Siehst du unserem neuen Tutorial schon mit Spannung entgegen? Sehr gut, diesmal dreht sich alles um die Fadenspannung bei Nähmaschinen mit einer Spulenkapsel aus Metall.
Die richtige Fadenspannung ist schließlich elementar für ein sauberes und schönes Stichbild. Im Idealfall liegt die Verschlingung von Ober- und Unterfaden genau in der Mitte der beiden Stofflagen und ist damit von oben und unten gleichermaßen sichtbar, bzw. bei dickeren Stoffen unsichtbar.
Ist die Unterfadenspannung zu stark oder die Oberfadenspannung zu locker, liegt die Verschlingung auf der Unterseite des Stoffes.
Ist die Unterfadenspannung zu locker oder die Oberfadenspannung zu stark, sieht man die Verschlingung auf der Oberseite des Stoffes.
Die Konsequenz sind oft zu lose Nähte, abgerissene Fäden oder Nahtkräuselungen.
In der Regel ist die Unterfadenspannung ab Werk optimal eingestellt und alle Anpassungen werden an der Oberfadenspannung vorgenommen. Manchmal hilft das aber nicht und man hat das Gefühl, die Unterfadenspannung passt einfach nicht. Dann wird es Zeit, diese zu überprüfen und nachzustellen.
Unterfadenspannung prüfen
Dafür gehst du wie folgt vor:
Lege eine volle Spule in die Spulenkapsel und ziehe den Faden unter der Spannungsfeder heraus. Nimm das Fadenende in die Hand und lasse dann die volle Spule mit der Kapsel nach unten hängen. Wenn du jetzt eine leichte Auf- und Abwärtsbewegung machst, müsste die Spule mit der Kapsel graduell (5-10 cm) heruntergleiten. Damit ist die Fadenspannung richtig eingestellt.
Gleitet die Spule mit der Kapsel nicht nach unten, ist die Fadenspannung zu hoch. Rutscht sie hingegen sofort nach unten, ist die Fadenspannung zu niedrig.
Unterfadenspannung einstellen
Stimmt die Einstellung nicht, kannst du sie mit einem feinen Schraubenzieher (oder dem Fingernagel) an der Regulierschraube verändern.
Bei manchen Kapseln gibt es noch eine weitere Schraube, diese dient jedoch nur zur Sicherung der Spule oder zur Befestigung der Feder. Die Regulierschraube erkennst du daran, dass sie neben der Spannungsfeder liegt.
Hast du nun deine Unterfadenspannung richtig eingestellt, kannst du die Spannung des Oberfadens prüfen.
Die Oberfadenspannung ist unter anderem abhängig von dem Stoff, den du vernähen willst. Teste die Spannung daher am besten an einem kleinen Probestück. Wir empfehlen dir für den Ober- und Unterfaden ein Garn in unterschiedlicher Farbe und in Kontrast zu dem Stoff zu verwenden, damit du die Verschlingung von Ober- und Unterfaden besser erkennen kannst. Du kannst für die Nähprobe sowohl einen Geradstich als auch einen Zick-Zack-Stich wählen. Wie oben bereits gezeigt, ist die Oberfadenspannung zu hoch, wenn sich die Verschlingung auf der Oberseite befindet, d.h. du musst die Spannung lockern, indem du das Stellrad gegen den Uhrzeigersinn drehst. Liegt die Stichverschlingung auf der Unterseite, so muss die Oberfadenspannung durch Drehen im Uhrzeigersinn erhöht werden.
Damit ist deine Nähmaschine also perfekt eingestellt und das nächste Nähprojekt kann kommen!
Folgende Modelle haben zum Beispiel so eine Spulenkapsel: