Exakte Säume ohne zu messen und zu bügeln, das wünschen sich viele beim Covern. Da klingt ein Säumerfuß doch perfekt. Aber leider ist es nicht ganz so einfach. Wir zeigen, wie der Säumerfuß bei BERNETTE funktionert und in welchen Bereichen er hilft, aber auch wo er nicht wirklich sinnvoll eingesetzt werden kann.
Der Säumerfuß passt an folgende Modelle:
Der Säumerfuß wird über die Snap-On-Halterung montiert.
Die Anleitung von BERNETTE selbst ist zum einen nicht nur im Heft nur auf englisch, sondern auch in der deutschen Version auf der Homepage sehr sparsam. Und funktioniert für uns auch nicht. Laut BERNETTE soll der Stoff von links eingeschoben werden, bis er an der unteren Kante anstößt. Das klappt mit kaum einem Stoff. Wir gehen daher anders vor:
Stoff vorbereiten
Wir schlagen den Stoff an der linken Kante 2,5 cm nach oben und streichen den Bruch mit dem Fingernagel fest. Bei gewebten Stoffen reicht das in der Regel.
Stoff in den Nähfuß einführen
So geht es dann an die Cover. Durch die festgestrichene Kante lassen sich Webstoffe gut von vorne einschieben.
Wie näht man mit dem Säumerfuß?
Am Ende die Naht beenden wie gewohnt.
Anfang und Ende mit der Covermaschine
Wenn man den Stoff vor dem Nähfuß zu locker einschlägt und nicht auf die Breite achtet, neigt die BERNETTE Cover dazu, die Kante weiter einzuschlagen. Wer also unbedingt eine eingefasste Kante möchte, muss beim einschlagen schon auf die 2,5 cm achten. Gut finden wir, dass es in unseren Tests nie vorkam, dass die Kante gar nicht erfasst wurde.
Kann man auch dehnbare Stoffe mit dem Säumerfuß säumen?
Geht auch, man muss allerdings etwas mehr aufpassen, vor allem am Anfang. Hier den Stoff zurückklappen und die Unterkante mit der Pinzette einschieben.
Dann auch die Oberseite einschieben, auf die Bruchkante achten. Unter dem Nähfuß hilft die Pinzette ebenfalls.
Bei dehnbaren Stoffen muss man noch mehr darauf achten, dass die Einschlagtiefe schon nah an den 2,5 cm liegt. Am besten wäre es, den Saum vorher zu bügeln. Aber mit etwas Übung und Geduld geht es auch so, abhängig von der Stoffqualität. Hier nähen wir mit einem Modaljersey von Swafing.
Nahtkreuzungen mit dem Säumerfuß
Ob die Nahtkreuzung noch durch den Schlitz passt, hängt von der Stoffdicke ab. Mit diesem Jersey ging es noch gut, bei dickem Sweat wird er wahrscheinlich zu eng. Machen Sie dann unbedingt eine Probenaht.
Man könnte meinen, dass die Maschine sich leichter tut, wenn die Nahtzugaben gegeneinander liegen, aber das ist nicht der Fall. Denn beim Einlaufen in die Führung geht der Stoff leichter durch, wenn die Stoffkante auf Sie hin zeigt.
Wenn Sie die linke Stoffseite sehen, zeigen die Stoffkante also nach hinten. Sobald der Stoff umgedreht wird zum covern, liegen die Kanten in der richtigen Richtung.
Nähen Sie bis zur Nahtkreuzung. Dann schieben Sie die dicke Stelle mit der Pinzette etwas in die Öffnung und nähen langsam weiter.
Nähen in der Runde
Bei Säumern ohnehin ein kontroverses Thema, die einen sagen, geht gar nicht, andeer machen es regelmäßig ohne Probleme. Dabei kommt es auch immer auf die Konstruktion an.
Würde man allerdings den Stoff wirklich seitlich komplett in die Führung bekommen, könne man gar nicht über die ersten Stiche nähen. Denn dann verhindert die Naht das weiternähen, weil sie an der Zwischenlage hängen bleibt. Nähen in der Runde ist also nur möglich, wenn der eingeschlagene Saum komplett in der oberen Führung läuft.
Das klappt allerdings auch gut. Wir haben den Denim nur eingeschlagen und mit ein paar Stecknadeln auf 2,5 cm fixiert, nicht gebügelt.
Auch die Nahtkreuzungen gingen hier noch gut durch.
Unser Fazit:
Wer viele lange Strecken mit Webware säumen möchte, dem hilft ein Säumerfuß. Für Bekleidung muss man allerdings einkalkulieren, dass (wie beim Bandeinfasser) eine Seite offen bleiben muss, um den Stoff in den Säumerfuß zu bekommen. Dafür kann man sich das eine oder andere Mal das Bügeln sparen.