Die schrägen Nähte der Raglan-Schulter sind ein toller Blickfang durch Covernähte, dann sollten sie aber auch perfekt aussehen. Wir zeigen hier das Covern der Raglannähte mit einem Deckstich, die Tipps gelten aber auch für das Covern von links mit dem Greiferfaden außen.
Raglannähte mit der Nähmaschine nähen
Man kann sich das Covern (nicht nur bei Raglannähten) erleichtern, wenn man nicht immer vorher mit der Overlock näht. Denn diese Naht muss man zur Seite bügeln und hat dann unter dem Nähfuß ziemlich große Stufen.
Wir arbeiten meist mit einer Nahtzugabe von 1 cm. Damit diese Naht trotz Geradstich schön dehnbar bleibt, wird METTLER Seraflex verwendet. Das ist ein flexibles Nähgarn, das mit jeder Nähmaschine verwendet werden kann. Da es sehr dehnbar und glatt ist, muss man Anfang und Ende wirklich gut vernähen. Mit normalen Nähgarn kann der Geradstich zu steif werden, daher ist hier ein Elastikstich hilfreich, oder ein sehr schmaler Zickzackstich.
Warum nicht der Dreifachgeradstich? Das haben wir hier erklärt:
Nähstiche: Der Dreifach-Geradstich oder der Dreifachstretchstich
Alle vier Nähte werden genäht und im Anschluss die Nahtzugaben auseinander gebügelt. Auch bei dehnbaren Stoffen und bequemer Bekleidung, die man hinterher nicht bügeln will, gehört beim Nähen das Bügeln einfach dazu. Eine eingerollte Kante oder kleine Falten werden sich später im Nahtbild bemerkbar machen.
Dann werden die Raglannähte gecovert. Damit wir nicht auf links covern müssen, nähen wir hier mit der JANOME Cover Pro 3000P, das ist eine Deckstichcover. Die Ziernaht entsteht also auf der rechten Seite des Stoffes. Mit viel Platz rechts der Nadel lässt sich auch ein Hoodie noch gut durchschieben.
Die Reihenfolge der Nähte
Da eine Covernaht eine Laufrichtung hat, sollte man darauf achten, die Nähte auf beiden Seiten in die gleiche Richtung zu covern. Wir nähen die Verbindung von Vorderteil und Ärmel von unten nach oben.
So sieht die Raglannaht dann aus. Die Laufrichtung ist nun bei den Vorderteilnähten und Rückenteilnähten jeweils identisch. Im Deckstich befindet sich GÜTERMANN Denim No. 50, ein etwas stärkeres Garn, das im Frotteejersey nicht ganz so stark versinkt wie normales Garn.
Im Greifer haben wir GÜTERMANN Bulky Lock No. 80, ein weiches Bauschgarn.
Die Nahtzugabe wird nun mit der Applikationsschere zurückgeschnitten.
So erhält man eine flache, weiche Naht. Auf der Overlocknaht zu covern, ist um einiges schwerer, da sich dann unter dem Nähfuß unterschiedlich viele Stofflagen befinden, der dickere Teil in der Mitte und oft nicht mehr vollständig auf den Zähnchen des Transporteurs. Da die Raglannaht im Gegensatz zum normalen Armausschnitt weniger beansprucht wird, ist das Nähen im Geradstich mit der Nähmaschine kein Problem und selbst wenn diese Naht reißen sollte, wird sie von der Covernaht weiterhin zusammengehalten.
Die seitliche Position
Beim Covern auf auseinandergebügelten Nahtzugaben sollte man nicht versuchen mit der mittleren Nadel immer im Stoß zu nähen. Denn in diesem Fall sticht die Nadeln ins Leere und die Fadenspannung verändert sich. Sticht man doch mal durch die zwei Lagen Stoff, sieht der Stich an dieser Stelle anders aus.
Wenn es doch die Overlocknaht sein muss
Je breiter die Overlocknaht ist, desto besser kann der Transporteur der Coverstich arbeiten. Sollte die Schnittbreite also verstellbar sein, so hoch wie möglich einstellen. Das geht bei einigen Overlockmodellen sogar bis 9 mm:
Nähstiche: Der Dreifach-Geradstich oder der Dreifachstretchstich
Was ist ein Deckstich?
Erste Schritte an der Covermaschine
Covern in der Runde
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2 Antworten auf „Tipps zum Covern von Raglannähten“
Liebes Nähparkteam,
vielen Dank für die vielen guten Nähtipps. Ich schaue immer wieder gerne rein und entdecke auch oft etwas “Neues”. Ein ganz dickes Lob dafür.
Viele Grüße
Hanne
Danke für das Lob, das freut uns sehr!
Viele Grüße
Ihr Team vom nähRatgeber