Cover Ecke nähen

Ecken mit der Cover nähen

Grundsätzlich ist die Covermaschine nicht dazu gedacht, um um die Ecke zu nähen. Zumindest nicht, wenn zwei oder drei Nadeln verwendet werden. Aber manchmal möchte man es einfach, zum Beispiel beim aufcovern einer Tasche und dann am besten noch mit dem Greiferfaden auf der rechten Stoffseite. Doch wie kommt man am besten um die Ecke?

Verschiedene Greifersysteme

Nicht jede Cover verfügt über den gleichen Greifer. Mal kommt er von rechts, mal von links, Greifer mit Lufteinfädelung haben eine etwas andere Form als diejenigen ohne diese Funktion. Daher kann es vorkommen, dass manche Modelle besser mit Nadelstellung ganz unten um die Ecke kommen, andere mit Nadelstellung ganz oben. Wir versuchen es immer erst mit Nadelstellung oben, weil sich so der Stoff leichter drehen lässt. Allerdings verrutscht er dann auch schneller. Mit einem Kniehebel klappt das jedoch sehr gut. Testen Sie am besten an Ihrer Maschine, wie sie auf die verschiedenen Techniken reagiert.

Aussetzer bei geringer Fadenspannung

Oft hören wir, dass die Cover zwar grundsätzlich mit Bauschgarn besser näht, aber die Ecken so gar nicht klappen wollen. Das kann an der Fadenspannung des Greifers liegen. Denn für Bauschgarn wird sie oft sehr weit reduziert. Das hat zur Folge, dass die Spannungsscheiben sich quasi kaum noch schließen und der Faden nach der Drehbewegung keinen Halt hat. Dann entsteht ein Fehlstich.

Das können Sie ganz einfach prüfen. Stellen Sie die Fadenspannung hoch und bewegen Sie den Nähfußlifter. Dann kann man sehen, wie die Scheiben auf und zu gehen. Drehen Sie die Spannung dann auf den gewünschten Wert. Findet beim Absenkenn des Nähfußes noch eine sichtbare Bewegung statt? Wenn hier kaum noch etwas zu sehen ist, kann das der Grund für die Aussetzer bei Ecken sein.

Abhilfe:

Sobald Sie an der Ecke angekommen sind und die Drehbewegung ausführen möchten, stellen Sie die Spannung am Greifer höher. Wie hoch, können Sie mit dem gerade erklärten Test herausfinden. Es sollte eine Bewegung der Spannungsscheiben zu sehen sein. Sobald die Ecke abgeschlossen ist, wieder auf den Ursprungswert für Ihre Naht stellen.

Vorbereitungen zum Ecken nähen

Ehe es an die Ecken geht, sollte die Naht gut eingestellt sein. Der Greiferfaden sollte nicht zu lose sein (Schlaufenbildung), die Stichlänge insgesamt nicht zu lang. Wenn es einen Anschiebetisch gibt, diesen montieren.

Notieren Sie sich die eingestellte Stichlänge, denn für die Ecke wird sie reduziert.

Nähen Sie bis zur gewünschten Stelle.

Reduzieren Sie die Stichlänge auf die Hälfte. Bei niedriger Spannung und Aussetzern jetzt die Fadenspannung am Greifer erhöhen.

Um die Ecke covern

Heben Sie den Nähfuß an (hier ist ein Kniehebel praktisch) und drehen Sie den Stoff um 45 Grad.

Dann den Nähfuß absenken und einen Stich mit dem Handrad ausführen (eine Runde nach vorne drehen).

Den Nähfuß wieder anheben und den Stoff nochmal um 45 Grad drehen. Nähfuss absenken. Einen Stich mit dem Handrad machen, Stichlänge wieder auf den Ursprungswert stellen.

Bei Aussetzern wegen niedriger Spannung: noch einen Stich mit dem Handrad, dann die Spannung wieder auf den gewünschten Wert stellen.

Fertig ist die Ecke!

Jetzt heißt es üben. Die reduzierte Stichlänge sorgt zwar dafür, dass die Außenkante nicht so abgehackt aussieht oder lange Zugfäden entstehen, aber dadurch kann auch etwas Stau enstehen. Vor allem sehen die Ecken verschieden aus, je nachdem ob Sie rechts oder links abbiegen. Überlegen Sie daher schon bei der Planung des Projekts, von wo Sie mit dem Nähen beginnen.

Drehen mit Nadeln unten

Der Ablauf ist gleich. Es sieht nur etwas kniffelig aus, das sich der Stoff unter dem Nähfuß etwas einzwickt. Das ist aber selbst bei dehnbaren Stoffen in der Regel kein Problem. In dieser Stellung befindet sich der Greifer nicht unter den Nadeln, die Fäden sind also nicht miteinander verschlungen. Normalerweise ist das die problematischere Stellung für Ecken, daher immer zuerst mit Nadel oben testen.

Beides klappt nicht?

Dann gibt es noch eine dritte Version: Drehen mit der tiefsten Nadelspitze gerade so im Stoff. Dann steht der Greifer gerade so unter den Nadeln, die Fäden sind also verschlungen, aber der Greifer hat nicht mehr einen so langen Weg bis zum abgeschlossenen Stich.

Testen Sie also mit Ihrer Covermaschine, welche Technik für schöne Ecken sorgt und wenden Sie immer dieses Verfahren an. Am besten probieren Sie dabei gleich verschiedene Garne (auch Bauschgarne), damit Sie nicht erst viele Probenähte machen müssen, wenn ein Projekt mit Ecken kommt.

Damit Sie die Einstellungen nicht vergessen, laden Sie sich doch gleich mal unsere Notizzettel zum Covern herunter. Diese sind zwar auf drei bestimmte Modelle ausgelegt, können aber auch für alle anderen Covermaschinen verwendet werden.

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2 days ago

Vom Schnittmuster zum Stickmuster - manchmal lohnt es sich, sich die Mühe einmal zu machen. Dann kann man so Schnittmuster wie die Lene von @dasmachichnachts einfach immer wieder sticken und direkt ausschneiden. Wir zeigen euch jetzt auf www.naehratgeber.de, wie ihr mit der Bernina Sticksoftware ein PDF-Schnittmuster in ein Stickmuster umwandelt. Praktisch, oder? Habt ihr schon Ideen für Schnittmuster, die man dafür verwenden könnte?
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1 KommentarComment on Facebook

Cool das muss ich mir anschauen, danke

Knopflöcher sticken oder nähen? Warum nicht beides? Sticken muss ja nicht immer sein und dauert oft auch länger. Aber dafür kommt man an schwierige Stellen leichter im Stickmodus.
Wir nähen dienKnopflöcher am Vorderteil und sticken das Knopfloch am Steg! Unsere Bernina kann im Stickmodus das zuletzt genähte Knopfloch mitsamt der Anpassungen übernehmen, das ist doch praktisch.
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Bisher gab es bei den 7er und 8ern von Bernina einen Punkt im Setup Menü zum Verpacken des Stickmoduls. Das geht bei der B990 anders und das zeigen wir jetzt auf www.naehratgeber.de.
Aber keine Angst, wenn das Stickmodul nicht angeschlossen ist, lässt sich der Stickarm wie gewohnt auch mit der Hand verschieben.
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