Bernina Kordelaufnähfuß

Der Kordelaufnähfuß Nr. 43 von BERNINA

Eine einzelne Linie ist beim Sticken oder Freihandnähen sehr dünn. Lässt man jedoch einen Faden mitlaufen, entsteht gleich ein ganz anderer Effekt. Das Aufnähen von Kordeln oder Garnen ist mit dem Kordelaufnähfuß Nr. 43 von BERNINA einfach zu erledigen, beim Nähen und beim Sticken. Ein paar Punkte müssen für ein schönes Ergebnis jedoch beachtet werden. Diese und ein paar Anregungen für Ihr nächstes Projekt zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Vorbereitungen

Damit es nicht zu Beschädigungen beim Kalibrieren kommt, sollten Sie vor dem Einschalten der Nähmaschine den Fuß Nr. 43 entfernen. Versenken Sie den Transporteur.

Für bessere Stichbildung verwenden Sie die Geradstichplatte und wenn das Projekt beim Nähen öfter gedreht wird, aktivieren Sie die Nadelstopp-Position unten. Falls Ihr Modell dies unterstützt, wählen Sie im Menü den Fuß Nr. 43 aus. (Infos zur Nähfußerkennung)

Der Kordelaufnähfuß bewegt sich beim Nähen auf und ab und verfügt über eine Federung. Steht er trotzdem zu tief (zum Beispiel beim Quilten auf StyleVil), senken Sie den Nähfußdruck in den negativen Bereich, dann hebt sich der Nähfuß an.

Der Fuß Nr. 43 kommt mit einer Einfädelhilfe und zwei Garnführungen. Die kleinere ist für die hinten liegenden Fadenschneider in Dreiecksform und für die geraden Fadenschneider:

Dreiecksform

Hier die kleine Fadenführung montieren.

Gerade Fadenschneider

Von unten sind die Schlitze gut erkennbar. Das Einstecken geht ziemlich leicht, zum Entfernen muss die Klammer zusammengedrückt werden. Wir lassen sie daher dauerhaft an der Maschine. 

Versenkte Fadenschneider

Hier die große Fadenführung montieren.

Kordel einfädeln

Fädeln Sie zuerst das normale Näh- oder Stickgarn ein. Die Nadelstärke darf 80 nicht überschreiten. Bei dickeren Nadeln besteht die Gefahr, dass das Loch zusammen mit der Kordel zu eng ist. 

Das Garn oder die Kordel ziehen Sie durch die Einfädelhilfe und dann durch die Garnführung.

Im Anschluss ziehen Sie das Garn durch die seitliche Öffnung am Nähfuß.

Und zuletzt durch das Einstichloch nach unten.

Legen Sie den Stoff unter den Nähfuß, senken Sie ihn ab und halten Sie zu Beginn Kordel und Oberfaden fest. Nach ein paar Vernähstichen können Sie loslassen.

Tipps zum Nähen mit dem Kordelnähfuß

Die Kordel oder das dicke Garn sollte immer locker zulaufen können. Wickeln Sie von Knäueln also vorab schon eine längere Strecke ab. Kommt Zug auf das Ziergarn, verändert sich nicht nur die Optik, es kommt auch schneller dazu, dass es nicht richtig festgenäht wird.

Wir verwenden gerne zusätzlich den großen Garnrollenständer, damit läuft das Garn noch sanfter in die erste Führung.

Es wird immer mal vorkommen, dass eine Stelle nicht ganz festgenäht wird. Sind diese Stellen kurz, fällt es hinterher kaum auf. Machen Sie am besten immer ein größeres Probestück, bei dem Sie auch alle Richtungen testen. Nähen Sie mit kleinen Stichen, das senkt das Risiko von ausgelassenen Stellen und die Stichlänge ist hinterher ja durch das Garn nicht mehr zu erkennen.

Durch die transparente Schale ist der Untergrund beim Kordelaufnähfuß Nr. 43 gut zu erkennen, das Muster kann also vorgezeichnet werden. Wir haben unser Muster mit wasserlöslichem Marker auf wasserlösliches Klebevlies gezeichnet. Mit einem Lightpad kann das Muster ganz einfach von der Vorlage auf das Vlies kopiert werden. Durch das Klebevlies oben konnten wir auf die Verwendung von Vlies auf der Unterseite verzichten.

Die Vorlagen für die Freihandmotive stammen von Urban Elementz.

Tipps zum Sticken mit dem Kordelaufnähfuß

Dieser Fuß kann auch zum Sticken verwendet werden, die Vorbereitungen sind die gleichen. Zusätzlich kann man den Fuß Nr. 43 bereits in der Software einstellen (möglich bei BERNINA und WILCOM Hatch.

Stickmuster, die mit einer Kordel gestickt werden, sollten aus einer durchgehenden Linie bestehen, die nicht zu dicht nebeneinander liegen. Gut geeignet sind unter anderem unsere Quilty Fillers oder auch Stickmuster für Quiltblöcke. Hier haben wir einen Schriftzug mit der BERNINA Designer Plus V9 erstellt und mit einem Konturstich gefüllt. Die einzelnen Buchstaben wurden dann mit einem Geradstich verbunden, so dass die ganze Datei in einem Durchgang gestickt wird.

Bei der Rahmenauswahl kann zusätzlich auch der Fuß Nr. 43 ausgewählt werden.

Somit ändert sich die Linie um das Stickmuster von orange zu blau und wird kleiner. Das ist nun der maximale Stickbereich. Man sieht schon, dass der ovale Rahmen nun nicht mehr reicht. Da das aber nicht immer mit bloßem Auge zu erkennen ist, weist die Software beim Exportieren darauf hin:

In diesem Fall muss dann der nächstgrößere Rahmen gewählt werden.

Wenn möglich, aktivieren Sie den Fuß Nr. 43 auch an der Stickmaschine. Besonders dann, wenn er in der Software nicht hinterlegt wurde. Sonst könnte der Fuß beim Sticken am Rahmen anstoßen.

Auf dem Template des Rahmens sind die drei möglichen Stickfüße aufgezeichnet, mit den dazu passenden Rändern.

Beim Sticken mit Kordeln sollten Sie an der Stickmaschine bleiben, um den korrekten Ablauf zu sichern.

Wir haben das selbst erstellte Motiv mit einem Glitzer-Strickgarn auf Jersey gestickt und ein Mädchen-Oversize-Shirt daraus genäht. 

Das passende Garn

Wir werden oft gefragt, welche Garne oder Kordeln gut mit dem Kordelaufnähfuß Nr. 43 verarbeitet werden können. Angegeben sind bis zu 2 mm Dicke, aber es kommt auch immer auf die Verarbeitung an. Zu dünne Kordeln werden teilweise nicht richtig angenäht, ebenso sehr lose Garne. Hier hilft nur Ausprobieren. Ist Ihr Wunschgarn zu dünn, gibt es noch eine Alternative:

Die Kordelaufnäheinsätze für den Rulerfuß Nr. 72. Hierzu finden Sie demnächst einen weiteren Beitrag.

Im Beitrag verwendete Produkte
Video

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Noch mehr Beiträge dazu

Eine Antwort auf „Der Kordelaufnähfuß Nr. 43 von BERNINA“

Der Beitrag kommt ja genau richtig. Bei meinem Besuch im Nähpark gestern habe ich mir genau diesen Fuß mitgenommen und wurde von Petra Neuhierl dazu auch sehr gut beraten. Vielen Dank dafür.

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13 hours ago

Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht.
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
Wir haben zwei gute Nachrichten für euch:
Juki hat den Quickguide aktualisiert, alle MO-3500, die ab jetzt ausgeliefert werden, haben den dabei und darin findet ihr auch diese superdehnbare Naht.
Wer seine MO-3500 schon länger hat, kann bei Juki einen neuen Guide anfordern. Einfach eine Mail schreiben mit der Seriennummer der Maschine, sie schicken ihn euch zu.
Und wir haben uns auch mit dieser Naht beschäftigt, die man mit einem kleinen Stück Klebeband noch dehnbarer machen kann.
www.naehratgeber.de/die-3-faden-superstretchnaht-mit-der-juki-mo-3500-81648/
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Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht. 
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
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