Juki Mo 2500 Sumato Testbericht

Die JUKI MO-2500 Sumato im Test bei der Redaktion

Schon bei der Vorstellung der neuen Overlock aus dem Hause JUKI waren wir beeindruckt. Jetzt steht sie endlich in der Redaktion und kann mit verschiedenen Projekten getestet werden. Wie nützlich die Funktionen einer Maschine sind, zeigt sich ja doch immer erst im Nähalltag und nicht auf Probeläppchen.

Die erste tolle Funktion der JUKI MO-2500 Sumato kommt aber direkt vor dem Nähen, die Lufteinfädelung für die Greiferfäden. Eventuell benötigtes Werkzeug ist in der Klappe verstaut. Zum Beispiel der Schraubendreher für die Nadeln. Die Schrauben dafür sind zwar sehr klein, aber versenkt über den Nadeln angebracht, was das Aufsetzen des Schraubendrehers enorm erleichtert. Reinstecken, drehen. Ein weiteres Hilfsmittel für die Nadeln steckt auch noch in der Klappe. Denn am Ende des Pinsels befindet sich der Halter, mit dem man die Nadeln einsetzen und entfernen kann.

Auch von links lässt sich die Overlock mit einer Klappe öffnen, so ist gründliches Reinigen ganz einfach. Allerdings verzichten man dafür dann auf den Freiarm. Wobei sich am Freiarm an einer Overlock auch die Geister scheiden. Wir gehören zur Fraktion „Der kleinste Freiarm der Welt ist der Nähfuß“.

Um Einstellungen an der JUKI MO-2500 vorzunehmen, muss man auch gar keine Klappe öffnen. Alle Bedienelemente sind so zu erreichen und praktischerweise zentral angeordnet.

Praktisch, das scheint das Prinzip der MO-2500 Sumato zu sein. Denn zu diesen Punkten gehört definitiv auch die magnetische Nadelablage. Davon hat sie sogar zwei und wenn Nadeln in der Packung sind, kann man auch diese dort sicher ablegen.

Testmaschinen bekleben wir jetzt nicht, aber wer die JUKI MO-2500 dauerhaft in seinem Nähzimmer stehen hat, kann ja die Felder auch noch beschriften.

Das Nadelsystem der JUKI MO-2500 Sumato

Hier möchten wir auch noch das Thema Nadelsystem ansprechen. Man findet in der Anleitung jetzt keinen direkten Hinweis auf das Nadelsystem, was dann ja immer für das universelle Haushaltsnadelsystem spricht. In der Zubehörliste steht, es würde eine Packung HAx1 beiliegen, mitgeliefert wird aber 130/705H. Das ist kein Problem, denn beide Systeme sind von der Grundkonstruktion her identisch. Man nimmt also Universalnadeln für gewebte Stoffe, für dehnbare Stoffe je nach Material Jerseynadeln oder Stretchnadeln.

Dann gibt es in der Anleitung noch den Hinweis auf JLx2 für „dicke Stoffe und überlappende Abschnitte“. Die JLx2 ist allerdings, was die Spitze betrifft, auf Webware ausgelegt, nicht auf dehnbare Stoffe. Zudem wird sie von SCHMETZ für den deutschen Markt bei den Haushaltsnadeln nicht mehr geführt.

Sollten Probleme beim Nähen von dicken Stoffen auftauchen, raten wir dazu, zur SuperStretch oder zum Overlocksystem ELx705 zu wechseln. Aber wir werden natürlich erst mal testen, wie weit man mit den Standardnadeln bei der JUKI MO-2500 kommt.

Das erste Projekt

Normalerweise nähen wir mit den Testmaschinen immer an den aktuellen Projekte weiter, allerdings gab es da keine Aufgabe für eine Overlock. Also haben wir erst mal ein paar kleine Projekte zugeschnitten und mit einem Schlafanzug gestartet. Das erste Problem lag hier dann aber nicht bei der Maschine, sondern am Schnitt. Er enthielt 7 mm Nahtzugabe und wir haben leider gedankenlos zugeschnitten. Denn für 7 mm NZG gibt es an der JUKI keine Orientierungshilfe. Mit 1 cm NZG hätten wir uns perfekt an der vorderen Kante des Nähfußes orientieren können.

Nun, passiert. Das Einfädeln ging, wie erwartet, fix und die JUKI hat mit MADEIRA Aerolock in den Greifern und Aerofil in den Nadeln problemlos genäht. Wir haben die Spannung an den Nadel leicht erhöht, die Schnittbreite auf 6 mm gestellt, dann noch kurz das TWA anpassen und los gehts.

TWA?

TWA = Tweak Widht Adjusment. Mit dieser Feineinstellung bestimmt man die Menge des Fadens bei den beiden Greifern. Wenn die Greiferfäden also überstehen oder zu eng gebildet werden, muss man nicht an den Spannungsrädchen drehen, sondern passt das TWA mit Plus oder Minus an.

Das kann man sogar beobachten, am besten ohne Garn auf der Kettelzunge. Diese bewegt sich beim Drehen auf PLUS nach rechts, beim Drehen in Richtung MINUS nach links.

Am Stoff sieht das dann so aus. Links stehen die Greiferschlingen über, dann wurde das TWA in Richtung Minus gedreht, schon liegen sie an.

Zurück zum Schlafanzug. Bei dem wussten wir schon, dass wir die Beinbündchen auf links annähen und wollten dafür gleich mal den kurzen Fuß verwenden. Aber den haben wir zu früh montiert. Aus Bequemlichkeit gleich bei den Seitennähten.

Aber der Jersey hat sich extrem eingerollt. Und der Kurvenfuß hat vorne eine Aussparung, liegt also rechts nicht ganz auf, was dem Stoff erlaubt hat, sich kurv vor dem Messer noch einzurollen. Das ergab dann natürlich eine stellenweise nicht mehr schöne Overlocknaht.

Also erst mal den Standardfuss wieder ran und erst beim Beinbündchen gewechselt. Da wäre noch jede Menge Platz gewesen! Nun nähen wir nicht so oft kleine Größen, daher müssen wir hier doch mal ohne Projekt testen. Wie klein so ein Ärmel bei der JUKI Overlock sein darf, dass man noch in der Runde nähen kann, muss auf jeden Fall noch mit in einen Testbericht.

Die Runden hier wollen wir aber erst mal schön abschließen. Wie das geht, haben wir hier schon mal erklärt: Nähen in der Runde mit der Overlock.

Heißt jetzt: Messer absenken, nähen, Stichzunge auf Rollsaum, rausketteln.

Beides kann man praktischerweise an der MO-2500 gleich vorne an der Maschine einstellen. 

Aber jetzt kommt doch mal ein kleiner Haken:

Der Hebel für das Messer ist ziemlich nah unter dem Hebel für die Stichzunge und auch sehr klein für die Kraft, die man zum Umstellen braucht. Auch wenn kein Stoff mehr in der Nähe des Messers ist.

Beim ersten Mal sind wir daher gleich mal abgerutscht. Danach kann man es besser einschätzen, aber wer kräftemäßig in der rechten Hand eingeschränkt ist, wird da eventuell Probleme bekommen. Und mit der linken Hand ist der Hebel ja quasi nicht zu betätigen. Das Ganze klappt besser, je tiefer das Messer steht. Also drehen wir es am Handrad erst etwas runter, wenn es beim Stopp noch oben steht.

Der Schlafi (Annas Country) war ein Klacks für die JUKI MO-2500 Sumato, also folgte gleich noch einer. Für die zweite Version wurde dann in Greifer und Nadel GÜTERMANN Bulky Lock No. 80 eingefädelt und die Cover kam gar nicht zum Einsatz.

Bei diesem Schlafanzug sind nur die Bündchenstreifen an den kurzen Seiten mit der Nähmaschine zusammengenäht, damit die Übergänge schön flach werden.

An den Beinbündchen sieht man nochmal schön den Unterschied. Oben mit der Stichzunge in Normalstellung und unten, wenn man sie kurz vor dem Rauskettel abschaltet. Dieser kleine Handgriff lohnt sich auf jeden Fall, zumal der Hebel für die Stichzunge ja ganz leicht zu erreichen ist.

Mit den zwei kleinen Projekten haben wir uns an die JUKI MO-2500 Sumato gewöhnt und jetzt kann es an die besonderen Funktionen der Overlock gehen. Wann nutzt man welchen Fuß und wie klappt das mit dem Rollsaumhebel?

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