Necchi NCH01AX

Die Necchi NCH01AX im Test bei der Redaktion – Teil 1

Unsere neue Marke NECCHI bietet Nähmaschinen in einer großen Auswahl, aber mit NECCHI kann man auch sticken! Die NCH01AX vereint beide Funktionen in einem Modell und deshalb haben wir sie auch gleich mal ausführlich für Sie getestet.

Die Stickkombi kommt mit einer reduzierten Bedienungsanleitung, die ausführliche Version kann man sich mittels eines QR-Codes herunterladen. Für uns eine gute Idee, die wichtigsten Sachen kann man nachschauen und es wird nicht zu viel Papier verschwendet. Für die ersten Schritte braucht es aber nicht mal eine Anleitung, nähen kann man mit der Necchi auch erst mal so.

Erstes Projekt – Tasche Binz

Und so war unser erstes Projekt auch gleich eine Tasche (Binz von Pech&Schwefel). Die Stickerei haben wir allerdings noch vor dem Test mit unserer eigenen Maschine gemacht.

Stickmuster: Urban Elementz Nutz an Boltz

Das Annähen des Reißverschlusses klappte problemlos, das Absteppen allerdings nicht. Denn im Lieferumfang der NCH01AX ist weder ein Antihaft- noch ein Obertransportfuß enthalten. Wir haben uns dann für den optionalen Antihaftfuß entschieden. Das Futter war wie zu erwarten kein Problem und so war unser Einstiegsprojekt auch gleich fertig.

Zweites Projekt – Jeans

Dann durfte die NCH01AX zusammen mit der 204D nähen, wie wir im anderen Bericht auch zeigen. Für die Jeans kam in die reine Nähmaschine das normale Garn, in das Kombimodell das dicke Garn MADEIRA Aerofil No. 35. Für die Steppnähte wollten wir den Stich dauerhaft speichern und das ist bei der kleineren Nähmaschine nicht möglich.

Aber für gleichmäßiges Absteppen wollen wir es uns ja einfach machen, also haben wir den Geradstich angepasst und in drei Varianten gespeichert. Mit dem MADERIA Aerofil No. 35 hat die NECCHI überhaupt kein Problem (wir nutzen eine Topstitchnadel). Im Unterfaden ist normales Aerofil.

Was passiert, wenn man von einer Maschine mit Autospeicher auf eine ohne diese Funktion umsteigt … Mal lange Stiche, mal kurze, weil wir vergessen, den gespeicherten Stich nach dem Neustart erst zu laden.  Wobei wir festgestellt haben, dass die Stiche am Reißverschluss mit dem Standardfuß länger geworden wären. Der Zierstichfuß hat doch eine andere Auflagefläche.

Für die Steppnähte haben wir ihn allerdings sehr gern genutzt, die Vertiefung in der Mitte führt die Stoffkante perfekt.

Wir hätten die hinteren Hosentaschen gerne mit einer Ziernaht versehen. Allerings sieht das Aerofil 35 auf einer Lage Stretchjeans nach ein paar Mal dehnen nicht mehr so schön aus. Da wollten wir stattdessen den Dreifachgeradstich nutzen, der wird uns aber viel zu kurz:

Hier der Vergleich, normaler Geradstich gegen Dreifachgeradstich. Der Dreifachgeradstich ist zwar nur minimal kürzer, aber lässt sich leider nicht mehr länger stellen. Bei 3.0 ist Schluss. Der normale Geradstich geht bis 5.0.

An der hinteren Schrittnaht hat die NECCHI aber problemlos über die Nahtkreuzung genäht. Gut, ganz ohne Hebamme schafft sie es nicht, aber die gehört bei uns in dem Fall immer dazu, egal bei welcher Maschine. Leider haben wir sie aber bei der ersten Naht etwas zu spät angelegt, die Nähfußspitze war schon an der Kante angekommen, daher ein paar verkürzte Stiche. Aber insgesamt macht die Nähmaschine das gut und man hat beim Übernähen der Kreuzung keine Bedenken, dass sich etwas verklemmen könnte.

Zwischendurch meldet sich mal der Unterfadenwächter. Das ist die Restmenge, die dann noch auf der Spule ist. Das ist uns ein bisschen zu viel dafür, dass die Meldung ab dann alle paar Stiche wieder kommt. Aufbrauchen kann man den Faden nur, wenn man den Fadenwächter deaktiviert.

Praktisch: Sobald man die Maschine neu startet, ist der Fadenwächter wieder an. Denn wir vergessen oft, dass wir ihn abgeschaltet haben.

Als Anhaltspunkt: Wir haben mit der Innenbeinnaht der Jeans begonnen und nach den ersten drei Zentimetern kam die Meldung zum ersten Mal. Am Ende der Naht war immer noch dieser Rest auf der Spule.

Schnell mal sticken

Ehe die Jeans fertig gestellt wurde, kam noch eine Stickerei dazwischen. Wir dachten, geht bestimmt ganz fix. Naja, nicht ganz. Denn erst mal mussten wir unser Stickmuster in die NCH01AX bekommen. Diese importiert nämlich nur ein Format: ZHS. Man kann jetzt nicht sagen, dass das ein weit verbreitetes Format ist. Von unseren bisherigen Stickmusterprogrammen ist es nur zweien bekannt: Embird kann ZHS exportieren, Janome Artistic Digitizer kann ZHS importieren.

Was nicht heißt, dass man jetzt extra eine Software braucht. Auf der Bedienungsanleitung findet man einen Link und einen QR-Code, wo man sich EZ-Design kostenlos herunterladen kann. Mit dieser Software können verschiedene gängige Stickmusterformate importiert und in ZHS umgewandelt werden.

Heißt aber: Man benötigt zwingend einen Windowsrechner.

Also haben wir die Software installiert, nächster Haken: Deutsch ist als Sprache nicht wählbar. Man sollte also zumindest Grundkenntnisse in Englisch (oder eine der anderen verfügbaren Sprachen) haben.

Welches Format man besten importiert, können wir derzeit noch nicht sagen, es gibt immer mal verschiedene Probleme. Das weit verbreitete und gern genutzte Format PES wurde hier zum Beispiel nicht zentriert geladen. Und da die NECCHI nicht selbstständig zentriert, kam folgende Fehlermeldung:

Stickmotiv passt nicht in den Rahmen. Nutzen wir stattdessen die DST, wird diese zentriert geladen und nach dem Konvertieren auch von der Stickmaschine gelesen.

Nun könnte man die PES ja auch einfach die Mitte schieben, aber bis jetzt haben wir in der Software noch keinen Button für die Zentrierung eines einzelnen Motivs gefunden. Da bleibt nur manuelles Schieben in die Mitte.

Blind sticken

Bei der Auswahl des Stickmusters hatten wir ein bisschen den Eindruck von Bockigkeit, was externe Muster angeht. Denn so sieht das im Vergleich aus:

Interne Muster aussuchen

Muster vom USB-Stick laden

Das setzt sich bei der Anzeige nach dem Laden fort:

Nach dem Laden weiß man also nicht mehr, was man da stickt. Und auch nicht, in welcher Richtung es steht. Man sollte daher die Software geöffnet lassen, bis man gestickt hat oder ein Stickmusterblatt drucken.

Der große Stickrahmen hat eine Fläche von 12 cm x 18 cm. Wir fragen uns allerdings, warum hier um 1 cm von der am meisten verbreiteten Größe abgewichen wurde. Durch die mitgelieferte Software ist es aber möglich, Dateien zu verkleinern. Leider gibt es ja aber auch Dateien, bei denen man das nicht machen darf oder soll. Allerdings kam es bei uns kaum vor, dass wir verkleinern mussten, denn eine Datei für den 13×18 ist ja nicht automatisch exakt so groß, sondern eben nur größer als 10×10.

Das Einspannen gelingt dann der Schnellspannvorrichtung wirklich einfach.

Länger dauern die Vorbereitungen an der Maschine, denn sobald man den Stickmodus ausgewählt hat, besteht die NCH01AX auf die entsprechende Stichplatte.

Einfaches Bestätigen reicht nicht, sie muss auch wirklich montiert sein. Grundsätzlich nicht schlecht, denn die Stickergebnisse werden mit dem kleinen Stichloch einfach besser. Aber was, wenn die Stichplatte mal fehlt oder einen Kratzer hat? Dann kann man nicht mal im Notfall mit der normalen Stichplatte sticken. Der Stickfuß wird geschraubt und dabei muss man ihn auch auch gut mit der Hand nach oben drücken. Die Halterung für die Schraube ist oben offen, weshalb man ihn sonst auch etwas zu tief anschrauben könnte. Diese Schraube sollte man mit dem Schraubendreher gut anziehen, damit sie sich beim Sticken nicht lockert. 

Ob man alle Anforderungen der NCH01AX erfüllt hat, erkennt man auch an der kleinen LED vorne. Gelb: nicht bereit. Grün: bereit.

Mit abgesenktem Nähfuß kann es also endlich losgehen!

Ist die Farbe zu Ende, sieht man dieses Bild. Durch Drücken auf den Haken wechselt die Ansicht zu nächsten Bild, wo in der Regel die Farbe als Name oder Nummer angezeigt wird. Sofern Farbinformationen hinterlegt sind. Da wir als Ausgangsdatei DST verwendet haben, fehlen diese. Aber das liegt in diesem Fall am Format, nicht an der Stickmaschine.

Das ist jetzt kein Problem für uns, wir haben das das Datenblatt noch hier. Also lassen wir die NECCHI sticken.

Die NCH01AX schneidet Sprungstiche, die Reste kann man hier sehen. Manchmal bleibt oben noch ein Faden übrig, manchmal wird er beim lossticken sauber vernäht. Auf der Rückseite sind die Enden ganz schön lang. Da der Rahmen nach dem Schnitt ein paar Zentimeter vor und zurück fährt, sollt man bei Spezialtechniken den Schnitt ausschalten, das geht einfach über das Menü.

Uns ist aufgefallen, dass nach einem Schnitt die ersten Stiche langsam gestickt werden, die ersten Stiche am Anfang einer neuen Farbe jedoch sehr schnell. Daher sind die Anfangsstellen oft nicht so sauber wie die Stellen nach einem Schnitt.

Die Gesamtgeschwindigkeit kann in zwei Stufen eingestellt werden: 350 oder 600 Stiche pro Minute.

Wir hatten hier einen Fadenriss, aber da waren wir selbst schuld. Wir hatten die falsche Ablaufscheibe gewählt. Man kann aber problemlos in kleinen oder größeren Schritten (1, 10 oder 100 Stiche) vor und zurückgehen.

Hier das fertige Stickmotiv (Bling Bling von Mäde!) auf Bügelfolie und mit Stickfolie unterlegt, Garn BRILDOR PB 40. Als Vlies haben wir MADEIRA Weblon plus verwendet. 

Fazit:

NECCHI ist für uns der günstige Einstieg in die Stickwelt. Die NCH01AX braucht wenig Platz, ist schnell einsatzbereit und bietet einige praktische Funktionen. Auch wenn es für uns hier und da etwas zwickt, da wir von unseren eigenen Maschinen mittlerweile ziemlich verwöhnt sind, gibt es doch einige Punkte, die man in der Preisklasse sonst lange sucht:

  • Nähen mit der Taste trotz angeschlossenem Pedal
  • Tippfunktion am Pedal zum Wechseln der Nadelposition
  • Sprungstichschneiden
  • Fadenwächter
  • Anpassbarer Nähfußdruck

Die ersten Projekte hat die Necchi toll gemeistert, wir testen natürlich weiter!

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Dieses Beispiel haben wir im Live am Mittwoch doch glatt vergessen 😅 Dabei war es einer der ersten Versuche, Fringe zu Sublimieren. Hier haben wir auf Spinnvlies von @maedebykasia gestickt und auch das Sublimationspapier ist von ihr. Die Schrift heißt Franzy und die bekommt ihr beim @naehpark im Shop.
Wie versprochen arbeiten wir bereits an einem Textbeitrag für unsere Homepage (Link in Bio) und jetzt ist noch die Frage: Braucht es auch ein ausführliches YouTube-Video? Wenn ja, mit welcher Maschine sollen wir sticken?

Das Freebie zum Testen bekommt ihr immer noch, wenn ihr einen unserer Beiträge zu dem Thema teilt und @naehpark, @maedebykasia und @naehratgeber markiert. Damit wir das auch sehen können, muss euer Profil öffentlich sein.

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