Cutwork ist eine mittlerweile sehr beliebte Sticktechnik, vor allem, wenn die entsprechende Funktion in der Software vorhanden ist. Dann ist mehr möglich, als ausgeschnittene Blumenblätter. Und da man nicht mehr dazu braucht, als einen Satz Messer, kann man es auch einfach mal probieren.
Wir haben auch schon länger überlegt, es mal mit der Nähmaschine zu nutzen, aber wie so oft fehlt es an der Zeit. Und dann kommt man, obwohl man gerade über etwas anderes spricht, wieder auf das Thema Cutwork und stellt fest, dass sich auch andere mit dieser Frage beschäftigen.
Deshalb gibt es hier nun den Erfahrungsbericht von Mareike mit Cutworkmessern an der Nähmaschine.
Sie können die Technik mit jeder Nämaschine nacharbeiten, die einen Kreisnäher als Zubehör hat, der auf ganze Zentimeter eingestellt werden kann. Die Schablonen dienen ja nur zum exakten Aufzeichnen der Ansatzpunkte.
Cutwork mit der Nähmaschine
„Das geht nicht!“ hieß es immer, wenn ich jemanden danach gefragt habe.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht einfach ausprobieren würde und siehe da – es geht doch und das sogar sehr gut und einfach.
Wie?? Das zeige ich in diesem Beitrag.
Cutwork (wörtlich übersetzt heißt das „Schneidearbeit“) kennt man eigentlich von Stickmaschinen und dabei vorgegebenen Mustern.
Da ich aber keine Stickmaschine habe und somit keine vorgegebenen Muster habe, habe ich mir Muster selbst erstellt und zwar mit den Schablonen vom Zirkellineal (manche sagen auch Kreisnäher dazu).
Beim Zirkellineal sind folgende Schablonen dabei:
Zusätzlich kann man diese Schablonen extra kaufen:
Beide Zubehörteile gibt es in der gleichen Ausführung auch von HUSQVARNA VIKING:
Was wird sonst noch benötigt?
Stoffe / Materialien
Einmal der Stoff, der geschnitten werden soll und ein Stoff, auf den wir später den geschnittenen Stoff applizieren können. In meinem Fall zwei Baumwollstoffe und Filz in 4 mm Dicke. Je nach Stoff auch noch ein passendes Vlies.
Nadeln
Cutworknadeln von PFAFF, in diesem Fall arbeite ich nur mit der blauen Nadel (gibts auch von HUSQVARNA VIKING).
Weiteres
Multifunktionswerkzeug, auch Hebamme, oder Höhenausgleich genannt, um die Cutworknadel einzusetzen, weil diese relativ kurz sind und gerne aus den Fingern rutschen.
Nähfuß und Einstellungen an der Maschine:
- Ich nutze die PFAFF Quilt Expression 720 und nutze den offenen Applikationsfuß, damit ich eine bessere Sicht habe auf die Nadel und das, was „passiert“.
- Die Vernähoption habe ich deaktiviert.
- Die Nadel hoch/tief Stellung ist aktiviert, damit die Cutworknadel im Stoff bleibt, wenn ich den Pin vom Zirkellineal versetze, um bis zur nächster Markierung zu schneiden.
- Die Unterfadenspule kann grundsätzlich in der Maschine bleiben, allerdings sollten Ober- und Unterfaden nicht eingefädelt sein.
- Stichlänge auf 1 Stellen, damit die Cutworknadel dicht und sauber genug einschneidet um die Form problemlos aus dem Stoff raus zu lösen.
Für ein schöneres Ergebnis setze ich die Geradstichplatte ein. Diese wird automatisch von der PFAFF Quilt Expression 720 erkannt. Bei der Expression 710 muss die Platte manuell aktiviert werden.
Vorbereitungen
Bei dünnem Stoff empfehle ich, ein dünnes Vlies aufzubügeln, zum Beispiel VLIESELINE H200, damit der Stoff nicht in die Nadelöffnung in der Stichplatte gedrückt wird und weil ich bei mehreren Probeschneidevorgängen gemerkt habe, dass der Stoff dann sauberer ausgeschnitten wird und nicht ausfranst.
Beide geschnittene Stoffteile können nun weiter verwendet werden, zum Beispiel als Applikation auf einem anderen Stoff.
Oder bei dem Stoffteil, aus dem das Herz ausgeschnitten wurde, als Negativapplikationsteil.
Ich habe das ausgeschnittene Herz auf einen anderen Stoff appliziert, ebenfalls mit Hilfe des Zirkellineals.
Hierbei habe ich 75er Titan Gold von SCHMETZ verwendet. Als Oberfaden MADEIRA Rayon Melange und als Unterfaden MADEIRA Aerofil in weiß.
Weitere Anwendungsmöglichkeit
Nach dem Ausschneiden habe ich einen Baumwollstoff (Vlieseline H180 aufgebügelt vorher) hinter dem Filz mit Sprühkleber fixiert und dann ebenfalls mit Hilfe des Zirkellineals appliziert.
Filz (4mm Dicke) war kein Problem für die Cutworknadel.
Grundsätzlich ist Cutwork mit der Nähmaschine also möglich und wirklich nicht schwer. Gerade auch in Verbindung mit dem Zirkellineal bietet diese Technik eine tolle Möglichkeit, um vielfältige Ideen umzusetzen. Ich bin jedenfalls total begeistert und werde damit mit Sicherheit noch einige Ideen ausprobieren.
Weitere Ideen und Tipps zur Pfaff QE710/720 findet ihr bei uns in der Facebookgruppe.
2 Antworten auf „Mareike Barbian: Cutwork mit der Nähmaschine“
Hallo,
der Link zuer Facebookgruppe funktioniert leider nicht.
Es kommt nur:
“Dieser Inhalt ist derzeit nicht verfügbar
Dies passiert, wenn der Eigentümer den Beitrag nur mit einer kleinen Personengruppe teilt oder er geändert hat, wer ihn sehen kann. Es kann auch sein, dass der Content inzwischen gelöscht wurde.”
Ich glaube, es handelt sich um die Gruppe der ich seit Nobember 2021 auch gerne beitreten würde, was bisher aber auch nicht funktioniert hat.
Kann mir jemand helfen?
Hallo!
Dafür am besten Markeike Barbian über FB anschreiben.
Viele Grüße,
das nähRatgeber-Team