Necchi 204 D Testbericht

NECCHI NC-204 D im Test bei der Redaktion Teil 1

Eine neue Marke hat Einzug gehalten im Sortiment des nähParks – das heißt: Testen, testen, testen! Aber, wie immer, nicht nach Schema F, sondern ganz individuell im Nähalltag. Wie bei Ihnen zu Hause eben auch.

Erste Stiche

Die NECCHI NC-204D kommt in einem relativ kleinen Karton, aber nicht ohne praktisches Zubehör: Der große Anschiebetisch ist gleich dabei, toll! Und noch einiges an Kleinteilen, mal sehen, was wir davon gleich am Anfang brauchen. Eine Bedienungsanleitung war in unserem Fall noch nicht im Lieferumfang enthalten, zumindest nicht auf deutsch. Aber das war kein Thema, denn die ersten Tage sind wir prima ohne Anleitung ausgekommen. Die Anleitung kam dann aber auch noch dazu.

Das erste Projekt haben wir ganz in Ruhe genäht, ohne Bilder zu machen. Daher hier leider nur das fertige Projekt:

Die NECCHI 204D hat es uns hier einfach gemacht. Die Fädelwege sind aufgezeichnet, der Nadeleinfädler funktioniert einfach und zuverlässig. Es ist ein Einfädler der einfachen Art, man muss den Faden also noch selbst von links nach rechts spannen, aber er ist trotzdem eine große Hilfe.

Basisstiche kann man mit einem Tastendruck aufrufen und welcher Nähfuß am besten zum gewählten Stich passt, zeigt sie im Display an. Vernähfunktion, Nadelpositionstaste, Fadenschneider, die kleine NECCHI bietet schon einiges an Komfort. Und dank des anpassbaren Nähfußdrucks war auch das Nähen des Jerseys und des Falzgummis kein Problem. Genäht haben wir einen Slip aus dem Set Fanelaki von Einfach nähen.

Daher bekam sie beim zweiten Projekt gleich ein bisschen mehr zu tun.

Nähen mit Seraflex

Ein einfaches Shirt haben wir mit METTLER Seraflex gesäumt und auch der Halsausschnitt ist mit dem dehnbaren Garn abgesteppt. Hier ist der Blindstichfuß eine perfekte Hilfe für einen gleichmäßigen Abstand.

Auf dem normalen Nähgarnhalter, also liegend, hat sich das Seraflex ab und zu verwunden. Die NC-204D hat trotzdem weitergenäht, aber es hat sich im Stichbild bemerkbar gemacht, wenn das Garn durch die verwundene Stelle gestockt hat. Hier hätte ein Garnnetz geholfen, aber wir bevorzugen den stehenden Ablauf. Das ist kein Problem mit der 204D, denn auf den zweiten Garnrollenstift passt perfekt der Mega Spool Stand von HUSQVARNA VIKING. Dieser ist in unserem weiteren Test fast permanent benutzt worden, denn wir nähen überwiegend mit GÜTERMANN Miniking und größere Spulen sind so einfach schneller eingefädelt. Alternativ geht aber auch stehender, rollender Ablauf ohne Fadenbaum.

Nach den Abschlussarbeiten ging es an ein aufwändigeres Projekt:

Jeans nähen

Gut, unsere aktuellen Jeansstoffe sind jetzt nicht besonders fest und dick, sondern eher dünn und haben eine Dehnbarkeit von 20 Prozent. Wir nähen unsere Jeans gerne mit zwei Nähmaschinen (ja, das ist Luxus). Wir testeten parallel noch ein weiteres NECCHI-Modell, die NCH01AX. Die bekam das dicke Garn eingefädelt, die 204D das normale Nähgarn.

Warum gerade so?

Die NCH01AX hat einen Speicher für veränderte Basisstiche, die NC-204D nicht. Sie hat zwar einen internen Speicher, in diesem können aber nur Stichkombinationen abgelegt werden. Und da wir für die dicken Garne den Geradstich individuell anpassen, brauchen wir dort die Speicherfunktion.

Los geht es bei der Jeans mit dem Versäubern des aufgesetzten Taschenteils. Sobald man den Stich auswählt, zeigt die 204D den passenden Nähfuß an.

Damit gelingt das Versäubern auch gleich problemlos. Wir haben lediglich den Nähfußdruck etwas reduziert.

Zum Aufsteppen mussten wir ihn dann weiter reduzieren, denn hier hat sich der dehnbare Stoff auf der Webware doch vorgeschoben.

Als Alternative haben wir den Obertransportfuß getestet, dieser ist im Lieferumfang bereits enthalten. Schon lief es perfekt.

Leider ist die Montage etwas mühsam, es liegt nur ein kleiner T-Schraubendreher bei und um den Nähfuß herum geht es sehr eng zu.

Halbstiche nähen

Mit der 204 D kann man auch Halbstiche nähen.

Für uns eine praktische Funktion an kniffeligen Stellen und besser, als dauernd ans Handrad greifen zu müssen. Mit einem (beherzten) Tippen auf das Pedal macht die Nadel eine halbe Bewegung. Also entweder nach unten oder nach oben. So kann man auch mal über Stecknadeln nähen und gut abschätzen, ob es problematisch wird.

Zusammen mit der programmierbaren Nadel-Stopp-Position wirklich praktisch. Über einen Tastendruck stellt man ein, ob die 204D mit der Nadel oben oder unten anhalten soll.

Diese Funktion war auch sehr hilfreich beim Annähen eines Labels zwischendurch, besonders in Kombination mit dem transparenten Nähfuß.

Hier ist uns noch etwas aufgefallen: Der kleine Anschiebtisch verbirgt zwar ein Fach für das Zubehör, allerdings lässt er sich nicht (wie bei der NCH01AX zu Beispiel) nach vorne aufklappen. Wenn man an das Zubehör will, muss an den Tisch also abziehen und öffnen.

Unterfadenspule

Da die NECCHI mit gewöhnlichen CB-Spulen arbeitet, konnten wir auf unser vorhandenes Lager zugreifen und haben erst später neu gespult.

Dabei ist uns aufgefallen, dass sie am Anfang dazu tendiert, schräg zu füllen. Im weiteren Verlauf wird die Füllung gleichmäßiger.

Die weiteren Nähte an der Jeans liefen wie erwartet problemlos, wir haben alle Nähte zum schließen und alle Versäuberungen mit der NC-204D genäht.

Noch schnell zwei kleine Täschchen

Zum Abschluss des ersten Eindrucks gab es noch zwei kleine Täschchen.

Bei der kleinen Erna-Bag wird der Reißverschluss an das Schrägband genäht, hier ist der transparente Nähfuß perfekt geeignet. Die Zähnchen laufen daneben, das Schrägband innerhalb der Vertiefung und die Nadelposition kann man dann nach Wunsch einstellen.

Auch das Einfassen der Kante mit Schrägband war kein Problem für die 204D. Bei der etwas dickeren silbernen Tasche hat sich die integrierte Hebamme als hilfreich gezeigt. Wie die funktioniert, lesen Sie in unseren weiteren Beiträgen ganz unten. 

Bei der silbernen Tasche (Lene aus der Nähgang) klappte das Annähen des Reißverschlusses gut. Für knifflige Stellen aktivieren wir den Nadelstopp unten, die Maschine hält also immer mit abgesenkter Nadel an. So kann nichts verrutschen.

Zum Absteppen auf dem silbernen Folienjersey mussten wir einen optionalen Nähfuß verwenden, alle mitgelieferten klebten auf dem Stoff fest. Mit dem Antihaftfuß hat es mit den Stichlängen meist gut geklappt, nur in den Kurven hat die NECCHI (trotz Superuniversalnadel mit Antihaftbeschichtung) zwei Stiche ausgelassen. Wohl, weil sie dort auf das Style-Fix getroffen ist. Fehlerfrei ging es erst, als wir die optimale Einstellung des Nähfußdrucks gefunden hatten.

Fazit:

Die kleine Italienerin hat uns beeindruckt. Die Bedienung gelingt intuitiv und einige Funktionen hätten wir von ihr gar nicht erwartet. Das Nähgeräusch ist angenehm, der Fadenschneider funktioniert zuverlässig. Ändert man eine Einstellung, ist auch eine Veränderung erkennbar. Bis jetzt hatten wir nie das Gefühl, dass sie sich quält und wir haben für jede Stelle in unseren Projekten eine passende Lösung gefunden. Zusammen mit der Farbe macht die NECCHI NC-204D auf jeden Fall gute Laune!

Wir testen weiter!

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2 Antworten auf „NECCHI NC-204 D im Test bei der Redaktion Teil 1“

Hallo!
Sie hat für Punktvernähen eine Taste, damit kann man sowohl am Ende, als auch am Anfang vernähen.
Viele Grüße,
das nähRatgeber Team

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Dieses Beispiel haben wir im Live am Mittwoch doch glatt vergessen 😅 Dabei war es einer der ersten Versuche, Fringe zu Sublimieren. Hier haben wir auf Spinnvlies von @maedebykasia gestickt und auch das Sublimationspapier ist von ihr. Die Schrift heißt Franzy und die bekommt ihr beim @naehpark im Shop.
Wie versprochen arbeiten wir bereits an einem Textbeitrag für unsere Homepage (Link in Bio) und jetzt ist noch die Frage: Braucht es auch ein ausführliches YouTube-Video? Wenn ja, mit welcher Maschine sollen wir sticken?

Das Freebie zum Testen bekommt ihr immer noch, wenn ihr einen unserer Beiträge zu dem Thema teilt und @naehpark, @maedebykasia und @naehratgeber markiert. Damit wir das auch sehen können, muss euer Profil öffentlich sein.

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