Seemann Kreuzstichvorlage umwandeln

Kreuzstichvorlagen digitalisieren mit der Bernina Designer Plus V9

Die Grundlagen und das Erstellen einfacher Motive haben Sie in den bisherigen Beiträgen gelernt, nun wandeln wir mit der Bernina Designer Plus V9 ein Handstickmuster in ein Maschinenstickmuster um.

Unsere Beitragsserie besteht aus folgenden Teilen:

Das Beispielmotiv in diesem Beitrag stammt von Fadenzauber by Julia. Denken Sie bitte daran, auch beim Umarbeiten von Handstickmustern die Regeln des Urheberrechts einzuhalten. Um diese Motive für die Stickmaschine zu verwenden, muss die Kreuzstichvorlage für die Handarbeit erworben werden.

Vorlage bearbeiten

Haben Sie die Vorlage in Papierform, muss sie eingescannt und als PDF gespeichert werden. Achten Sie dabei darauf, dass sie möglichst gerade auf dem Scannerglas liegt.

Bei aktuellen Kreuzstichvorlagen erhalten Sie in der Regel ein PDF. Dieses öffnen Sie mit dem entsprechenden Programm und machen dann einen Screenshot von Ihrem Bildschirm (entweder mit einem extra Programm oder über die Windows Taste in Kombination mit der Druck-Taste).

Das Bild schneiden Sie an den Seiten so exakt wie möglich auf die Kästchen zu. Jetzt zählen Sie die Kästchen in Höhe und Breite und notieren den Wert.

Unser Motiv ist 43 Kästchen hoch und 38 Kästchen breit.

Bild laden und anpassen

Starten Sie das Kreuzstichprogramm.

 

Laden Sie das Bild (von Design auf Bild umschalten, Bild laden). Dann klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Bild.

Dadurch öffnen sich die Bitmap-Eigenschaften. Dort geben Sie bei Breite und Höhe Ihre notierte Kästchenanzahl ein und bestätigen mit OK.

Dadurch sollten die Kreuze der Vorlage jetzt dem eingeblendeten Gitter entsprechen. Schalten Sie wieder auf „Design“ um.

Wenn die Kästchen nicht übereinstimmen, stimmt vielleicht der Zuschnitt am Rand nicht. Arbeiten Sie nach und probieren Sie es erneut. 

Die automatische Bildstickung

Je besser die Vorlage, desto besser ist auch das Ergebnis mit der Automatik. In den meisten Fällen kommt man damit schon sehr weit, daher sollte man es unbedingt mal versuchen, ehe man manuell arbeitet.

Hier sehen Sie das Symbol für die automatische Bildstickung. Klicken Sie darauf und dann in das Bild.

In dem Fenster, das sich dann öffnet, können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen. Die Farben passen wir immer erst am Ende an. Solange die Software weniger als 10 Farben anzeigt, lassen wir diese Werte auch so. Bestätigen Sie mit OK.

Und schon hat das Programm das Motiv digitalisiert. Zur Kontrolle kann man wieder die Ansicht wechseln. Die Farben stimmen nicht ganz, aber die können noch angepasst werden. Die Software hat zwischen dem dunklen braun des Bartes und dem Schwarz der Augen und des Bandes nicht unterschieden. Das könnte mit veränderten Einstellungen im vorherigen Fenster angepasst werden, geht aber auch in der manuellen Nachbearbeitung. Und der weiße Hintergrund ist für unser Motiv nicht gewünscht und muss noch entfernt werden. Vorher zeigen wir aber noch das Erstellen mit dem Zauberstab oder dem Bleistift.

Motiv erstellen mit dem Zauberstab

Geht so einfach, wie es klingt. Den Zauberstab anklicken und eine passende Farbe aussuchen (gibt es keine, dann wie in Teil 1 erklärt, neue Farbe hinzufügen und definieren). Wir verwenden ähnliche Farben und wählen passende am Ende erst in der Stickarbeitsfläche aus.

Dann mit der Maus in den gewünschten Bereich klicken, die Software füllt alles aus, was sie als gleiche Farbe ansieht. Hier unterscheidet sich auch beim Bart und dem Band. Wenn die Kreuze schwer zu erkennen sind, die Ansicht wechseln. Bei den Streifen reicht also nur einmal Klicken, dann sind alle Streifen umgewandelt.

Klickt man in die weißen Streifen, passiert das gleiche wie bei der automatischen Bildstickung. Wir müssen also auch hier den Hintergrund korrigieren.

Motiv mit dem Bleistift erstellen

Natürlich können Sie das Motiv auch manuell mit dem Bleistift nachzeichnen.

Das hat beim Körper den Vorteil, dass der Hintergrund nicht ausgefüllt wird, ist aber schon zeitraubend. Wir bevorzugen daher die automatische Bildstickung oder den Zauberstab und die Korrekturen werden mit Bleistift und Radiergummi vorgenommen.

Kleine Korrekturen

Unser Seemann ist also jetzt mit der automatischen Bildstickung erzeugt. Wir passen mit dem Zauberstab noch die Farben an, die Streifen werden zum Beispiel blau und Mütze und Taube sind im Orignial auch eher grau.

Dann geht es an den Hintergrund.

Damit man hier den Ablauf besser erkennen kann, haben wir die Farbe auf türkis geändert. Der Hintergrund muss nicht komplett mit dem Radiergummi entfernt werden, es reicht die Umrandung um die weißen Streifen.

Dadurch trennen Sie den Hintergrund vom Shirt und die entstandenen Felder können mit der automatischen Auswahl markiert und gelöscht werden.

Damit wäre der Seemann eigentlich fertig.

Konturen

Allerdings haben wir für das Motiv einen weißen Stoff und befürchten, dass die Kontur am Shirt dann nicht gut rüber kommt. Daher legen wir noch eine Umrandung herum, die wir im Notfall zum Schluss dann noch sticken können.

Anstatt aber nun mit der Maus um das Motiv zu klicken, testen wir den Zauberstab und die Flächenfüllung.

Um die Kontur zu aktivieren, auf das runde Symbol klicken.

Zauberstab

Wir haben mehrere Versuche mit dem Zauberstab gemacht, denn manchmal entscheidet das Feld, das man trifft, über das Ergebnis. Aber wir hätten in allen Fällen viel nacharbeiten müssen.

Flächenfüllung

Klingt bei einer Kontur erst etwas seltsam, definiert aber die Fläche, die umrandet werden soll. Klickt man zum Beispiel mitten in den Bart, entsteht um die braune Fläche herum die Kontur.

Hier hätten wir nun einige Teile gut gestalten können, beim Shirt gibt es dann aber vermutlich wieder viel zu korrigieren. Wir wollen eigentlich nur eine Kontur um den Seemann herum.

 


Auch dafür hat die Sticksoftware eine Lösung:

Man klickt einfach neben den Seemann. Eine perfekte Umrandung, oder? Allerdings entsteht dann auch noch eine weitere Umrandung in ziemlichen Abstand. Klar, wir arbeiten ja mit der Flächenfüllung, die Software hat also den Bereich um den Seeman als Fläche genutzt. 

Die zusätzliche Umrandung kann man jedoch ganz einfach entfernen, indem man auf den Radiergummi umschaltet und sie damit anklickt. Die Umrandung um den Seemann bleibt erhalten.

Motiv sticken

Wir wechseln in das normale Stickprogramm (im Kreuzstichprogramm speichern und in der Stickarbeitsfläche öffnen) und überprüfen die Reihenfolge. Die ist bei der automatischen Bildstickung eigentlich immer ganz gut und wir lassen sie auch so. Nur die Farbe an der Mütze passen wir an und dann wird der Seemann als EXP exportiert und gestickt.

Das Motiv hat eine Größe von 12 cm x 13,6 cm und ist mit verschiedenen, stärkeren Garnen gestickt (Gütermann Denim 50, Mettler Silk Finish Cotton 50, Gütermann Decostitch 70). Hier noch ohne Umrandung.

Und hier mit Umrandung in hellgrau. Die Konturen werden immer doppelt gestickt, also ein einfacher Geradstich, der einmal vor und auf dem gleichen Weg wieder zurück stickt.

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Christina von @bara_studio erklärt euch jetzt auf www.naehratgeber.de alles Wissenswerte zum Thema Nahtzugaben. Wie zeichnet man sie korrekt ein, wo braucht es mehr und was sind Knipse?

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Dieses Beispiel haben wir im Live am Mittwoch doch glatt vergessen 😅 Dabei war es einer der ersten Versuche, Fringe zu Sublimieren. Hier haben wir auf Spinnvlies von @maedebykasia gestickt und auch das Sublimationspapier ist von ihr. Die Schrift heißt Franzy und die bekommt ihr beim @naehpark im Shop.
Wie versprochen arbeiten wir bereits an einem Textbeitrag für unsere Homepage (Link in Bio) und jetzt ist noch die Frage: Braucht es auch ein ausführliches YouTube-Video? Wenn ja, mit welcher Maschine sollen wir sticken?

Das Freebie zum Testen bekommt ihr immer noch, wenn ihr einen unserer Beiträge zu dem Thema teilt und @naehpark, @maedebykasia und @naehratgeber markiert. Damit wir das auch sehen können, muss euer Profil öffentlich sein.

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