Meine ersten Gedanken, als die Kartons vom nähPark hier ankamen, wechselten von Freude zu Furcht und wieder zurück. Wie sollte ich, die fast ein Jahrzehnt lang „nur“ auf einer Singer Patchwork genäht hat, mit diesem Arbeitstier zurechtkommen?
Die Angst verflog schnell, als die Pfaff quilt ambition 635 endlich angeschlossen war. Rein optisch fügte sie sich wunderbar in mein hell gestaltetes Nähzimmer ein. Mir war etwas bange, dass die Farbe zu sehr „rosa“ für mich sein könnte, aber auch diese Sorgen verflogen, als ich sah, wie schön matt-altrosa die Farbe ist!
An das neue System musste ich mich dennoch erst gewöhnen. Das Einfädeln ist meiner alten Maschine ähnlich. Nachdem ich also die Gebrauchsanweisung sorgfältig studiert hatte, legte ich den Schalter um.
Ein angenehmes Licht empfing mich und dann die Überraschung. Die Maschine machte einige knatternde Laute, die Nadel brachte sich in Position. „Alles okay mit dir? Ist das normal?“ murmelte ich in die Stille. Ja! Ist es. Wunder der Technik, hier läuft alles elektrisch.
Die ersten Stiche wurden gemacht und was soll ich sagen? Ich glaube ich könnte auch im Schlafzimmer nähen, so leise empfinde ich die Pfaff quilt ambition 635.
Mein erster Monat mit der PFAFF quilt ambition 635
Da ich viel Probe- und Designnähe, musste endlich eine leistungsstärkere Maschine her. Viele meiner Unikate verziere ich mit „Genähmaltem“ oder Applikationen. Ab und an quilte ich verschiedene Nähstücke oder bringe es in meinen Nähwerken als Paperpiecing unter. Nach einem angenehmen Beratungsgespräch entschied ich mich also für die Pfaff quilt ambition 635, nicht zuletzt wegen des großen Freiraums rechts der Nadel von gut 20 cm.
Ich habe mich direkt einmal querbeet durch die verschiedenen Stiche probiert. Das Besondere: An der Oberfadenspannung muss nichts verändert werden! Die Maschine ändert die Spannung auf intelligente Weise immer passend zum Stich. Lediglich bei mehreren Lagen Stoff und Einlagen muss man eventuell nachjustieren.
Das große Farbdisplay lässt sich wunderbar bedienen. Ab und an musste ich einen Blick in die Anleitung werfen. Da das ganze „System Pfaff“ aber neu für mich war, ist dies wohl eher meinem Unwissen zur Last zu legen und nicht der Nutzerfreundlichkeit. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass so viel Technik aber auch Angst vor Softwarefehlern in mir auslöst. Ich bin aber zuversichtlich, dass Pfaff auch hier hält, was es verspricht.
Völlig überwältigt bin ich auch vom IDT-System. Mühelos wird jeder Stoff transportiert. Probiert habe ich in der Zeit Strickwaren wie Jersey, French Terry, groben und feinen Strickstoff, Rip Jersey, Bambus French Terry. Außerdem verschieden dicke Webwaren, Tüll und Jeans.
Das Buchstabenalphabet habe ich auch sofort ausprobiert. Es lassen sich ganze Sätze schreiben. Allerdings näht die Pfaff quilt ambition 635 nach dem letzten Buchstaben ohne Vorwarnung einfach wieder von neu. Hier würde ich mir einen Signalton wünschen, sodass man am Ende nicht wieder etwas auftrennen muss.
Auch sind der Nahtverriegler und ich noch keine so guten Freunde. Oft sticht die Maschine noch 1-2 Stiche vor oder zurück, dann 2-3 auf der Stelle und erst dann näht sie rück- oder vorwärts. Es wird noch eine Weile dauern bis ich hier den Dreh raus habe und keine überflüssigen Stiche mehr setze.
Mein Fazit
Insgesamt habe ich (fast) nichts an meiner neuen Nähmaschine auszusetzen. Für mich ist sie ein richtiges Arbeitstier, macht was sie soll und das auf eine wunderbar geschmeidige und ruhige Weise.
Die meisten Stiche werde ich wohl nie oder eher selten benötigen. Aber wie ich gern sage: „Es wird sich wohl für alles eine Verwendung finden!“ Auch die vielen neuen Nähfüße wollen ausprobiert werden, worauf ich mich schon jetzt sehr freue.
Preislich liegt die Maschine wohl eher im höheren Hobbynäher*Innen Segment, aber für solche mit AMBITIONen sicherlich das absolut passende Modell!
Für mich ist die Pfaff quilt ambition 635 ein super Allrounder für die täglichen Näharbeiten, welche auch gerne ab und an das besondere Etwas einfordern dürfen.
2 Antworten auf „Testbericht: Pfaff Quilt Ambition 635 von Janet Rosenkranz“
Ich habe die Pfaff 635 auch gut 6 Wochen ausgiebig testen dürfen weil es eine Leihmaschine war solange meine Bernette in Reparatur war.
Was du hier schreibst kann ich im großen und ganzen bestättigen. Es ist ein Arbeitstier und eine tolle Maschiene. Was mich aber vom Kauf abgeschreckt hat, war das sie bei nicht gleicher Höhe der Stofflagen zu Stichaussetzer neigt. Das man hinten eine Hebamme benötigt da sie dieses Einrastefüßchen nicht hat Ok damit konnte ich leben. Aber das man bei einem Bündchen seitlich entweder rechts oder links je nach Absteppung besonders wenn es fast in die Schattennaht geht auch einen Streiben Fils mitlaufen muss um den Höhenunterschied auszugleichen hat mich dann abgehalten die Maschine zu kaufen.
Wie sind deine Erfahrungen mit solchen Nähten gewesen denn davon habe ich gar nichts gelesen.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Angelika!
Das kann ich garnicht bestätigen.
Ich vernähe oft mehrere Lagen übereinander, wenn ich bspw eine Bündchennaht absteppe und hatte bisher keinerlei Probleme. Zuletzt habe ich sogar 2 kleine Quiltprojekte vernäht und abgesteppt und selbst bei den Ecken die nicht sauber ausgearbeitet waren (wo also kleine Stoffknubbel waren) hat die Maschine einfach durchgezogen.
Kann es bei dir eventuell an etwas anderem gelegen haben? Vielleicht war die Nadel zu stumpf oder du hast eine Unterfadenspule aus Metall benutzt ?
Durch das IDT System Transportiert die Maschine den Stoff mMn echt perfekt. Auch die mitgelieferte Hebamme hab ich bisher nicht benötigt…
Vielleicht konnte ich dir helfen?
Wenn du noch mehr Fragen hast, schreib mir gern eine Nachricht über FB oder Insta 🙂
Liebe Grüße,
Janet von Zuckerschnuetchen.jr