Knöpfe Knopf annähen NÄhfuß

Knöpfe mit der Nähmaschine annähen

Oft ist es der letzte Arbeitsschritt, aber keine besonders beliebte Arbeit. Eigentlich dauert es ja nicht besonders lange, aber es ist eben doch wieder reine Handarbeit. Da näht man ein Kleidungsstück komplett mit der Nähmaschine und irgendwie ist die Lust auf Handnähen grad nicht so groß.

Dann nähen Sie die Knöpfe eben auch mit der Nähmaschine an!

Das geht einfacher, als es im ersten Moment klingt, wenn man mal weiß, wie.

Wir zeigen hier die grundsätzliche Technik, aber zeigen auch die Unterschiede bei den verschiedenen Herstellern auf und was man machen kann, wenn man kein Knopfannähprogramm hat.

Das Knopfannähprogramm

Das Symbol haben Sie vielleicht schon mal an Ihrer Nähmaschine oder in der Bedienungsanleitung gesehen, aber nicht jede Maschine kann das. Hier ein paar Beispiele für das Knopfannähprogramm:

Brother

Pfaff

Husqvarna Viking

Juki

So sieht das in den verschiedenen Bedienungsanleitungen aus. Manchmal sieht man es auch auf der Maschine:

Oder hier im Display der Bernina B480, Nr. 60.

Knopfannähprogramm gefunden? Dann kanns ja losgehen. Oder?

Nicht ganz. Jetzt kommt noch die Frage, ob es einen Knopfannähfuß gibt, oder nicht.

Bei vielen Modellen, die das Programm haben, ist er schon im Lieferumfang enthalten. Es gibt aber auch hier wieder verschiedene Arten.

Die Knopfannähfüße

Einige dieser Nähfüße sind aus hellem Kunststoff mit einem blauen Vorderteil. Das blaue Material ist weich und griffig, damit der Knopf nicht wegrutscht. Manche sind hinten noch etwas erhöht, damit nicht zu viel Druck von hinten auf den Knopf kommt. Hier sehen Sie einen von Janome und von Juki.

Dann gibt es aber auch Knopfannähfüße, die ganz anders aussehen:

Egal, wie der Nähfuß aussieht, die Funktion ist immer gleich: Der Knopf soll möglichst gut festgehalten werden. Bei manchen gibt es eine Art Abstandshalter, damit der Knopf auch mit Steg angenäht werden kann. Gibt es das nicht, kann man sich klassisch mit einer dazwischengelegten Nadel helfen oder mit einer Verstärkungsplatte.

Werfen Sie dazu unbedingt einen Blick in Ihre Bedienungsanleitung!

Knöpfe annähen mit einen Knopfannähfuß

Auch wenn die Nähfüße sehr verschieden aussehen, das Grundprinzip ist immer identisch:

Wählen Sie das Knopfannähprogramm aus und versenken Sie den Transporteur, falls die Nähmaschine das nicht automatisch durch die Stichwahl macht (z.B. bei Pfaff).

Messen Sie den Abstand zwischen den Löchern. Bei einem Vier-Loch-Knopf überlegen Sie sich zuerst, ob Sie parallel oder über Kreuz nähen möchten und messen dann den Abstand. Geben Sie diesen Wert bei der Stichbreite ein. Die meisten Löcher haben einen Abstand zwischen 3 und 4 Millimeter.

Holen Sie den Unterfaden manuell hoch.

Die meisten Hobbynäher legen den Knopf unter den Nähfuß und senken den Fuß ab. Dann muss man oft mehrmals positionieren, bis es passt. Einfacher geht es so:

Drehen Sie am Handrad nach vorne und halten Sie dabei den Knopf mit dem linken Loch unter die Nadelspitze. Der Nähfuß beibt angehoben!

Erst, wenn die Nadel den Knopf fixiert, senken Sie den Nähfuß ab.

Dann drehen Sie am Handrad, machen so den ersten Stich. Wenn die Nadel wieder nach oben begwegt wird, springt sie auf die rechte Seite.

Jetzt kontrollieren Sie durch langsames Absenken, ob sie in das rechte Loch einsticht. Wenn das passt, können Sie ab jetzt mit dem Pedal weiternähen. Die Nähmaschine hält nach einer bestimmten Stichzahl automatisch an.

Betätigen Sie NICHT den automatischen Fadenschneider.

Warum? Manche Nähmaschinen machen beim Schnitt eine kleine seitliche Bewegung und die Nadel könnte auf den Knopf treffen. Bei einem Problem mit dem Fadenschneider könnte seitlicher Zug auf die Nadel kommen und die steckt dann ja noch teilweise im Knopf. Zudem brauchen Sie die Fäden gleich noch.

Heben Sie den Nähfuß an, ziehen Sie den Stoff seitlich weg und schneiden Sie die Fäden nach ca. 10 Zentimetern ab.

Die oberen Fäden ziehen Sie durch eine Nadel (hier ist die Patentnadel praktisch) und dann auf die Rückseite.

Dort werden die Fäden miteinander verknotet und dann abgeschnitten.

Knöpfe mit Stiel annähen mit dem Knopfannähfuß

Ist der Stoff dicker, braucht der Knopf einen Stiel, damit er gut sitzt. Auch das geht beim Annähen mit der Nähmaschine. Hier gilt es wieder, einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen. Denn das hat jeder Hersteller etwas anders gelöst. Hier ein paar Beispiele:

Beim Knopfannähfuß von BERNINA gibt es einen kleinen Stift, der nach vorne geschoben wird. So wird die Schlaufe länger und es entsteht der Stiel. Das ist auch bei den optionalen Knopfannähfüßen von PFAFF und HUSQVARNA VIKING der Fall. 

Nutzer von BERNETTE sollen laut Anleitung eine Nadel auflegen, um den Stiel zu bilden.

Arbeitet man bei PFAFF und HUSQVARNA VIKING ohne Nähfuß, wird die Hebeplatte untergelegt. So wird auch bei JANOME mit Knopfannähfuß der Stiel erzeugt. 

Bei der Verwendung einer Hebeplatte sollte der Nähfußdruck reduziert werden. Das machen JANOME-Nähmaschinen mit Nähberater automatisch, wenn die Technik über dieses System ausgewählt wird.

Knopf mit Stiel mit der JANOME MC 9480 QCP

Bei diesem Modell wird mit der Hebeplatte gearbeitet. Sie hat zwei verschieden dicke Seiten, je nachdem, wie lang der Stiel werden soll.

Auch hier ist es einfacher, erst die Nadel in das linke Loch abzusenken und dann Knopf und Hebeplatte in Ruhe zu positionieren.

Bei diesem Knopf betrug der Abstand 5 mm, aber es war kein Problem, die Breite noch einzustellen. Sobald die Nadel über dem rechten Loch schwebt, passt man die Breite an und kann beobachten, wie sie sich seitlich bewegt, bis es eben passt.

Hält die Nähmaschine an, wird der Nähfuß angehoben und erst mal die Hebeplatte entfernt. Dann fasst man Stoff und Knopf zusammen und zieht beides zusammen weg. Der Faden wird hier länger abgeschnitten, wir brauchen ihn ja noch für den Stiel.

Der kurze Anfangsfaden wird einfach nur auf die Rückseite gestochen (er muss auch nicht unbedingt verknotet werden), der lange Endfaden wird durch das Loch unter den Knopf geführt.

Der Faden wird dann mehrmals um die Schlaufen gewickelt, so dass der feste Stiel entsteht.

Nach ein paar Runden auf die Rückseite stechen und dort mit dem anderen langen Faden verknoten.

Es gibt keinen Knopfannähfuß für meine Nähmaschine

Je nach Knopf gibt es für diesen Fall unterschiedliche Lösungen. HUSQVARNA VIKING beschreibt das sogar in der Bedienungsanleitung: Der Knopf wird einfach unter den blanken Nähfußhalter geklemmt. Das geht auch mit anderen Herstellern, ist aber trotzdem mit etwas Vorsicht zu genießen.

Es geht je nach Knopf mal besser, mal gar nicht, ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.

Alternativ kann man auch einfach sein Nähfußsortiment durchtesten.

Flache Knöpfe gehen auch unter den Standardfuß:

Oder unter ähnliche Nähfüße, wie einem Applikationsfuß.

Quiltfüße, die nicht mit der Nadelhaltestange verbunden werden, eignen sich auch gut.

(Hinweis: Sprungfüße nicht verwenden, Sie geben den Knopf sofort frei und die Nadel könnte auf den Knopf treffen).

Wie finde ich heraus, ob es einen passenden Knopfannähfuß für meine Nähmaschine gibt?

Hier nochmal: Werfen Sie einen Blick in Ihre Bedienungsanleitung, ganz am Anfang ist das mitgelieferte Zubehör aufgelistet. Vielleicht haben Sie schon lange einen, aber noch nie benutzt.

Wenn er Sonderzubehör ist, finden Sie ihn ganz einfach über unsere Zubehörsuche:

Ich habe kein Knopfannähprogramm

Auch kein Problem. Ein Knopfannähprogramm ist einfach nur ein Zickzackstich mit einer bestimmten Anzahl an Wiederholungen.

Sobald Sie den Transporteur versenkt haben, können Sie den normalen Zickzackstich auswählen und wie oben erklärt die Breite einstellen. Dann zählen Sie die Stiche einfach selbst für ein gleichmäßiges Ergebnis.

Vier Löcher statt zwei

Bei Knöpfen mit vier Löchern können Sie wahlweise parallel oder über Kreuz annähen. Erst wird über zwei Löcher genäht, der Knopf umgesetzt und die beiden anderen Löcher verwendet.

Beim Wechsel vom ersten Durchgang zum zweiten ensteht ein kleiner Verbindungsstich, wenn Sie die Fäden nicht abtrennen. Hier müssen Sie entscheiden, ob sie die doppelte Anzahl an Fäden zum Vernähen tolerieren möchten, oder lieber den kleinen Steg lassen.

Hier haben wie die Spannstiche mal markiert. Beim blauen Knopf ist er kaum zu erkennen, beim grünen und braunen wäre er uns zu auffällig. Näht man vier mal gerade, wie beim pinken Knopf, geht es auch ohne Spannstich.

Nicht bei allen Projekten oder Knöpfen ist das Annähen mit der Nähmaschine eine Zeitersparnis, aber man sollte es auf jeden Fall mal versuchen. Vor allem, wenn man sich bis jetzt vor dieser Verschlusstechnik nur gedrückt hat, weil man Knöpfe nicht gerne von Hand annäht. Nähen Sie zum üben doch auch mal eine kleine Knopf-Collage.

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Dieses Beispiel haben wir im Live am Mittwoch doch glatt vergessen 😅 Dabei war es einer der ersten Versuche, Fringe zu Sublimieren. Hier haben wir auf Spinnvlies von @maedebykasia gestickt und auch das Sublimationspapier ist von ihr. Die Schrift heißt Franzy und die bekommt ihr beim @naehpark im Shop.
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Das Freebie zum Testen bekommt ihr immer noch, wenn ihr einen unserer Beiträge zu dem Thema teilt und @naehpark, @maedebykasia und @naehratgeber markiert. Damit wir das auch sehen können, muss euer Profil öffentlich sein.

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