Ein Sublimationsdrucker ist nicht mal eben so angeschafft, aber die Technik des Sublimierens ist ja durchaus reizvoll. Wobei immer noch das Problem bleibt, dass ein hoher Anteil von Polyester für ein brillantes und dauerhaftes Ergebnis benötigt wird.
Statt eines Druckers kann man kleine Projekte aber auch relativ einfach mit Sublimationsstiften gestalten. Und wer nicht schön malen kann, der lässt einfach den Plotter zeichnen.
Und für das Problem mit dem Polyesteranteil haben wir ein paar Anwendungsbeispiele für diese Stifte für Sie und auch gleich ein Freebie zum Sticken dazu.
Motive mit dem Plotter zeichnen und sublimieren direkt auf Polyestergarn. Auf dem Foto sehen Sie Elemente des Freebies.
So haben wir das gemacht:
Motiv von Hand zeichnen
Drucken Sie sich eine Malvorlage aus oder zeichnen Sie das Motiv in einer passenden Größe.
Wir verwenden dazu gerne ein Lightboard.
Sie können normales Kopierpapier verwenden. Beachten Sie: Texte müssen gespiegelt werden. Dazu die ausgedruckte Vorlage auf links drehen und dann nachmalen. Für das Mandala haben wir uns eine Vorlage bei Creativefabrica geholt, ausgedruckt und zum Abmalen unter unser Papier gelegt. Wir haben Reihe für Reihe erst mit schwarz nachgemalt und im Anschluss gleich ausgemalt.
Motiv mit dem Plotter zeichnen / vorzeichnen
Die PLOTTIX Sublimationsstifte passen in verschiedene Stifthalter bei BROTHER.
1. Die Halterungen aus den WE R MEMORY KEEPERS Packungen „Singe Quill“ und „Glue Quill“. Allerdings stehen die Stifte dort sehr tief, Sie müssen den Druck auf -9 stellen und trotzdem werden die Striche noch sehr dick. Am besten verwenden Sie diesen Halter nur bei bereits gebrauchten Stiften mit ohnehin nicht mehr sehr guten Spitze.
2. Der universellen Stiftehalter normal. Für den normalen Halter braucht es noch ca. 3 Runden mit Masking Tape um den Stift.
Zeichnen Sie ein Motiv, auf Wunsch können Sie es auch vom Plotter ausmalen lassen. Oder Sie lassen den Plotter in schwarz vorzeichnen und malen das Motiv dann von Hand bunt aus.
Label sticken
Sticken Sie eine passende Form auf das Projekt oder Stickfilz. Hierfür eignet sich gut unser Freebie, es enthält verschiedene Formen in zwei Größen und Dichten.
Auf das Projekt sollten Sie nur sticken, wenn der Stoff problemlos 190 Grad aushält. Wenn der Untergrund nicht glänzen soll, sticken Sie doch mal mit Overlockgarn.
Legen Sie das Motiv mit der rechten Seite nach unten auf die Stickerei und pressen Sie 50 Sekunden bei 190 Grad. Hier direkt auf dem Stoff.
Sie können die Varianten „dicht“ auch auf SULKY Thermofilm sticken und die Folie knapp abreißen. Die Kante schmilzt dann beim Pressen und Sie erhalten ein Label zum Aufnähen, das wie gewebt aussieht. Manchmal wellen sich die Stickereien auf dem Thermofilm, das können Sie immer dann in Form ziehen, wenn es noch warm ist. Damit die Sublimationsvorlage nicht verrutscht, bis Sie die Transferpresse aufgesetzt haben, befestigen Sie sie mit hitzebeständigem Klebeband auf dem Patch und am besten beides gleich auf der Unterlage.
Beispiele
Was die Wahl der Liniendicke angeht, sind Versuche unabdingbar. Vor allem, wenn Sie die Datei mit verstärktem Rand sticken, hat das Papier weniger Kontakt zur Stickerei und die Striche werden schnell unscharf. Das führt bei dünnen Linien zu einem blasseren Motiv, bei dicken Linien kann die Farbe verlaufen. Auch die Ausrichtung der Stickerei hat Einfluss auf das spätere Bild.
Da man beim Ausmalen von Hand wenig Kontrolle über die Tintenmenge hat, kann sich das Motiv schnell mal auf die Abdeckfolie durchdrücken. Auch beim Ausmalen mit dem Plotter besteht die Gefahr.
Wir raten daher dazu, besser mit zwei Lagen Backpapier abzudecken und das nach jedem Sublimationsvorgang zu entsorgen. Wird es wiederverwendet, kann sich das nächste Motiv verfärben.
Damit Sie Ihre eigenen Labels ganz einfach sticken können, bieten wir Ihnen hier die Labelformen als Freebie an:
Im Set sind drei Formen in verschiedenen Größen enthalten. Die Dateien „dicht“ sind für feste Untergründe, „locker“ kann auch auf Jersey gestickt werden. Allerdings werden die Konturen der Sublimation dann nicht so scharf. Den Satinrand können Sie nach Belieben weglassen oder mit Viskosegarn sticken, dann nimmt er die Farbe nicht an.
Hier sehen Sie verschiedene Varianten auf den gestickten Labels. Mal mit der Hand gezeichnet, mal mit dem Plotter.
Ohne Sticken kann man die Stifte natürlich auch benutzen, wie fertiges Sublimationspapier eben auch. Sie können auch direkt auf den zu sublimierenden Untergrund zeichnen und dies erhitzen. Diese Methode empfiehlt sich allerdings nur für feste Materialien, auf Stoffen oder Filz ist direktes Bemalen eher schwierig.
Mini-Nadelkissen
Hier haben wir die Vorlage unseres Nadelkissens etwas umgearbeitet, dann vom Plotter mit einen Sublimationsstift zeichnen lassen. Das Motiv wurde dann auf Polyesterfilz sublimiert, ausgeschnitten und auf der Rückseite mit Kunstleder verstärkt. So kann das Mini- Nadelkissen mit Haftpads an die Maschine geklebt werden.
Sublimationsstifte sind zwar kein Ersatz für einen Sublimationsdrucker, aber sie bieten viele kreative Möglichkeiten und vor allem den Vorteil, dass das Motiv (bei Polyester als Untergrund) im Gegensatz zu Stoffmalstiften dauerhaft erhalten bleibt und nicht verblasst.