Pfaff Creative Icon

Testoffensive: Pfaff Creative Icon – Erster Eindruck von Ingrid Köllmann

Allgemeiner Eindruck und erstes Nähen

Ich nähe schon seit vielen Jahren. Angefangen habe ich damit, mir Bekleidung selbst anzufertigen. Das ging dann über in das Nähen von Kissen und Vorhängen. Später kamen Patchwork und Quilting dazu. Seit einigen Jahren nutze ich die Maschine auch zum Sticken.

Vor etwa drei Jahren bin ich zu Pfaff Maschinen gewechselt und habe in dieser Zeit auf verschiedenen Modellen genäht und gestickt. Eine alte Pfaff Edition 130 mit IDT wird von mir besonders gehegt und gepflegt.

Auch wenn Pfaff schon lange nicht mehr in Deutschland produziert wird, schätze ich bei diesem Hersteller die Bedienungsfreundlichkeit, die große und wirklich vielseitige Auswahl von Zierstichen und Stickmustern und die zuverlässige Handhabung.

Die neue Creative Icon hat mich daher natürlich sofort angesprochen. Als die Ausschreibung für die Test-Offensive u. a. für diese Maschine kam, habe ich mich voller Begeisterung gleich beworben. Und es freut mich riesig, daß ich das Glück hatte, dann unter so vielen Bewerbungen tatsächlich ausgewählt worden zu sein.

Da die Creative Icon ja nun auch wirklich ein teures Teil ist, möchte ich in dem Testzeitraum möglichst viele der Merkmale ausprobieren, die das Besondere dieser Maschine ausmachen.

Auspacken der Maschine

Die Creative Icon wird in zwei großen Kartons mit neutraler Umverpackung geliefert. Es sind richtig schwere Pakete.

Die Nähmaschine wiegt ca. 14,5kg (netto). Das ist schon ein ordentliches Gewicht, aber ich werte dies als positiv, da es für mich auch der Hinweis auf Qualität im Material und eine ausreichende Stabilität ist.

Der Tragegriff der Nähmaschine geht über die gesamte Breite und ist innen mit einer Antirutschvorrichtung ausgestattet. Will man die Maschine zu Kursen oder Nähtreffen mitnehmen, sollte man sich aber auf jeden Fall einen passenden Trolley zulegen.
Die Stickeinheit wiegt ca. 4,1kg (netto) und wird zusammen mit drei Stickrahmen in den Größen 360x260mm, 260x200mm und 120x120mm geliefert. Sie liegt mit Klettbändern gesichert zusammen mit den Stickrahmen in einem genau passenden Styroporeinsatz, der sich wiederum in einer sehr schönen, schlichten Transporttasche befindet. Damit läßt sich die Stickeinheit samt Zubehör optimal transportieren.

Ausgepackt besticht die Creative Icon sofort durch ihr Design und die Farbgebung. Man könnte alles unter dem Motto „Keep it simple – halte es einfach“ zusammenfassen. Der erste Eindruck ist elegant, aber schlicht.

Es ist eine wirklich große Maschine mit den Maßen von 59 x 22 x 40 cm. Zusammen mit der Stickeinheit kommt man dann auf eine Breite von ca. 97 cm. Trotzdem wirkt sie nicht wuchtig oder klobig, im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen anderer Hersteller in dieser Größe. Selbst mein Mann, der sich in meinem Hobbybereich eher emotionsfrei bewegt, war sofort begeistert.

Trotzdem sollte man sich die Maße genau vor Augen führen, damit das Arbeiten mit ihr dann auch richtig Spaß macht. Ich habe die Icon auf einem Tisch mit den Maßen von 120 x 75 cm stehen. In der Breite bleibt dadurch noch Platz für die Ablage der üblichen Nähutensilien. In der Tiefe muß man soviel Platz berücksichtigen, damit der größte Stickrahmen noch ungehindert bis ganz oben an die Führung bewegt werden kann.

Schaltet man die Icon ein, fällt wirklich sofort die besondere Beleuchtung auf, die über den Nähbereich und die ganze Breite rechts davon geht. Als erstes habe ich ein Firmware-Update laufen lassen. Da das eine ganze Weile dauerte, habe ich die Maschine sich selbst überlassen und das Zimmerlicht ausgeschaltet. Die Maschine hat sogar das Nähzimmer beleuchtet.

Zubehör

Die Creative Icon näht mit Snap-on Füßen, 12 verschiedene Füße sind im Standardzubehör enthalten. Auf einzelne Füße und ihren Zweck werde ich später noch eingehen. Das übrige Zubehör ist Standard, wie es bei den meisten Nähmaschinen dabei ist.

Die Spulen für die Icon sind aus violettem Kunststoff. Sie sind größer bzw. höher als die bisherigen Pfaff-Spulen und fassen bei Bedarf etwa 30% mehr Garn. Das ist speziell für das Sticken ausgesprochen praktisch. Die Farbe ist nicht so ganz mein Ding. Mir sind Klarsichtspulen lieber, da die Garnfarbe besser und schneller erkennbar ist, doch das ist einfach mein persönlicher Geschmack.

Natürlich kam mir gleich die Idee, ob man die kleineren Spulen der älteren Maschinen auch benutzen könnte. Eine Rückfrage beim Nähpark ergab aber, daß davon abgeraten wird – „……. leidet das Stichbild enorm, da ja die Höhe nicht mehr paßt“.

Ich finde das einen ganz wichtigen Hinweis, der mit Sicherheit erklärt, warum es insbesondere beim Sticken möglicherweise zu unsauberen Ergebnissen kommen kann, verwendet man nicht die passende Spule sondern z. B. Einwegspulen in der falschen Größe.

Die Abdeckhaube wurde natürlich farblich und optisch passend zur Transporttasche der Stickeinheit gestaltet. Beides gefällt mir durch die dezente Farbgebung ausgesprochen gut. In der Haube befinden sich noch Taschen, um Zubehör etc. unterzubringen.

Display       

Mit der Creative Icon zieht ein (weiterer) Computer in das Haus ein, darüber muß man sich im Klaren sein. Die Bedienung des Displays ist für mich eine Mischung aus PC und Tablet. Sehr einfach und intuitiv bedienbar, wenn man sich in diesem Bereich bereits auskennt. Wer allerdings bis jetzt eher nicht so viel mit Computer und Co. am Hut hatte, sollte vielleicht besser eine persönliche Einschulung in Erwägung ziehen.

Das Display hat eine Größe von ca. 13×21 cm – also etwa Tablet-Größe. Man findet darauf die Grundfunktionen, über die man in alle Detailmenus kommt. Ich werde später genauer darauf eingehen.

WiFi – Internet – mySewnet

Wie ich bereits geschrieben habe, steht mit der Icon nicht nur eine Näh- und Stickmaschine vor uns, sondern auch ein PC mit all seinen Möglichkeiten.

Man kann sich z. B. über den häuslichen Router mit dem Internet verbinden, um eventuelle Updates direkt laden zu lassen. Das finde ich recht praktisch, so entfällt der oftmals recht umständliche Weg mittels USB-Stick.

Es ist möglich, sich direkt auf dem Portal „mySewnet“ zu registrieren. Dadurch kann man Stickddateien auf der entsprechenden Cloud speichern, das spart Speicherplatz auf der Maschine bzw. auf dem eigenen PC.

Des weiteren gibt es dazu zwei Apps – „Sew Notice“ zur Anzeige und Überwachung des Stickstatus sowie „Image Stitch“, eine App, die Fotos in Stickereien verwandelt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich brauche, aber ich werde es später auf jeden Fall ausprobieren.

Bedienungsanleitung / Hilfe Center

Der Maschine liegt eine 56-seitige Zusammenfassung der Bedienungsanleitung bei. Darin steht alles, was man braucht, um erst einmal anfangen zu können.

Die eigentliche Bedienungsanleitung umfaßt 234 Seiten. Sie kann als PDF-Datei von der Pfaff Homepage herunter geladen werden. Zusätzlich, und das ist wirklich klasse, ist sie auf der Creative Icon gespeichert.  Man kann sich über die Eingabe „Hilfe-Center – Bedienungsanleitung – nach Kapiteln oder nach A – Z“ das gewünschte Thema suchen.

Im Hilfe Center findet man noch vieles mehr – Erste Schritte mit der Maschine mit kleinen Animationsvideos, Techniken und Lernprogramme, Nähprojekte und ein Vliesratgeber.

Menü Pfaff Icon
Hilfecenter Pfaff Icon

Funktionstasten an der Maschine

Die Creative Icon hat, wie auch schon die Vorgängermodelle, nur sehr wenige Funktionstasten. Bei der Icon sind es jetzt wieder Drucktasten, d. h. man kann das Drücken wieder fühlen, was ich persönlich lieber mag.

Insgesamt sind es 9 Tasten, mit denen die wesentlichsten Grundfunktionen ausgelöst werden:

  • Nähfuß oben und Extralift
  • Nähfuß unten und Drehposition
  • Automatischer Nadeleinfädler
  • Fadenschneider
  • Sofortiges Vernähen
  • Musteranfang
  • Nadelstopp oben/unten
  • Start / Stopp
  • Rückwärts

Stick- und Nähfläche

 

Die Icon hat einen Durchlaß rechts der Nadel von 31 x 14 cm. Das ist richtig viel Platz, auch für größere Quilts.

Besonders bemerkenswert ist dabei vielleicht auch die Höhe von ca. 76 mm im Nadelbereich. Sie ermöglicht dadurch mehr Übersicht, einen größeren Bewegungsspielraum und einen besseren Blickwinkel auf das Nähgut.

Die gesamte Arbeitsfläche ist nicht nur sehr hell, sondern auch ohne Schattenbildung ausgeleuchtet.

Spulen und Einfädeln

 

Nachdem ich mich nun ausgiebig theoretisch mit der Maschine beschäftig habe, soll zum Schluß des ersten Teils meines Testberichts natürlich auch noch genäht werden.

Spulen und Einfädeln geht sehr einfach, es gibt aber im Hilfebereich der Maschine auch kleine Animationsvideos, die die einzelnen Schritte deutlich zeigen.

Erwähnenswert sind bei diesem Thema noch die senkrechten Garnrollenstifte, das Fadenführungsteleskop und der große Garnrollenhalter. Damit lassen sich auch Konengarne optimal auf der Maschine plazieren. Ich bin sehr gespannt, wie sich das auf die Spannung von heiklen Fäden wie z. B. Metallicgarn auswirken wird.

Kork nähen

Für den ersten Nähversuch habe ich einfach vierfach gefaltetes Korkleder untergelegt und die Icon mit normaler Nadel und Nähgarn einen simplen Geradstich nähen lassen.

Man mag es gar nicht glauben, aber nicht jede Maschine kann einen sauberen Geradstich nähen. Daher ist das für mich wirklich ein erstes Testkriterium. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden! Die Vernähfunktion am Anfang und Ende hat auch sehr sauber gearbeitet, ebenso der automatische Fadenabschneider.

Bis jetzt bin ich somit absolut begeistert von der Maschine und freue mich darauf, mich für die nächsten Testberichte mit den vielen Finessen der Creative Icon befassen zu dürfen.

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12 hours ago

Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht.
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
Wir haben zwei gute Nachrichten für euch:
Juki hat den Quickguide aktualisiert, alle MO-3500, die ab jetzt ausgeliefert werden, haben den dabei und darin findet ihr auch diese superdehnbare Naht.
Wer seine MO-3500 schon länger hat, kann bei Juki einen neuen Guide anfordern. Einfach eine Mail schreiben mit der Seriennummer der Maschine, sie schicken ihn euch zu.
Und wir haben uns auch mit dieser Naht beschäftigt, die man mit einem kleinen Stück Klebeband noch dehnbarer machen kann.
www.naehratgeber.de/die-3-faden-superstretchnaht-mit-der-juki-mo-3500-81648/
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Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht. 
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
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Juki hat den Quickguide aktualisiert, alle MO-3500, die ab jetzt ausgeliefert werden, haben den dabei und darin findet ihr auch diese superdehnbare Naht. 
Wer seine MO-3500 schon länger hat, kann bei Juki einen neuen Guide anfordern. Einfach eine Mail schreiben mit der Seriennummer der Maschine, sie schicken ihn euch zu. 
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Fringe und Sublimation? Was kommt dabei raus? Das erklären wir euch in diesem Video.
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Wie kommt das Stickmuster eigentlich in die Stickmaschine?
Da gibt es aktuelle ja verschiedenen Möglichkeiten, die gängigste ist der USB-Stick. Auch wenn das für erfahrene Sticker einfach klingt, wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat, gibt es da viele Fragen und auch einige Stolpersteine. Was ist FAT32? Warum zeigt meine Stickmaschine keine Muster an? Mein Computer kann diese Stickmuster ja gar nicht öffnen!
Wir zeigen jetzt auf dem nähRatgeber Schritt für Schritt, wie das Stickmuster vom PC auf die Stickmaschine kommt. Ihr findet diesen Beitrag, wie viele andere interessante Themen rund um das Sticken und die Technik dazu, auf www.naehratgeber.de in der Kategorie "Ratgeber - Sticken". Ihr habt noch Fragen? Immer her damit!
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