Mal ehrlich, jeder von uns hat doch so ne Kiste im Haus mit Garn, mit dem man eigentlich gar nicht nähen will. Sei es, weil es alt ist und man nicht weiß, wie es gelagert wurde oder weil es mal jemand gut gemeint hat und eine bunte Packung von Discounter mitgebracht hat. Wenn sich dieses Garn auf Papprollen befindet, gibt es hier eine zumindest dekorative Verarbeitungsmöglichkeit.
Benötigtes Material:
- Garn auf Papprollen
- Wasserlösliches Vlies oder Folie
- Schere
- Hochwertiges Nähgarn
- Drahtbürste oder Kamm
Je größer der Durchmesser der Garnrolle ist, desto schwieriger ist das Aufschneiden, aber die Feder kann breiter gestaltet werden.
Garn aufschneiden
Dann schneiden Sie das Garn längs auf. In den meisten Fällen geht es leichter, wenn die Papprolle nicht mitgeschnitten wird. Wird nur das Garn geschnitten, kann eine Stoffschere verwendet werden. Schneiden Sie die Rolle mit durch, eine Haushaltsschere.
So sieht das dann fertig aufgeschnitten aus. Vor allem bei Kreuzwicklungen kann man das Garn jetzt teilweise in Stücken abheben. Für eine schöne Feder reichen ein paar Millimeter Dicke, große Spulen können Sie also aufteilen.
Feder formen
Zeichnen Sie sich die gewünschte Form auf die Folie oder das Vlies. Wir verwenden in unserem Beispiel MADEIRA Avalon Ultra, eine wasserlösliche Folie.
Was ist besser geeignet?
Wenn Sie die Feder ohne Auswaschen nähen wollen, nutzen Sie Folie. Hier ist es egal, ob es die dünne oder die dickere Ausführung ist.
Ist das Garn dünn oder weich und Sie haben Zeit zum Auswaschen und trocknen, können Sie auch mit Vlies arbeiten. Das wird nach dem Nähen bis auf 1 cm an den Schaft zurückgeschnitten und der Rest ausgewaschen. Wenn Sie das Vlies nur so lange auswaschen, bis es sich aufgelöst hat, bleibt ein Rest im Garn zurück und stabilisiert die Feder etwas.
Breiten Sie das Garn auf der markierten Fläche aus. Bunt gemischt sehen die Federn noch besser aus!
Federschaft nähen
Los geht es mit einem Geradstich, um erst mal alle drei Lagen miteinander zu verbinden. Nähen Sie ein bis zwei mal über die gesamte Länge.
Dann wird auf einen Zickzackstich gewechselt. Auf eine kurze Stichlänge stellen und er wird in verschiedenen Breiten genäht. An der Spitze der Feder schmal, unten breiter.
Auch der Zickzackstich (oder Satinstich) wird mehrmals wiederholt. Je öfter er genäht wird, desto stabiler wird die Feder. Zum Schluss noch einmal mit dem Geradstich über die komplette Länge hoch und runter nähen.
Feder fertigstellen
Dann kann die Form grob nachgeschnitten werden. Im Anschluss das Vlies vorsichtig abreißen (oder auswaschen).
Wenn das Vlies entfernt ist, wird die Feder noch hübsch in Form gebracht.
Wir nutzen gerne eine kleine Drahtbürste, es geht aber auch mit einem Kamm. Immer von innen nach außen bürsten.
Die vorher geschnittene Form ist dann noch gut als Orientierung zu sehen. Mit der Schere die Feder zurechtschneiden. Zwischendurch wieder bürsten. Wiederholen, bis die Feder die gewünschte Form hat.
Besonders bei der dicken Folie sieht man manchmal noch kleine Reste am Schaft, hier hilft ein Löschstift oder ein nasses Wattestäbchen.
Ist die Feder nach dem Trocknen immer noch zu weich, kann sie noch mit ODIF Fabric Booster eingesprüht werden.
Was ist mit unbrauchbarem Garn auf Plastikspulen?
Es haben uns einige Fragen erreicht, ob man das nicht auch mit Garnen von Kunststoffspulen machen kann. Daher hier die Anleitung:
Das Problem bei den Kunststoffspulen ist, dass man mit der Schere nicht gerade in die Wicklung kommt.
Dann hilft ein Ziehmesser. Das Ziehmesser von PRYM liegt gut in der Hand und hat einen gummierten Griff.
Ziehen Sie die Klinge dann langsam, aber mit Druck nach unten.
Drehen Sie die Spule um und schneiden Sie die Reste besser oben. Dann geht es wie oben gezeigt weiter.
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Eine Antwort auf „Federn aus Nähgarn“
Super Idee vielen Dank !!