Ein sauberer Verschluss an ein einem Kissen ist der einseitig verdeckte Reißverschluss. Er eignet sich aber auch gut für Taschenvorderseiten, um sie mit einem weiteren Eingriff zu versehen. Wir zeigen Ihnen hier, wie der einseitige Reißverschluss an einem Kissen mit Steg und Paspel genäht wird. Die Arbeitsweise ist für ein normales Kissen jedoch genau gleich.
Die Vorderseite unseres Kissens haben wir mit unserer Stickmusterserie Franzy bestickt.
Benötigtes Material:
- Nähmaschine
- Reißverschlussfuß
- Teilbarer Reißverschluss, am besten Endlosware mit passendem Zipper
- Stoffklammern
- Stecknadeln
- Handmaß
- Farblich passendes Nähgarn, auch für die Unterfadenspule
Sie benötigen zwei Teile in der Breite des Kissens. Das obere Teil misst dabei ca. 80% der Gesamtlänge, damit der Reißverschluss unten am Kissen sitzt. Sie können aber auch einfach das obere Teil genau in der Größe des Kissens zuschneiden, dann können Sie die Position des Reißverschlusses nach dem Einnähen noch verändern. Wir haben das obere Teil in der Größe der Kissenvorderseite zugeschnitten. Das untere Teil ist 12 cm hoch.
Versäubern Sie die Kanten, an die der Reißverschluss genäht wird. Die anderen Kanten können Sie ja nach weiterer Verarbeitung unversäubert lassen. In unserem Fall wurden alle Kanten versäubert, da der Stoff sehr franst.
Tipp vom Nähratgeber:
Einlagige Stoffe werden mit der 3-Faden-Naht versäubert, die 4-Faden-Naht der Overlock dient nur zum Zusammennähen. Merkhilfe: Eine Lage Stoff – eine Nadel. Zwei Lagen Stoff – zwei Nadeln.
Legen Sie den Reißverschluss mit der rechten Seite nach unten auf die Kanten. Die Zähnchen zeigen dabei in Richtung der Außenkanten. Haben Sie keinen teilbaren Reißverschluss zur Hand, können Sie auch mit einem normalem Kunststoffreißverschluss arbeiten. Er sollte allerdings mindestens 5 Zentimeter länger sein als die Breite des Kissens, damit Sie bequem arbeiten können. Alle Arbeitsschritte bleiben gleich, Sie haben nur immer beide Stoffteile in der Hand.
Befestigen Sie den Reißverschluss mit Stoffklammern am Stoff (die Zähnchen zeigen immer noch nach außen und unten). Hier sollten Sie nicht im Stecknadeln arbeiten, da der Stoff so zu sehr verzogen wird. Alternativ können Sie auch Style-Fix verwenden.
Nähen Sie den Reißverschluss mit dem Reißverschlussfüßchen an. Stellen Sie die Nadelposition nicht zu weit nach links, Sie müssen nicht so nah wie möglich an den Zähnchen nähen. Der Reißverschluss wird ja ohnehin verdeckt und so lässt sich der Zipper einfacher schieben. Sollten Sie kein Reißverschlussfüßchen besitzen, können Sie also auch mit den normalen Nähfuß arbeiten, Nadel so weit wie möglich nach links.
Nähen Sie beide Reißverschlusshälften an.
Am schmalen unteren Teil legen Sie den Reißverschluss um und bügeln Sie die Stoffkante (nicht zu heiß, der Reißveschluss könnte unter der Hitze leiden). Da wir mit einem hitzeempfindlichen Outdoorstoff gearbeitet haben, wurde die Kante mit dem Finger glattgestrichen und mit Stecknadeln befestigt.
Diese Kante knappkantig absteppen.
Die Kante des oberen Teils schlagen Sie drei Zentimeter weit nach innen um. Kann der Stoff gebügelt werden, eignet sich gut der Heißsäumer, da Sie hier messen und bügeln in einem Arbeitsgang erledigen können.
Stecken Sie den Umschlag fest.
Nähen Sie den Umschlag nun von links fest, genau auf der vorherigen Naht des Reißverschlusses. Diese Naht ist also später sichtbar. Macht Ihre Nähmaschine von links keine vorzeigbaren Nähte, stecken Sie von rechts und messen den Abstand von der Stoffkante bis zur Naht. Der Reißverschluss ist von rechts gut fühlbar und wenn Sie mit dem Reißverschlussfuß nähen, können Sie mit etwas Übung diese Naht auch von rechts absteppen.
Sie sieht das obere Stoffteil nun aus. Baumwollwebware können Sie an der Stoffvorderkante bügeln. Empfindliche oder dickere, weiche Stoffe können Sie an der Vorderkante noch knappkantig absteppen.
So liegt der Verschluss später schöner.
Ziehen Sie den Zipper auf. Eine Hilfe für das Einfädeln finden Sie hier: SNAPLY Wonder Zip.
Stecken Sie die Außenkanten zusammen.
Diese werden mit ein paar Stichen zusammengenäht, dann kann der Reißverschluss gekürzt werden.
Jetzt können Sie die Größe der Rückseite noch an die Vorderseite anpassen.
Wenn Sie Vorder- und Rückseite zusammennähen, vergessen Sie nicht, den Reißverschluss zur Hälfte zu öffnen.
So entsteht ein sauberer Abschluss und nichts kann kratzen.
In weiteren Beiträgen werden wir Ihnen noch andere Reißverschlusseinnähmethoden zeigen.