Ein Bandeinfasser an der Cover ist eine praktische Sache, vor allem bei längeren Strecken oder mehreren Projekten, die auf die gleiche Weise eingefasst werden. Aber nicht jeder Stoff läuft gut im Einfasser und jede Ausführung kann auch jeweils nur eine Breite.
Sie können Ihre Ausschnitte durchaus schön ohne Einfasser abschließen. Und es sieht sogar aus, als wäre es mit Bandeinfasser gearbeitet.
Damit der Ausschnitt schön dehnbar bleibt, arbeiten wir mit der Overlock und der Cover. Es ist also möglich, auch engere Öffnungen damit zu arbeiten.
Die Overlock bestimmt die Breite der Einfassung
Oft sieht man bei dieser Technik als Endergebnis sehr schmale Einfassung. Das liegt nicht immer daran, dass es so sein soll, sondern weil die Schnittbreite der Overlock diese Breite bestimmt.
Aber auch wenn die Breite verstellt werden kann, gibt es Unterschiede bei den Herstellern und Modellen.
So ergibt sich ein Schnittbreitenbereich von vier bis neun Millimeter. Die Einstellmöglichkeit ist ebenso unterschiedlich. Bei manchen Modellen muss zum Verstellen die Klappe geöffnet werden, andere haben den Regler außen am Gehäuse. Nicht immer ist eine Skala vorhanden. Mit der linken Nadel ergibt sich insgesamt eine größere Breite, mit nur der rechten Nadel ist eine sehr kleine Gesamtbreite möglich.
Am besten forschen Sie nach, wie bei Ihrer Overlock die Schnittbreite verstellt wird und machen dann ein paar Probenähte um den kleinst- und größtmöglichen Wert selbst zu ermitteln.
Welche Modelle schaffen 9 mm?
Leider gibt nicht jeder Hersteller den Schnittbreitenbereich an, vor allem dann nicht, wenn er nicht sehr groß ist. Wir haben allerdings eine Liste unserer Modelle mit 9 mm Schnittbreite für Sie:
- JUKI MO-734DE
- JUKI MO-735
- JUKI MO-1000
- JUKI MO-2000
- BERNINA L450
- BERNINA L460
- BERNINA L850
- BERNINA L860
- BERNINA L890
Ausschnitt geschlossen oder offen?
Wird mit dem Bandeinfasser gearbeitet, muss der Ausschnitt offen sein, da der Einfasser nicht in der Runde nähen kann. Nähen Sie den Streifen mit der Overlock an, haben Sie die Wahl. Mit einer offenen Seite lässt sich der Streifen nach Gefühl dehnen. Bei einer geschlossenen Runde können Sie den Übergang beliebig positionieren, müssen aber die Länge des Streifens entweder berechnen oder durch Stecken ermitteln.
Wir zeigen die Anwendung mit der offenen Technik. Möchten Sie geschlossen arbeiten, wird der Streifen mittels einer Schneiderbüste angenäht, wie in diesem Tutorial erklärt: Schmaler Einfassstreifen aus Jersey.
Shirt vorbereiten
Schneiden Sie sich Streifen in ausreichender Länge zu. Wir schneiden meist 4 Zentimeter breit. Zu schmal sollte der Streifen nicht sein, sonst rollt er sich beim Annähen oder Absteppen gerne mal ein. Sie können den Hauptstoff verwenden, aber auch Bündchenmaterial.
Die schmale Einfassung
Bei unserer Overlock ist der kleinste Wert 5. Denken Sie daran, wenn Sie zwischendurch Seitennähte schließen, die Schnittbreite wieder auf den hierfür gewünschten Wert zurück zu stellen. Da wir bei unserem Schnittmuster an den Stellen mit der Streifenversäuberung keine Nahtzugabe benutzt haben, legen wir den Stoff bis an das Messer. Es wird also nichts (oder nur die Überstände) geschnitten.
Die Versäuberungsstreifen werden leicht gedehnt angenäht, in unserem Fall am Hals und an einem Armausschnitt. Dann werden die Nahtzugaben in Richtung des Streifens gebügelt. Für ein sauberes Ergebnis von beiden Seiten.
Die zweite Schulternaht wird geschlossen. Sie lässt sich leichter nähen, wenn die Nahtzugabe des Streifens auf den Stoff gelegt werden (zumindest, wenn das Streifenmaterial stärker ist als der Stoff), allerdings geht dann das Umlegen des Streifens im nächsten Schritt schwerer. Für den Anfang raten wir dazu, die Nahtzugaben beim Zusammennähen in Richtung Streifen zu legen. Andernfalls müssen Sie in der Nähe der Schulternaht eingeknipst werden.
So geht es jetzt an die Cover. Der Streifen wird festgenäht. Bei der schmalen Einfassung würde ein Kettstich (also nur eine Nadel beim Covern) auch gut aussehen, allerdings kann der Streifen dann schneller ausfransen. Wir nähen hier daher mit zwei Nadeln, aber nur mit einer davon auf dem Streifen.
Der Überstand wird mit der Applikationsschere zurückgeschnitten und die Fäden vom Covern werden gesichert und vernäht.
Die breite Einfassung
Sie wird genauso genäht, nur das Messer wird auf den größtmöglichen Abstand gestellt, in unserem Fall 9 mm.
Bügeln, um die Kante legen und Absteppen. Hier nähen wir mit beiden Nadeln auf dem Streifen. Für exaktes Absteppen ist ein transparenter Nähfuß hilfreich.
Noch ein Tipp:
Schlagen Sie den Streifen ein weiteres Mal nach innen. Dadurch verlängert sich die Strecke des Ausschnitts und vielleicht reicht es, um den Überschuss auszugleichen. Stellen Sie dann an der Cover das Differenzial höher ein und den Nähfußdruck geringer, nähen Sie den Streifen von links fest. Bei weiten Ausschnitten können Sie auch mit der Nähmaschine (und Seraflex) arbeiten.
Eine Antwort auf „Ausschnitte mit der Cover einfassen – ohne Bandeinfasser“
So wie ihr das beschrieben habt, gehe ich auch vor. Die schmale Einfassung gleich nach dem overlocken benutze ich für Unterwäsche. Für Shirts füge ich noch einen Zwischenschritt ein. Je nach gewünschter Breite nähe ich noch eine Runde mit der 3-fach Sicherheitsnaht der Nähmaschine und dehne den Ausschnitt dabei leicht. Dann geht es zur Cover.