Nachdem ich dir im vorherigen Beitrag die Vorzüge der Presse dargelegt habe, teile ich meine Tipps zum Pressen mit dir, die mir den Einstieg erleichtert haben.
Transferpresse oder Bügeleisen?
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Schutz der Heizplatte
Im Lieferumfang der iXpress Plus war ein Schutzbezug für die Pressfläche dabei, der sich abnehmen und waschen lässt. Die Heizplatte hingegen kommt ohne Schutz daher. In der Regel presse ich so, dass der Stoff unten und das Vlies oben liegt. Das heißt, die Heizplatte kommt eigentlich nicht mit Kleberesten in Berührung.
Decovil I presse ich jedoch oft andersherum, weil der Stoff selbst hitzedurchlässiger ist als das Vlies. Um die Heizplatte in diesem Fall ebenfalls zu schützen, habe ich mir eine Dauerbackfolie und ein paar kleine jedoch starke Neodym-Magnete gekauft. Mit den Magneten hält die Dauerbackfolie einwandfrei und wenn jetzt mal ein Kleberest zurückbleibt, dann kann ich die Dauerbackfolie ganz leicht reinigen, ohne umständlich unter der Heizplatte herumhantieren zu müssen.
Temperatur und Pressdauer
Auch wenn man an der Presse die Temperatur und Dauer ganz genau einstellen kann, hat es sich für mich bewährt, fast alles bei 150°C für ca. 13 Sekunden zu pressen. Echt- oder Kunstleder presse ich jedoch nur bei 130°C und mache nach Möglichkeit vorher einen Test an einem Reststück. Diese beiden Einstellungen funktionieren für mich in 90% der Fälle. Hält ein Vlies (nach dem Auskühlen!) nicht ganz so gut, erhöhe ich die Dauer oder Temperatur ein wenig, allerdings passiert das eher selten. Bei Bügelbildern oder Plotterfolien ist von den Herstellern oft angegeben, bei wieviel Grad und wie lange sie aufgepresst werden müssen, um einen optimalen Halt zu gewährleisten. An diese Angaben halte ich mich meistens auch. Ansonsten komme ich mit meiner 150/13-Methode hervorragend zurecht.
Präzise Pressen
Manche Dinge müssen an eine ganz bestimmte Stelle gepresst werden, wie zum Beispiel ein Plott. Je nachdem, wo er platziert wird, können wenige verschobene Millimeter schon dazu führen, dass er schief aufgepresst wurde. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Heidi nutzt beispielsweise Essstäbchen, mit denen sie den Plott so lange an Ort und Stelle halten kann, bis die Presse beinahe geschlossen ist.
Ich hingegen habe es mir noch ein wenig leichter gemacht und mir hitzebeständiges Tape gekauft. Damit lässt sich der Plott haargenau platzieren und verrutscht nicht. Dadurch, dass das Thermoband auch hohe Temperaturen aushält, bleibt alles auch beim Pressen an Ort und Stelle, ohne das Klebereste auf dem Stoff zurückbleiben.
Größere Vliese pressen als die Pressfläche
Hin und wieder reicht mir die Pressfläche von A4 nicht aus, um ein Teil in einem Rutsch zu pressen. Das passiert schnell bei Taschenteilen, die oft länger sind. Aber auch mit einer A3-Fläche kommt man mit dem ein oder anderen Projekt an die Grenze der Pressfläche. Dennoch lassen sich auch sehr große Teile gut bepressen.
In den meisten Fällen kann man die Teile einfach einmal rundherum unter die Presse legen. Dazu fixiere ich das Vlies rundherum mit großen Stoffclips und presse es dann Stück für Stück. Wichtig ist hierbei, dass sich die gepressten Stellen ein wenig überlappen, sodass auch sichergestellt wird, dass alle Bereiche erwischt wurden.
Wenn ein Teil so groß ist, dass man die Mitte durch das Rotieren nicht mitpressen kann, knautsche ich das Teil an einer Seite etwas zusammen und schiebe es so unter die Presse, dass die Mitte zuerst gepresst wird. Anschließend presse ich den Rand rundherum.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps helfen und schon bald erscheint von mir hier ein Beitrag, bei dem du diese Tipps direkt anwenden kannst!