Da es verschiedene Möglichkeiten gibt, Wolle aufzunähen und jeder Hersteller sein Zubehör etwas anders benennt, haben wir hier verschiedene Möglichkeiten als Inspiration für Sie zusammengefasst und auch gleich getestet, wie es mit dem Aufnähen von Wolle mit dem Geradstich klappt. Wo es nicht gut geht, schlagen wir Alternativen vor. Zum Testen haben wir extra gezwirnte Wolle genommen, die schwerer zu verarbeiten ist als geketteltes Garn.
Garne zum Aufnähen
Zum Aufnähen eignen sich am besten gekettelte Garne, genau wie auch beim Couching (oder Kordelstickerei) an der Stickmaschine.
Warum mit dem Geradstich?
Die meisten Kordelaufnähfüße sind dazu gedacht, eine bis drei Kordeln oder Garnschnüre nebeneinander zu führen und hin und her mit dem Zickzackstich (oder einem anderen Zierstich) festzunähen. Dabei wird das Garn platt gedrückt. Wir möchten viel der Struktur erhalten und zusätzlich die Reihen auf der gegenüberliegenden Seite wiederholen, um Flachkordeln zu nähen.
Was wir damit genäht haben, sehen Sie hier:
Flachkordeln nähen mit Wolle als Verzierung
Mit dem Geradstich geht das Nähen jedoch etwas schwerer und nicht jeder Kordelaufnähfuß kann dickere Wollgarne verarbeiten.
Daher haben wir für Sie verschiedene Nähfüße unterschiedlicher Hersteller getestet.
BERNETTE b77 und b79
Den Anfang macht gleich ein nicht ganz so gut geeigneter Nähfuß, der Kordelfuß von BERNETTE. Er ist eher auf dünne Kordeln oder Schnüre ausgelegt und gezwirnte Wolle neigt dann durch den engen Spalt zum Aufdrehen.
Alternative:
Mit dem neuen Nähfußhalter können auch die Kordelnähfüße von BROTHER oder JUKI an der BERNETTE montiert werden. Oder Sie nähen mit deinem Rollsaumfuß (mehr dazu weiter unten).
BERNETTE weitere Modelle
BERNINA
Die Öffnung des Schnuraufnähfußes Nr. 21 von BERNINA ist sehr gut für Wollgarne geeignet.
Schnüre kann man auch gut mit dem Knopflochfuß Nr. 3 annähen, wie wir hier gezeigt haben:
Der manuelle Knopflochfuß 3 und 3C von BERNINA
Weitere Möglichkeiten:
TIPP:
Der Kordelbandführer von HUSQVARNA VIKING kann auch an Nähfüßen von BERNINA montiert werden.
BROTHER
Mit dem Kordelnähfuß von Brother hat sich auch die gezwirnte Wolle gut aufnähen lassen.
Weitere Möglichkeiten:
Wenn Sie den digitalen OTF besitzen, gibt es eine praktische Sohle:
Hier wird auch noch eine praktische Zuführung für die dickeren Garne mitgeliefert.
HUSQVARNA VIKING
Von Husqvarna Viking gibt es mehrere Möglichkeiten zum Aufnähen. In unserer Anleitung für die Flachkordeln haben wir Ihnen ja bereits den Reliefnähfuß gezeigt. Der kann jedoch nicht an allen Modellen verwendet werden.
Dieser hier schon, der 3-Loch-Fuß. Das mittlere Loch ist weiter vorne, was der Wolle schon wieder Spiel gibt, zur Seite zu gleiten. Daher kann es je nach Projekt besser sein, die Wolle rechts oder links einzufädeln und die Nadelposition dahingehend anzupassen.
Auch geeignet:
TIPP:
Von HUSQVARNA VIKING gibt es auch noch den praktischen Kordelbandführer, mit dem die Wolle optimal auf den Nähfuß zuläuft.
JANOME
Bei JANOME gibt es mehrere Kordelaufnähfüße, bedingt durch die verschiedenen Baureihen.
Bei allen ist die Führung eher eng, was bei dickerer Wolle schwierig werden kann. Dann kann alternativ ein Rollsaumfuß (siehe weiter unten) verwendet werden, oder auch ein Perlenannähfuß.
JUKI
Das gilt ebenso für den Nähfuß von JUKI, die Führung ist für Wolle eher eng. Im Geradsticht neigt Strickgarn zum Aufdrehen.
PFAFF
Bei PFAFF dagegen gibt es wieder mehrere Möglichkeiten.
Der Litzenfuß würde auch noch viel dickere Garne sicher vernähen und verfügt über eine praktische Führung.
Alternative Rollsaumfuß
Besonders, wenn die Führung des Kordelfußes zu eng ist, kann als Ersatz ein Rollsaumfuß benutzt werden.
Hier eignen sich die schmalen am besten, im Beispiel sehen Sie den Rollsaumfuß von HUSQVARNA VIKING mit 2 mm.
Weitere Möglichkeiten
Und es gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, Handstrickgarne aufzunähen. Testen Sie doch Paspelfüße, Paillettenfüße oder Nähfüße für verdeckte Reißverschlüsse. Eigentlich geht es nur darum, dass die Wolle gerade unter die Nadel geführt wird und hier hilft am besten eine Aussparung unten am Nähfuß. Sollten wir weitere geeignete Nähfüße finden, werden wir den Beitrag dahingehend ergänzen.