Die BERNETTE b64 Airlock -Testbericht Teil 2 von Katja

Inzwischen sind also weitere 8 Wochen vergangen und die Testzeit mit der Bernette b64 Airlock neigt sich dem Ende. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Zeit ähnlich schnell verging wie die ersten 4 Wochen mit der Maschine. So ist dann also die Zeit für ein abschließendes Fazit gekommen.

Im Zwischenbericht hatte ich mich ja schon ausgiebig über die vielen sehr durchdachten Details an der Maschine ausgelassen und ich muss sagen, an meiner Begeisterung diesbezüglich hat sich im weiteren Testverlauf nichts geändert.

Auch in Bezug auf die die Leistung der Maschine hat sich der erste Eindruck bestätigt.

Ein „Kleinigkeit“ ist mir noch aufgefallen:
Wenn ich dickere Stoffe verarbeite und dann an eine Nahtkreuzung komme, kam es mitunter vor, dass das Messer nach rechts weggedrückt wurde, wenn der abzuschneidende Bereich sehr schmal ist (bis 1mm).
Ich habe mir deshalb vorsichtshalber angewöhnt, darauf zu achten, dass der Abschnitt breiter ist oder so zuzuschneiden, dass gar kein Abschnitt erforderlich ist.

Nach dem ersten Kennenlernen habe ich die Overlock noch etwas mehr zu „dekorativen Zwecken“ getestet.
Für die Testphase habe ich mich an weihnachtlichen Geschenkesäcken (als Geschenkpapierersatz), „Buxen“, Schlafanzügen und Nachthemden versucht.

Ich habe immer so meine Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass Stoffeinsatz und Mühe umsonst waren, wenn doch etwas mal gar nicht klappen will.
Bei Unterwäsche und Nachtwäsche ist die Gefahr, dadurch als „Schrankleiche“ zu enden, am geringsten.

Ich testete vor allem die Zweifadenflachnaht und den Rollsaum, wobei ich mir eingestehen musste, dass ich diese bisher leider viel zu selten nutze.
Dafür bin ich wohl einfach durch das Vorhandensein der Coverstitch-Maschine oft etwas zu faul.

So brauchte ich manchmal doch etwas länger, um die PERFEKTE Einstellung für das jeweilige Garn zu finden.
Als Ausgangswert war die beiliegende Übersicht sehr hilfreich.
Wobei ich mir diese für den schnelleren Überblick kopiert, farbig markiert und einlaminiert habe.

Die b64 lieferte mir keinerlei Anlass zur Beschwerde und macht Lust, doch öfters mal Abwechslung in den Nähalltag zu bringen.

Ein weiteres Thema, dass bei mir bisher viel zu kurz kam, ist die Verarbeitung von Paspeln.
Eigentlich mit wenig Aufwand ein toller Effekt. Leider habe ich das lange vor mir hergeschoben, weil ich es an der Bevorratung mit Paspelbändern scheiterte. Zu viel Auswahl!
Passend zur Testphase mit der Bernette, hatte ich jedoch in einer „bunten Tüte“ vom letzten Stoffmarkt ein paar Paspeln.
Also orderte ich mir zwischenzeitlich den Paspelfuß und wagte mich auf neues Terrain.
Beim Nähen der Paspel als solches brauche ich definitiv noch etwas Übung aber dem Ergebnis sieht man meine fehlende Übung glücklicherweise nicht an.

Die Paspel war gleichmäßig zwischen den beiden Stofflagen vernäht. Also ist der Paspelfuß doch eine gute Investition!

Beim nächsten Mal Paspel absteppen (an der Nähmaschine) greife ich dann wohl doch lieber zum Reißverschlussfuß!
Töchterlein ist da zum Glück nicht so kritisch!

Von noch größerer Wichtigkeit war für mich der Kräuselfuß. Erst seit ich den Kräuselfuß für die Overlock kennengelernt habe, wurde mir diese Technik sympathisch.
Aber bei aller Begeisterung für die Maschine, hierbei war ich im ganzen Testlauf das erste und einzige Mal echt genervt.
Warum? Was war passiert?
Schon beim Auspacken des Kräuselfußes war mir die beiliegende Spannfeder aufgefallen.

Leider fand ich weder beim Fuß, noch in der ausführlichen Anleitung zur Maschine eine Erklärung, wie ich die originale Spannfeder entferne und die optionale Spannfeder anbaue.
Da ich ohne Hilfe nicht herausbekam, wie das funktionierte, ließ ich einfach die Original-Spannfeder dran
(wobei ich den Fuß an der Auflagefläche mit einem Stück Klebestreifen schützte) und nähte dann notgedrungen so.
Auf dem Probestück war das Ergebnis sogar absolut in Ordnung.
Das Nachthemd, welches ich mit Volant versehen wollte, habe ich damit leider nur gedehnt.
Daher war ich dann erstmal genervt! (Zur besseren Darstellung: bei den Nachthemden oben ist das Teil mit Plott mit der falschen Feder genäht.)

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich das so hinnehmen würde.
Ich bemühte also das Internet zur Recherche und fand direkt auf der Bernette-Homepage eine Übersicht, in welcher jeder notwendige Schritt erkennbar war.
Für den Wechsel zum Kräuselfuss sollte die komplette Fußaufnahme abgeschraubt werden und dann kann die Spannfeder durch Zusammendrücken entfernt werden.

Hier der Link zu dieser Info: BERNETTE-Homepage.

Nebenbei bemerkt erübrigt sich dadurch auch die Fummelei, die sich sonst beim Anbau des Kräuselfuß aus dem etwas geringen Nähfußhub ergibt.
Der Paspelfuß hingegen lässt sich ohne weiteres über den üblichen Auslösemechanismus austauschen.

Mit korrekt angebautem Kräuselfuß fiel das Ergebnis dann aber zufriedenstellend aus. Es gilt also: Gewusst wie!

Abschließend zur Testphase kann ich nur sagen, dass ich es fast schon bedauere, bereits mit einer sehr guten Overlock ausgestattet zu sein.
Die Bernette b64 Airlock macht Spaß und näht zuverlässig und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Allerdings ist meine Overlock deshalb längst nicht schlecht und definitiv zu schade, um ausgemustert zu werden.

Ich werde jetzt die letzten Tage der Testphase zu nutzen, um wieder mit meiner eigenen Overlock zu nähen, und um dabei festzustellen, ob ich nicht doch irgendetwas vermisse. Bevor die Bernette wieder mein Nähzimmer verlässt, möchte ich doch sicher sein. 

Ich bedanke mich beim Nähpark für die Möglichkeit, diese Maschine zu testen!

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18 hours ago

Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht.
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
Wir haben zwei gute Nachrichten für euch:
Juki hat den Quickguide aktualisiert, alle MO-3500, die ab jetzt ausgeliefert werden, haben den dabei und darin findet ihr auch diese superdehnbare Naht.
Wer seine MO-3500 schon länger hat, kann bei Juki einen neuen Guide anfordern. Einfach eine Mail schreiben mit der Seriennummer der Maschine, sie schicken ihn euch zu.
Und wir haben uns auch mit dieser Naht beschäftigt, die man mit einem kleinen Stück Klebeband noch dehnbarer machen kann.
www.naehratgeber.de/die-3-faden-superstretchnaht-mit-der-juki-mo-3500-81648/
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Kennt ihr die 3-Faden-Superstretchnaht? Die ist nicht so weit verbreitet und es gibt Overlocker, da findet man sie in der Anleitung gar nicht. Sie kann auch nicht mit jedem Modell genäht werden, da man die Obergreiferabdeckung (Konverter) dazu braucht. 
Die Juki MO-3500 hat aber einen Konverter, trotzdem fehlte diese Naht bis jetzt im Quickguide.
Wir haben zwei gute Nachrichten für euch: 
Juki hat den Quickguide aktualisiert, alle MO-3500, die ab jetzt ausgeliefert werden, haben den dabei und darin findet ihr auch diese superdehnbare Naht. 
Wer seine MO-3500 schon länger hat, kann bei Juki einen neuen Guide anfordern. Einfach eine Mail schreiben mit der Seriennummer der Maschine, sie schicken ihn euch zu. 
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Wie kommt das Stickmuster eigentlich in die Stickmaschine?
Da gibt es aktuelle ja verschiedenen Möglichkeiten, die gängigste ist der USB-Stick. Auch wenn das für erfahrene Sticker einfach klingt, wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat, gibt es da viele Fragen und auch einige Stolpersteine. Was ist FAT32? Warum zeigt meine Stickmaschine keine Muster an? Mein Computer kann diese Stickmuster ja gar nicht öffnen!
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