Wahnsinn wie die Zeit rast! Seit knapp 4 Wochen habe ich die Bernette b64 Airlock hier bei mir zuhause.
Und um es gleich mal vorwegzunehmen: Mit der Maschine zu nähen macht richtig Spaß!!!
Hier möchte ich Euch schildern, wie die Maschine in mein Nähzimmer kam und welchen ersten Eindruck sie bei mir hinterlassen hat.
Gerade, als ich meine neue Janome Cover Pro 3000P so richtig kennengelernt hatte, suchte der Nähpark Tester für die noch recht neue Bernette B64 Airlock.
Obwohl ich bereits mit der Babylock Enspire eine gute Overlock besitze, mit der ich auch gern nähe, war ich trotzdem neugierig und habe mich beworben.
Ich nähe bereits mit der b77 und sticke mit der b70 deco. Von beiden Maschinen bin ich begeistert.
Als ich dann die neue Bernette b64 Airlock das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: „Wow, die hätte mir aber auch gefallen!“
So habe ich jetzt, also ungefähr ein halbes Jahr später, die Bernette b64 Airlock zum Testen bei mir stehen und freue mich, berichten zu dürfen.
Als die Maschine dann bei mir eintraf, durfte ich sie zum Glück gleich aufbauen.
Wie sie da so neben meiner eigenen Overlock stand, war ich beeindruckt und auch etwas eingeschüchtert von Ihrer Größe.
„Was für ein Apparat!“ war mein erster Gedanke. Die Bernette b77 und die b70 wirken daneben jedenfalls schön filigran.
Meine Befürchtungen gingen auch in die Richtung, dass sie sich als zu groß für meine Nähecke erweist. Das hat sich jedoch nicht bestätigt.
Durch den großen Anschiebetisch habe ich immer noch genug Freiraum beim Nähen.
Und mein persönliches Highlight: Was ich nicht brauche, schieb ich einfach unter den Anschiebetisch.
Allerdings ist der zusätzliche Platz beim Einfädeln, beim Wechsel der Nadeln und teilweise auch beim Führen des Stoffes schon vorteilhaft.
Ich vermisse jedenfalls dank des großen Durchlasses keinen Nadeleinfädler.
Und das Einfädeln der Greifer?
Die Bernette hat ja Lufteinfädelung für die Greiferfäden. Ich muss zugeben, das ist ein Ausstattungsmerkmal, welches für mich persönlich zweitrangig ist.
Wenn es denn aber vorhanden ist, dann muss es auch gut funktionieren und das ist hier der Fall.
Und hier noch ein Info fürs Protokoll: Bei der Bernette b64 Airlock spare ich hier sogar noch einen Arbeitsschritt im Vergleich zur Enspire, da ich nicht zwischen den beiden Greifern umschalten muss.
Außerdem gefällt mir, dass bei der Bernette die Greiferabdeckung erst geschlossen werden kann, wenn die Luftkanäle wieder geöffnet sind.
Mir ist es in der Vergangenheit häufig passiert, dass ich erst nach Schließen der Abdeckung und Anbringung des Abfallbehälters bemerkte, was ich vergessen habe.
Den großen Anschiebetisch hatte ich ja bereits erwähnt. Auch hier bietet die Bernette b64 Airlock eine pfiffige Lösung.
Schrittweise kann ich vom großen Anschiebetisch über eine „normale“ Auflagefläche zum Freiarm wechseln (und selbstverständlich auch zurück).
Mich erinnert das Prinzip ein wenig an „Matroschkas“ und ich finde es prima, dass ich nichts extra verstauen muss.
Das markanteste Merkmal der Bernette b64 Airlock ist wahrscheinlich der Kniehebel, den in der Preisklasse bisher nur die Bernina L460 hat.
Ich denke, wer den Kniehebel an der Nähmaschine mag, wird ihn auch an der Overlock schätzen.
Einziger Nachteil: Irgendwann sucht man Ihn auch an der Cover! 😉
Jetzt habe ich mich so lange über die technischen Details ausgelassen. Ehrlich gesagt, gäbe es sogar noch mehr zu erwähnen.
Ich denke aber, es wird Zeit auf die Frage aller Fragen einzugehen:
Näht die Maschine gut?
Ich formuliere das mal so: Ich bin von meiner Maschine gute Arbeit gewöhnt und die Bernette b64 Airlock muss sich in der Hinsicht keinesfalls verstecken. Allerdings kann sie, wie jede Maschine, nie besser sein, als derjenige, der sie bedient.
Fehlstiche, welche die Maschine gemacht hat, weil ich versäumt hatte, die Fadenspannung wieder entsprechend des „Stichmusters“ zurückzustellen, erwähne ich hier der Vollständigkeit halber, übernehme dafür jedoch die volle Verantwortung.
In der Kennenlernphase habe ich mit der Maschine sowohl Kleidung aus dehnbaren Stoffen unterschiedlicher Dicke (Jersey, Jacquard-Jersey, Wintersweat, Sommersweat) genäht, als auch Webware für kleine Geschenke versäubert.
Dabei kann ich von keinerlei Schwierigkeiten mit Transport oder Durchstichkraft berichten und das Nahtbild ist gleichmäßig und sauber.
Auch einen kleinen Rollsaum mit Madeira Spectra, den ich kurzfristig dann doch mal brauchte, hat sie mir auf Anhieb hübsch genäht.
Womit ich im Moment noch nicht ganz so vertraut bin, ist das MTC. Dies ist gedacht, um Unterschiede in der Stoffdicke auszugleichen.
Ich ertappe mich jedoch öfter, dass ich das MTC komplett ignoriere.
Auch bei engen Rundungen soll das MTC helfen, die überstehenden Schlaufen zu reduzieren. Ich sollte mir das wirklich angewöhnen. Aber das kommt sicher mit der Zeit, noch geht es ja um den ersten Eindruck.
Enge Rundungen nähe ich allerdings selten, aber in diesem Jahr steht Puppenkleidung auf dem Weihnachts-Wunschzettel.
Schnittmuster: Mantel Sophie aus Marie´s Puppenmode
Ich denke, das Endergebnis ist ganz passabel.
Vielleicht probiere ich das im weiteren Testverlauf noch einmal und bekomme es mit etwas Übung besser hin. Puppenkleidung kann man ja nie genug haben, oder?
In ein paar Wochen werde ich Euch einen abschließenden Bericht liefern.
Bis dahin werde ich mich noch ein wenig durch die Vielfalt der Overlock-Nähte durchtesten.
Liebe Grüße Katja