Ich habe lange nach einer Variante gesucht, wie es gelingt, dass das mit der Nähmaschine angenähte Quiltbinding sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite eine saubere Naht an der gleichen Stelle aufweist.
Die Methode steht und fällt mit der richtigen Zuschnittbreite des Bindings. Während in den meisten Anleitungen von 2,5 Inch die Rede ist, verwende ich für das Binding meiner Quilts, abhängig von der Nahtzugabe, folgende Stoffbreiten:
Nahtzugabe
1/4 Inch
0,7 cm
1 cm
Stoffzuschnitt Binding
2 Inch
5,8 cm
7,3 cm
Die Vorgehensweise ist bei jeder Nahtzugabe identisch. Ich beschreibe sie anhand der 1/4 Inch Nahtzugabe, da diese für Quilts am typischsten ist.
Schneide den gewünschten Bindingstoff in 2 Inch breite Streifen und verbinde sie mit einer diagonalen Naht. Lege anschließend die Schnittkanten aufeinander und stecke diese mit Nadeln zusammen. Anders, als du es vielleicht sonst gewohnt bist, wird der Stoff in diesem Schritt nicht gebügelt.
Zunächst wird das Binding auf der Rückseite des Quilts mit 1/4 Inch Nahtzugabe angenäht. Du kannst den Stoff locker mitführen oder auch vorher mit Wonderclips am Quilt befestigen – mache es, wie du dich sicherer fühlst.
Ich habe hierfür den JANOME AcuFeed Flex Professionellen Geradstichfuß verwendet. Dieser schmale Obertransporteur hat den Vorteil, dass sich die Lagen des Quiltsandwiches und des Bindings nicht verschieben.
Du kannst nun das Binding auf die Vorderseite umschlagen und mit Wonderclips fixieren. Die finale Ausrichtung des Bindings erfolgt an der Nähmaschine. Dabei sollte das Binding genau auf die vorherige Nahtlinie treffen. Ist dies nicht der Fall, schneide die Nahtzugabe entsprechend zurück.
Richte den Stoffbruch des Bindings während des Nähens immer wieder an der vorherigen Nahtlinie aus. Die folgende Naht sollte ca. 2 mm neben dem Stoffbruch entlanglaufen. Ich erhöhe hier meine Stichlänge auf 3,5, da ich diese Optik für Absteppnähte ansprechender finde. Mittels eines Stilettos oder der Spitze einer Stickschere kannst du das Binding immer wieder neu ausrichten und während des Nähens in Position halten. Du kannst auch einen Schmalkantfuß zum Annähen verwenden. Dieser ist hilfreich, damit du immer den gleichen Abstand zur Bindingkante einhältst.
Et voila – die Naht verläuft sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite sauber auf dem Bindingstreifen.
Vielen Dank an Maria Norda für das Tutorial!
3 Antworten auf „Maria Norda: Quiltbinding sauber mit der Maschine annähen“
Das werde ich demnächst mal ausprobieren! Dankeschön und viel Erfolg!
Vielen Dank für den Tip und die ausführliche Erklärung. Da ich von Hand nähen absolut nicht mag, finde ich diese Technik klasse.
Mich hat es immer gestört, auf der Rückseite noch eine zusätzliche Naht zu haben und wenn es schlecht läuft, ist sie mal auf dem Binding und mal noch.
Das finde ich sehr interessant. Danke dafür. Die Technik werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Ich habe gerade die Rückseite von einen Quilt ( Größe 2,20×2,40 cm ) von Hand gequiltet. Das war doch ganz schön anstrengend für die Hände. 🙋♀️