Bernina Loch im Freiarm Nadel

BERNINA: Nadel in die Nähmaschine gefallen?

„Hilfe, mir ist eine Stecknadel in eines der Löcher auf dem Freiarm meiner Bernina gefallen! Wie bekomme ich sie wieder heraus? Kann das der Maschine schaden?“

Wie so oft gibt es keine Pauschalantwort auf diese Fragen. Daher klären wir hier auf, wofür diese Löcher sind, wo die Nadel hinfallen und was Sie tun können (oder auch nicht).

Wozu sind Löcher in der Freiarmabdeckung?

Die beiden linken Löcher sind zur Befestigung von optionalem Zubehör wie der Patchworkführung und den Bandeinfassern. Das hintere rechte Loch ist der Anschluss für den Stopfring.

Wohin fallen die Nadeln?

Nimmt man die untere Abdeckung des Freiarms (in der Werkstatt) ab, kann man erahnen, wo die Nadeln hinfallen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Nadel sofort nach unten fällt, beim linken Loch größer, beim rechten bleibt sie oft noch stecken und man kann sie noch retten.

Ob die Nadel durchfällt oder nicht, kommt darauf an, wie lang sie ist und wie sie hineinfällt.

Sie könnte sich durchaus in der Mechanik verklemmen. Und das nicht immer sofort. Man kann zwar durch Drehen am Handrad prüfen, ob alles reibungslos läuft, aber landet die Nadel im oberen Bereich, kann es sein, dass sie nach und nach durch die Vibrationen weiter nach unten rutscht und sich erst später verklemmt.

Mit etwas Glück fallen die Nadeln einfach durch und liegen dann beim Auseinanderbauen in der unteren Freiarmabdeckung.

Beim hinteren Loch fällt die Nadel jedoch nicht mehr in die Freiarmabdeckung.

Sie landet dann schon in der Nähe von verschiedenen Kabeln.

Problematisch sind hineingefallene Nadeln vor allem beim Transport der Maschine. Durch die Bewegung beim Tragen können sie wandern. Sie sollten daher darauf hinweisen, dass sich eine Nadel in der Maschine befindet, wenn Sie sie einschicken. 

Kann ich die Stecknadel selbst wieder herausholen?

Nur in den seltensten Fällen gelingt das Entfernen einer Nadel ohne Abbauen von Teilen.

Entfernen Sie den Greifer und leuchten Sie mit einer Taschenlampe den rechten Bereich aus, vielleicht ist sie zu sehen. Sie können versuchen, sie mit einem Stabmagneten herauszuholen. 
Erst jetzt können Sie die Maschine rechts anheben, vielleicht rutscht die Nadel dann weiter nach links in den sichtbaren Bereich. 

Hier sehen Sie den Weg, den die meisten Nadeln beim linken Loch nehmen.

Achtung:

Um eine Nadel zu entfernen, die Sie auf diese Art nicht sehen können, müssten Sie die Maschine demontieren. Dies kann zu Verlust der Garantieansprüche führen. Ein einfaches Abbauen der Abdeckung ist nicht möglich.

Kontaktieren Sie bitte einen kompetenten Servicetechniker, was in diesem Fall zu tun ist. Um eventuelle Schäden an der Maschine auszuschließen, sollten Sie nicht weiternähen oder -sticken, sondern die Nadel entfernen lassen.

Wie kann ich das Hineinfallen verhindern?

Vorsicht ist besser als Nachsicht, deshalb haben wir natürlich auch hier wieder ein paar Tipps für Sie:

Verwenden Sie Stecknadeln, die nicht so schnell in die Löcher fallen

Abgesehen davon, dass ein Nadelkissen direkt neben der Nähmaschine sehr praktisch ist, kann man auch mit der Wahl der Stecknadeln dafür sorgen, dass sie nicht so schnell in den Löchern verschwinden. Es gibt Stecknadeln mit großen Köpfen. Und je länger die Nadeln, desto mehr Zeit haben Sie, nachzugreifen, wenn sie hineinfallen. Stecknadeln mit langen Köpfen fallen nicht so schnell ins Loch und bleiben meist sogar noch stecken, ehe sie weitergleiten:

Verschließen Sie die Löcher

Wenn es schnell gehen muss, reicht einfaches Masking Tape. Das sieht allerdings schnell unansehnlich aus und die Ränder stehen auch oft mal hoch, was den Stoff bremst.

Unsere Alternative:
Einfache Abdeckkappen aus dem Baumarkt für das Loch hinten rechts

Diese Abdeckkappen kennen Sie sicher von Möbeln, sie werden auf die Schraubköpfe gesteckt. Das Loch ist zwar zu groß für die Stöpsel der Abdeckkappen, aber sie hält auch so. Stoffe und der Stickrahmen gleiten einfach darüber.

Madenschrauben für die Löcher vorne

Das Gewinde in den Löchern ist ein M4, also können Sie leicht eine Madenschraube in M4, Länge maximal 6 mm, hineinschrauben. Natürlich nur so weit wie nötig, denn irgendwann ist das Gewinde zu Ende und die Madenschraube fällt durch (was die gleiche Folge hat wie eine hindurchgefallene Nadel).

Durch die Madenschraube fällt aber auch weniger Staub in das Innere des Freiarms.

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2 Antworten auf „BERNINA: Nadel in die Nähmaschine gefallen?“

Hallo, ein Vorschlag:

Besser wären doch Senkkopfschrauben M4 x 6 mm,
Kreuzschlitz, Imbus oder Torx. Dann kann man sie etwas festziehen und sie sind bündig mit der Oberfläche und fallen nicht durch.

Hallo!
Dann muss der Senkkopf aber sehr flach sein, damit er nicht innen am Kunststoff anstößt. Aber das kann jeder mit seinem Schraubensortiment zu Hause ausprobieren, wir haben nur einen einfachen Vorschlag gemacht.
Viele Grüße,
das nähRatgeber-Team

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