In vielen Nähanleitungen findet man die Angabe „füßchenbreit“. Aber wie breit ist füßchenbreit eigentlich? Fragt man nach, bekommt man oft die Antwort, das wären 0,75 Zentimeter. So ganz stimmt das aber nicht. Es kommt darauf an, mit welcher Nähmaschine Sie nähen!
Ist die Nahtzugabe als füßchenbreit angegeben, bedeutet das, dass Sie den Stoff so unter den Nähfuß legen, dass die Stoffkante mit der rechten Seite des Nähfußes abschließt. Diese Nahtzugabe ist auch für Anfänger leicht einzuhalten, da sie einen guten Orientierungspunkt bietet.
Beispiel: JUKI Kirei NX 7. 7 mm Stichbreite, Nähfußbreite 17 mm.
In der Regel sticht die Nadel in den Standardeinstellungen in der Mitte des Nähfußes ein. Das sollten vor allem Nutzer von BROTHER Nähmaschinen beachten, da einige Modelle in der Grundeinstellung die Nadelposition ganz links haben.
Gehen wir davon aus, dass auch hier auf die Mitte umgestellt wird und alle mit einem normalen Geradstich nähen, ist füßchenbreit also die Hälfte der Gesamtbreite des Nähfußes, bzw. der Abstand von der rechten Kante des Nähfußes bis zur Mitte.
Und genau hier liegt ein weiterer Punkt, der zu beachten ist:
Nicht alle Nähfüßchen sind gleich breit!
Näht man lange auf der gleichen Maschine oder Marke, geht man scheinbar davon aus, dass der eigene Nähfuß der Standard ist. Viele Nähfüße sind sich auch sehr ähnlich, teilweise kann man ja auch unter den verschiedenen Marken die Nähfüße tauschen.
Aber die Auswahl an Modellen wird immer größer, die Stichbreite liegt mittlerweile bei maximal 9 Millimetern. Wenn man bedenkt, dass viele Modelle eine Stichbreite von 5 Millimetern haben, kann man sich schon vorstellen, dass auch die Nähfüße unterschiedlich aussehen.
Hier im Bild:
Links: Standardfuß einer alten, einfachen Nähmaschine (Modell unbekannt), Breite 15 mm.
Mitte: Standardfuß JUKI Kirei NX 7, Breite 17 mm.
Rechts: Nähfuß 1C einer BERNINA Nähmaschine mit B9-Greifer, Breite 19 mm.
Daraus ergeben sich bei füßchenbreiter Nahtzugabe folgende Werte:
Links: 7,5 mm
Mitte: 8,5 mm
Rechts: 9,5 mm
Nun kann man sagen, ein oder zwei Millimeter sind doch nichts. Aber diese Kleinigkeiten summieren sich bei Ihrem Projekt und besonders Patchworker werden gerade wissen, wovon wir reden. Nähen Sie 10 Reihen aneinander, bei denen Sie immer 2 Millimeter zu viel Nahtzugabe haben, sind es am Ende schon 2 Zentimeter.
Wenn Sie also mit einer Nähanleitung arbeiten, bei der als Nahtzugabe füßchenbreit angegeben ist, fragen Sie ruhig mal den Designer, wie breit das genau ist. Ist das nicht möglich, schauen Sie sich die Bilder in der Anleitung an, vielleicht ist das Modell zu erkennen, mit dem genäht wird.
Beachten Sie das auch, wenn Sie mehrere Nähmaschinen besitzen. Vor allem, wenn Sie ein Projekt an verschiedenen Maschinen nähen.