sein.

Sie hätten die Schnur gerne innerhalb des Stoffes? Auch kein Problem, nähen Sie einfach eine Flatlocknaht:

Auf der Rückseite ist die Flatlocknaht dann aber besser zu erkennen. Natürlich könnte man das Garn auch später einziehen, aber direkt mit einnähen geht auf jeden Fall schneller.

Sie sehen, auch der Schnureinnähfuß ist flexibel einsetzbar und das sind sicher noch nicht alle Möglichkeiten.

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