Reißverschlussende annähen Schnellnäher

Der Schnellnäher von Brother im Test (2)

Auch im zweiten Teil des Tests der Brother PQ1600S geht es erst mal mit Taschen weiter, allerdings aus nicht ganz so üblichen Materialien.

Aus dem Plüsch, mit dem wir schon im ersten Testbericht gearbeitet haben, wollten wir uns noch eine Tasche nähen.

Der Standardnähfuß ist bei den Schnellnähern ja ohnehin schon schön schlank und da man was vom Reißverschluss sehen sollte, haben wir ihn damit angenäht.

Das Absteppen hat uns dann doch vor eine Herausforderung gestellt. Denn der Plüsch hat sich in alle Richtungen bewegt, also sollte er mit Avalon Film abgedeckt werden. Da die PQ1600S ja keinen Freiarm hat, wurde die Tasche auf links gedreht und so auf der Innenseite genäht. Da muss man dann schon konzentriert arbeiten, damit alles an seinem Platz bleibt oder nicht mehr festgenäht wird, als gewünscht.

Madeira Decora 12 als Ober- und Unterfaden

Die Reißverschlussenden sind aus einer Art Kunstleder (Tedi – Bastelabteilung), die wir auch für die Labels verwendet haben. Die Label konnten wir noch mit normalen Garn als Unterfaden aufnähen, aber bei den Reißverschlussenden sieht man ja die Rückseite. Zumindest besteht die Chance.

Eigentlich kann man auf der spiegelnden Folie und mit dem Multicolorgarn schwer was erkennen, aber was man sieht, sieht doch gut aus. Und dafür waren nicht viele Einstellungen notwendig. Garn: Madeira Decora 12 Multicolor 2089, Nadel: Schmetz Topstitch Gold.

Das kleine Projekt zwischendurch hat uns mit der PQ1600S sehr viel Spaß gemacht!

Schnittmuster: Alma von Elbmarie, auf 110 % vergrößert.
Labels: Mädebykasia
Stickdatei: selbst erstellt, Stickgarn Sulky Glowy
Reißverschluss und Zipper: Erbschatz

Noch eine Tasche?

Wir wurden nach der Verarbeitung von Softshell gefragt, allerdings passte eine Jacke gerade nicht in unsere To-sew-Liste und hätte auch zu lange gebraucht.

Also nähen wir aus dem Softshell, aus dem wir schon einen Anorak genäht hatten, einfach eine Elsbag! Schlussendlich geht es ja nur um die Verarbeitung von mehreren Lagen.

Los geht es aber mit dem Reißverschluss. Diesmal mit dem passenden Fuß, es sollte schön knapp werden. Abgesteppt denn mit dem beweglichen Standardnähfuß. Mit dem festen Nähfuß wäre der Abstand größer geworden, denn:

Die beiden Nähfüße sind unterschiedlich breit. Der Unterschied beträgt etwa 1 mm (Abstand Nadel – Kante: 4,5 mm und 5,5 mm).

Was wir allerdings beim Übernähen von dicken Stellen und Stufen wieder festgestellt haben: Der starre Fuß ist hier besser geeignet als der bewegliche.

Für besonders schwere Materialien gibt es dann noch einen optionalen Nähfuß, kürzer und mit einem steiler abgewinkeltem Anfang. Bis jetzt hatten wir aber keinen Bedarf, ihn zu holen. Die PQ1600S näht problemlos über den zwischengelegten Reißverschluss und auch die D-Ring-Halter wurden fehlerfrei übernäht. Hier befinden sich dann 6 Lagen Softshell unter der Nadel.

Wir nähen mit einer 90er Microtex.

Die D-Ring-Halter hatten wir vorher selbst hergestellt. Sowohl die Steppnähte, als auch die Quernaht sind mit Gütermann Decostitch No. 70 genäht, als Ober- und Unterfaden.

So sind auch die Träger genäht. Hier haben wir uns für das Aufsteppen der dunklen Abdeckung einen Kantensteppfuß bei Juki ausgeliehen. Braucht man den Kantensteppfuß selten, gibt es noch eine Alternative mit der Kantenführung:

Die Kantenführung kann auch vor den Nähfuß gestellt werden und so zum knappkantigen Absteppen verwendet werden.

Zusatztipp:

Wir montieren die Halterung von hinten, das geht leichter. Laut Anleitung soll das Teil von vorne angesetzt werden, dazu muss man dann aber immer den ganzen Nähfuß abnehmen und an der Nadel vorbeikommen.

Zum Schluss noch der Träger. Muss man eigentlich noch erwähnen, dass drei Lagen Gurtband die Brother gar nicht interessieren?

Und da braucht man auch keine Hebamme, selbst ganz nah am Rand transportiert sie einwandfrei. Wir haben mehrmals vor und zurück genäht und dabei mal versucht, die Taste mit dem Ellbogen zu drücken. Das ist etwas ungewohnt, aber man hat das ziemlich schnell drauf. So kann man das Gurtband mit beiden Händen festhalten (wenn man nicht auch noch mit der linken Hand ein Foto machen muss).

Hier die fertige Elsbag aus Swafing Softshell:

Alles kein Thema für den Schnellnäher von Brother, egal, wie viele Lagen oder welches Garn.

Zwischendurch gabs noch ein paar Hausschuhe. Der Stoff ist ein Velourlederimitat mit Plüschabseite und wir haben wieder die verschiedenen Transporteurvarianten getestet.

Schnittmuster: Buttinette

Hier war dann mal wirklich ein Effekt spürbar. Mit Stiftransport und dem passenden Fuß konnten vor allem die Rundungen besser genäht werden. Nutzt man dagegen den normalen Nähfuß mit Stifttransport, ist der Effekt nich so spürbar, er ist hinten ja auch ein Stück kürzer. Im Stichbild ist das ja hier leider nicht zu sehen, aber man hat beim Nähen gemerkt, dass der Plüsch besser angepackt wird, obwohl beim Stiftransport die Transporteurzähnchen ja gar nicht in der höchsten Position stehen.

Nach dem der Kantensteppfuß von Juki so gut funktioniert hat, haben wir uns zwei weitere Zubehörteile von Juki gemopst und daher geht es im nächsten Teil mit dem Quilten weiter!

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Wie bei Nähmaschinen ist es auch bei Brillen - man hat meist nicht nur eine!
Deshalb gibt es jetzt von uns eine Anleitung, wie ihr euch ein Etui für zwei Brillen nähen könnt. Und da das Ganze mit Volumenvlies gepolstert wird, könnt ihr darauf auch gleich noch verschiedene Quiltmuster ausprobieren.
Hier gehts zur Anleitung:
www.naehratgeber.de/brillenetui-nahen-zweibettzimmer-83010/
Danke an die Probenäher Sara Öchsner und jesvami und falls ihr nach unseren Anleitungen näht, markiert uns gerne, damit wir eure Werke auch sehen können!
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Christina von @bara_studio erklärt euch jetzt auf www.naehratgeber.de alles Wissenswerte zum Thema Nahtzugaben. Wie zeichnet man sie korrekt ein, wo braucht es mehr und was sind Knipse?

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