Für das Wenden von Kragenecken gibt es verschiedene Tipps und Tricks. Welcher wirklich funktioniert, kommt auf den Winkel und den Stoff an. Hier zeigen wir Ihnen, wie ein dicker Faden beim Wenden des Kragens helfen kann.
Wir nutzen den Faden gerne bei weichen oder dehnbaren Stoffen, die auf einen Kantenformer in der Ecke schnell mal empfindlich reagieren.
Kragen vorbereiten
Eigentlich braucht es keine große Vorbereitung, der Faden kann auch spontan beim Nähen noch eingelegt werden. Aber es ist auf jeden Fall hilfreich, die Nahtlinie in den Ecken vorzuzeichnen. Wenn möglich, aktivieren Sie den Nadelstopp unten.
Welches Garn als Hilfsfaden?
Hier können Sie nehmen, was Sie zur Hand haben, der Faden wird später komplett entfernt. Er sollte reißfest sein und glatt. Wir verwenden im Beispiel MADEIRA Aerofil No. 35.
Hilfsfaden einnähen
Nähen Sie bis kurz vor die Ecke und stellen Sie die Stichlänge dann kürzer (1,5 bis 2). So lässt sich nicht nur der Faden exakter einnähen, die Ecke wird auch stablier und es besteht nicht die Gefahr, dass sie durch zu knappes Zurückschneiden ausfranst.
Dann genau bis zur Ecke nähen. Die Nadel sollte am Eckpunkt im Stoff stecken, oder 1 mm davor.
Den Nähfuß anheben und die obere Lage des Kragens anheben. Jetzt wird ein dicker Faden zwischen die Lagen geschoben.
Die gerade Strecke bis zur nächsten Ecke nähen und den Vorgang dort wiederholen.
Kragen wenden
Die Nahtzugaben laut Anweisung im Schnitt kürzen und an den Ecken knapp zurückschneiden.
Wenden Sie beide Ecken. Wir lassen den Faden zum anschließenden Bügeln auch noch drin, er dient als Halter (und schont die Finger).
Jetzt kann der Faden einfach herausgezogen werden. Haben Sie ihn doch mit der Nadel getroffen, auf eine Seite knapp abschneiden, dann lösen sich die einzelnen Fäden aus dem Zwirn und die Reste kann man mit der Pinzette auszupfen.
Dann geht es mit dem Kragen weiter wie in Ihrem Schnitt angegeben.