Für die SDX-Serie von BROTHER gibt es nun schon ein paar verschiedene Messer. Aber welches verwendet man wann? Wir zeigen hier die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten.
Zuerst möchten wir anmerken, dass die Bezeichnungen bei BROTHER eigentlich so gedacht sind, dass mit Messer die eingesetzte Klinge benannt wird und das Teil aus Kunststoff ist die Halterung. Wenn Sie also nur eine neue Klinge brauchen, weil die alte stumpf ist, bestellen Sie ein Messer. Brauchen Sie das Teil in das die Klinge eingesetzt, bestellen Sie einen „Halter für Automatikmesser“. Benötigen Sie beides, wählen Sie ein Kit.
Die Ziehklingen
Das schwarze Automatikmesser
Dieses Messer ist im Lieferumfang eines jeden SDX-Plotters enthalten und das Standardmesser. Damit können Sie eigentlich alles schneiden, von der Flexfolie bis zum Balsaholz, auch 3 mm dicken Filz. Wenn Sie allerdings oft harte und dicke Materialien schneiden, wird das Messer bei dünner Folie und filigranen Motiven bald unsauber schneiden. Sie können dann entweder ein weiteres schwarzes Messer kaufen oder für bestimmte Materialien ein spezielles Messer verwenden. Sehen Sie es wie bei den Scheren, dort nutzt man auch eine für Stoff und eine für alles andere.
Welche Materialien kann man mit dem schwarzen Messer schneiden?
Papier in sämtlichen Stärken, Kunstleder, Leder, Filz, Balsaholz, feste und dicht gewebte Stoffe, Walk, Flockfolie, Flexfolie, Vinyl, Mischungen aus Papier und Kunststoffen wie SnapPap, Nähpappe u.s.w., Kork, Moosgummi, Vliese wie Decovil, Decovil light, S320.
Das blaue Vinyl-Automatikmesser
Diese Klinge ist speziell für dünne Folien gedacht. Dabei ist es egal, ob diese Folien geklebt oder per Thermotransfer übertragen werden. Es ist schön schlank und spitz und sorgt so für optimale Ergebnisse bei filigranen Motiven. Die Klinge ist allerdings kürzer, daher sind Schnitte bei dicken Materialien ohnehin kaum möglich.
Welche Materialien kann man mit dem blauen Messer schneiden?
Vinyl und Flexfolie.
Vergleicht man die Spitzen vom blauen und schwarzen Messer, ist auch zu erahnen, warum die schwarze Klinge bei dünnen Materialien wie Vinyl gerade bei sehr filigranen und kleinen Mustern nicht so sauber schneidet, wie die blaue Klinge. Zwar ist der Winkel bei beiden Klingen sehr steil, aber beim schwarzen Messer eben auch etwas nach innen versetzt, was sich bei engen Kurven bemerkbar machen kann. Auch hier kann man ein anderes Zubehörteil aus unserem Hobbybereich zum Vergleich nutzen: Die Universalnadel kann bei vielen Stoffen verwendet werden, aber eben nicht bei allen. Dann muss ein Spezialist her.
Das beige Automatikmesser für dünne Stoffe
Ehe das Rollmesser auf den Markt kam, gab es das beige Messer für dünne Stoffe. In Verbindung mit der beigen Matte war es so möglich, auch mit einer Ziehklinge Stoffe mit dem BROTHER Plotter zu schneiden, aber dafür mussten die Stoffe sehr gut auf der Matte haften. Das Messer unterscheidet sich hauptsächlich durch die Winkel vom schwarzen Messer, aber auch hier ging es darum, die Klingen dem Material anzupassen, damit sie länger halten. Wie eben bei den Scheren, mit beige schneidet man Stoff, mit schwarz alles andere.
Die Klinge des beigen Messers darf nicht in den schwarzen Halter gebaut werden, weil der Ring an einer anderen Stelle sitzt. In dieser Kombination ist kein Schnitt möglich. Es ist auch gut zu erkennen, dass die Klinge des beigen Messers keine dickeren Materialien schneiden kann, weil ihre Schnittkante durch den größeren Winkel bereits kurz über der Spitze endet. Beim schwarzen Messer verläuft die Schnittkante fast über die ganze Klinge.
Welche Materialien kann man mit dem beigen Messer schneiden?
Dünne und lose gewebte Stoffe, dünne Vliese wie H180, Filz, Kunstleder mit gewebeter oder gewirkter Rückseite oder Filzabseite. Sie können damit auch Vinyl schneiden. Bedenken Sie dabei allerdings, dass Folien sich ja immer auf Trägermaterial befinden. Ist das aus Papier, wird die Spitze schneller stumpf.
Das Rollmesser
Alle bisherigen Klingen sind Ziehklingen, die Besonderheit ist dann noch das Rollmesser.
Der Vorteil einer Rollklinge ist definitiv, dass das Material auf der Matte nicht so schnell verrutscht. Daher ist es mit der Rollklinge auch möglich, dünne Stoffe auf der Standardmatte zu schneiden. Aber es kann nicht nur Webware. Auch Jersey oder sogar Sweat lässt sich damit schneiden. Und dünne Kunstleder auch, besonders die Sorten für Bekleidung, die dann auch dehnbar sind. Aber, kein Produkt ist perfekt: Die Stoffe sollten nicht dicker sein als 1 mm und durch die Rollklinge entstehen an Innenkanten Überschnitte, da die Klinge ja schon beim Aufsetzen einen größeren Bereich abdeckt:
Wir haben hier zwei Mal exakt das Gleiche geschnitten. Erst mit der Rollklinge, dann mit dem schwarzen Automatikmesser. Die Überschnitte sind ganz gut zu erkennen, wenn auch ziemlich klein. Zu bessern Vorstellung: Das Kästchen darunter hat eine Länge von 1 Inch, also 2,54 Zentimeter.
Ob das stört, muss man selbst entscheiden. Je dicker das Material ist, desto tiefer sind die Einschnitte. Aber viel dickere Stoffe sollten mit dem Rollmesser ohnehin nicht geschnitten werden. Auch ist der Überschnitt am Endpunkt etwas länger als am Startpunkt. Wie der Plotter schneidet ist ja aber nicht beeinflussbar.
Welche Materialien kann man mit dem Rollmesser schneiden?
Dünne und locker gewebte Stoffe, Patchworkstoffe, Jersey, Sweat, Filz, dehnbares Kunstleder, sehr weiches Echtleder, dünner Korkstoff, Bügelvliese wie H200 oder G700, Volumenvlies. Auch wenn das Vlies aufgebauscht dicker ist als 1 mm, hier zählt die Dicke des gepressten Materials. H630 ist kein Problem.
Wir hoffen, Ihnen bei der Wahl des passenden Messer geholfen zu haben. In vielen Fällen gibt es ja nicht nur eine Möglichkeit, aber mit unseren Hinweisen werden Ihre Klingen vielleicht etwas länger sauber schneiden. Eine Ersatzklinge parat zu haben, kann aber nie schaden.