Unpacking – erster Eindruck
Da steht er vor mir, der heiß ersehnte Karton mit der bernette b64. Der Karton ist schon recht ansprechend und auch als ich ihn öffne, erwartet mich eine sauber verpackte, schlichte Overlockmaschine. Nach Entnahme des Zubehörs lässt sie sich ohne Schwierigkeiten aus dem Karton nehmen. Sie kommt mir etwas größer vor als meine bisherige Overlock Brother 2104D. Für die Größe ist sie jedoch im Gewicht recht angenehm.
Sofort freue ich mich über den wirklich großen Anschiebetisch, der sich zugleich gut verstauen lässt, wenn er gerade nicht benötigt wird. Besonders gespannt bin ich auf den Beinhebel.
Eine Sache fehlt mir sofort: eine Abdeckhaube für die Maschine. Schade, diese sollte meines Erachtens standardmäßig zu jeder Maschine gehören. Überrascht bin ich auch davon, dass kein umfangreiches Handbuch dabei ist. Ökologisch ist dies sehr sinnvoll, denn wie viele Handbücher verschwinden zumindest bei mir ungelesen in eine Ecke oder auch den Papierkorb. Allerdings: Die einzigen Handbücher, die ich wirklich regelmäßig in die Hand nehme, sind die meiner Nähmaschinen.
Zum Glück lässt sich die Gebrauchsanweisung bei bernette digital downloaden und auf diese greife ich auch im weiteren Verlauf regelmäßig zurück.
Was ich wirklich toll finde: die praktische Aufbewahrungsbox, in die sogar die Konenhalter reinpassen. Für mich persönlich ist das praktischer als ein Fach unter dem Garn. Und dass sogar ein Ersatzmesser mitgeliefert wird, hat mich überrascht. Bei meiner alten Ovi habe ich noch kein Messer tauschen müssen.
Nachdem ich die Maschine nun also entpackt habe, stelle ich sie zum ersten Mal auf. Mir persönlich gefällt das schlichte Design extrem gut. Eher eckig als rund, keine Schnörkel, gerade Oberflächen. Ha, wäre es meine, könnte ich wunderbar einen hübschen Plott aufbringen – wobei, wie gesagt ich finde gerade das Schlichte ja auch sehr ansprechend.
Nun kommt der Fadenbaum dran. Hier bin ich zunächst irritiert, da er sich ganz einfach aus der Verankerung ziehen lässt. Ich bin schon in „freudiger Erwartung“, dass mich das regelmäßig nerven wird beim Maschinenaufbauen und abbauen. Doch nach genauem nachlesen in der Anleitung fällt mir auf, dass sie sich einrasten lässt – und Schwupps – das vermeintliche Problem ist behoben, der Fadenbaum sitzt fest.
Bedienungsanleitung
Einen Tag später werfe ich dann endlich einen Blick in die mittlerweile heruntergeladene Bedienungsanleitung und bin spontan begeistert.
Das Zubehör wird ausführlich und mit Zeichnung erklärt, der Einsatzbereich wird nicht nur als Übersicht, sondern sogar ausführlich beschrieben. Endlich weiß ich, wann und wie Fadenablaufscheibe sowie Spulennetz verwenden!
Wovon ich wirklich positiv überrascht bin: Sogar die Ergonomie am Arbeitsplatz inklusive der Sitzposition findet Erwähnung. Es lohnt sich definitiv die Anleitung runterzuladen und näher anzuschauen. Ich habe mir hierbei die für mich wichtigsten Punkte herausgeschrieben und einen Kurzübersicht daraus erstellt.
Erstes Einfädeln
Vorneweg: natürlich wird mein Testbericht an vielen Stellen einen Vergleich ziehen zu dem mir bisher bekannten. Dazu solltest Du meinen „Maschinenpark“ vielleicht kennen: Eine Nähmaschine von W6 (W6 N5000), eine kleine/günstige Overlock von Brother (Brother 2104D) und meine heiß und innig geliebte Coverlock von Babylock (Babylock BLCS). Die Overlock von Brother verfügt über einen Freiarm (ebenso wie meine W6), die Cover von Babylock hat ein Air-Einfädelsystem.
Das erste Einfädeln habe ich bewusst ohne Anleitung versucht, da ich wissen wollte, wie intuitiv das Einfädelschema und die Kennzeichnungen der Maschine den Nutzer führen.
Was etwas gewöhnungsbedürftig für mich war: der Weg von der Fadenführung am Ständerkopf führt den Faden deutlich nach rechts zu den Nadeln bzw. zur Fadenführung am Nadelhalter. Nicht so einfach fand ich es, den Faden in die Fadenführung am Nadelhalter sowie zuvor in Fadenleitblech zu bekommen.
Nach Einfädeln dachte ich, dass das ja wirklich nicht schwierig war dank dem guten Einfädelschema der Maschine. Was ich darüber aber nicht bemerkt hatte: ich habe den Untergreiferfaden nicht weit genug hinausgezogen. Dieser muss ein Stück weit unter dem Nähfuß weggezogen werden. Der zweite Versuch ist jedoch geglückt.
Was mir sehr gut gefällt: Der Einfädlerdeckel lässt sich nicht schließen, wenn die Lufteinfädler-Verbindung noch auf Einfädeln (auf links) steht. Das kenn ich von meiner Babylock BLCS anders. Was ich dagegen nicht so toll finde: Der Lufteinfädlerknopf lässt sich auch betätigen, wenn die Lufteinfädler-Verbindung auf rechts steht. Im Zweifel schießt der Faden dann halt durch die offene Lufteinfädlerverbindung raus.
Das Geräusch des Lufteinfädlers hat mich übrigens zunächst erschreckt. Die Babylock macht dies ganz ruhig, die bernette ist dabei recht laut.
Erste Naht
Einen Tag später komme ich endlich dazu, meine erste Naht zu nähen. Dafür habe ich extra die Farben des Farbschemas verwendet, damit Du es besser erkennen kannst.
Jetzt erlebe ich auch meine erste große Enttäuschung: das Nähfüßchen ist in gehobener Position immer noch sehr weit unten. Ich kann weder dicke Stoffschichten leicht darunter schieben, noch sehe ich gut ob das Füßchen oben oder unten ist. Zum Glück lässt es sich mit den Fingern jedoch deutlich weiter anheben. Ich bin gespannt, ob ich mich daran gewöhnen kann, das müssen die nächsten Wochen zeigen.
Mit der ersten Naht (ich habe keinerlei Veränderung an der Fadenspannung vorgenommen) bin ich schon wirklich zufrieden. Ich finde, sie sieht ordentlich und gut aus.
Auch das Näherlebnis ist sehr angenehm. Die Maschine läuft schön ruhig und weich. Auch mein mir gegenübersitzender Mann bestätigt dies und ist davon ganz angetan. Kennt er doch meine Brother, die den Zimmerboden vibrieren lässt und eine Lautstärke mit Rattergeräuschen bringt, dass man(n) sich wie in einem Maschinenraum fühlt.
Hier überzeugt die bernette b64 auf ganzer Linie.
Dass der Nähfußheber rechts sitzt und nicht hinter den Nadeln stört mich nicht weiter. Das kenne ich schon von meiner Brother.
Der Fadenschneider kann mich dagegen nicht überzeugen. Die Fadenraupe bekomme ich damit nicht so schön abgeschnitten wie mit der Schere. Dazu muss ich allerdings sagen, dass keiner meiner bisherigen drei Fadenschneider mich jemals überzeugen konnte. Das lässt wohl darauf schließen, dass es sich dabei um einen Anwendungsfehler meinerseits handelt.
Jetzt bin ich jedenfalls total heiß darauf, mein erstes Nähstück damit zu zaubern. Da fällt mir mit schrecken auf: Wieso habe ich denn noch nicht entschieden, was zuerst genäht wird?!
Erstes Kleidungsstück
Nachdem ich das Problem gelöst, kann es auch schon losgehen: Ich nähe ein „Basic-Kleid“ von Fadenkäfer aus Jersey von Evlis Needle. Als Garn verwende ich Overlock-Konen von Snaply (Marathon).
Und es bleibt dabei: Es ist ein schönes Nähgefühl. Die Bernette b64 näht definitiv langsamer als meine Brother. Das versuche ich als Geschwindigkeitsmensch einfach mal positiv zu sehen: Für mein Hobby nehme ich mir Zeit, ich darf runterkommen und einfach auch mal etwas mit mehr Ruhe machen. Wird vielleicht mein neues Mantra. 😉
Jedenfalls freue ich mich über das helle Licht der Maschine. Im Vergleich zu allen meinen Maschinen (zur Erinnerung: Brother 2104D, Babylock BLCS und W6 N5000) ist es definitiv das hellste. An den Fadenschneider komme ich nicht sonderlich gut hin auf Grund des Fußdruckrades. Da ich gewohnheitsmäßig ohnehin zur Schere greife, ist das nicht weiter schlimm.
Brauche ich gerade nicht, dennoch empfinde ich es als sehr angenehm: Den großen Durchlass nach rechts. Da bin ich mit meiner Brother und der Babylock nicht eben verwöhnt.
Auffällig ist für mich auch der große Auffangbehälter. Klasse! Das macht Spaß. Auch die Art der Befestigung gefällt mir (falls nichts abbricht auf Dauer): kein zusätzlich ausladendes Teil, das mir beim Verstauen der Maschine nur im Weg ist. Da bin ich nämlich etwas leidgeplant.
Fadenspannung, was ist das? Ich denke nicht mal daran, mir darüber einen Kopf zu machen. Ich nähe einfach los und siehe da, es klappt! Kein Nachjustieren der Fadenspannung nötig. Klasse!
An den Grundeinstellungen hatte ich nichts verändert. Heißt:
- LN: 4 (linker Overlockfaden – gelb)
- RN: 4 (rechter Nadelfaden – grün)
- UL: 3,8 (Obergreifer – blau)
- LL: 4 (Untergreifer – rot))
- Stichlänge: 1
- Differenzialtransport: 1
- Rollsaum-Wahlhebel: Neutral
- Schnittbreite: 5,5
- Garn: Overlock-Konen von Snaply (Marathon)
Erstes Bündchen/ Freiarm
Nachdem am Vortag das Basic-Kleid wie am Schnürchen lief und ich sehr zufrieden mit dem Nähergebnis war, kommen nun noch die Bündchen aus Jersey dran.
Damit wartet wirklich eine große Enttäuschung auf mich, fast schon ein Schock: Der geringe Durchlass beim Freiarm. Generell arbeite ich bevorzugt und insbesondere bei Bündchen arbeite ich immer mit Klammern, nicht mit Nadeln. Für diese ist jedoch der Durchlass beim Freiarm zu klein. Die Klammern fliegen raus. Zum ersten Mal denke ich „Vielleicht ist die Maschine nichts für mich“ und bin wirklich enttäuscht.
Was mich auch überrascht ist der Nähfußdruck. Dieser ist in der Standardeinstellung relativ schwach. Mit den Bündchen tut er sich spürbar schwer und ich muss nachjustieren. Das macht sich im Ergebnis sichtbar, die Naht ist hier enger und man sieht, dass die Maschine sich schwertat. Aber das ist nicht weiter schlimm.
Nähprojekt Lätzchen aus Frottee
Nachdem eine blöde Erkrankung meines Kindes dazwischenkam, musste die bernette b64 leider eine Weile auf mich warten. Das Mäusekind ist zwar noch daheim, aber da ich ja den ersten Teilbericht fertigbekommen möchte, setze ich mich heute endlich wieder an die Maschine. Und probiere einfach mal ein bisschen aus.
Mein Ziel ist es, ein Lätzchen mal nicht einzufassen, sondern einfach nur zu Versäubern. An einem Stoffstück habe ich zunächst die 2-Faden Kantenumschlinger schmal (RN) ausprobiert – dachte ich. Natürlich bin ich in der Zeile verrutscht und habe direkt mal die 2-Faden-Flachnaht schmal (RN) eingestellt. Zur Hälfte zumindest. Nachdem ich einige Einstellungen ausprobiert habe, fiel meine Entscheidung letztlich auf eine gemischte Einstellung:
- RN: 5 (rechter Nadelfaden)
- LL: 4,8 (Untergreiferfaden)
- Stichlänge: 1,5
- Differenzialtransport: 1,3
- Rollsaum-Wahlhebel: Neutral
- Schnittbreite: 5,5
- Garn: Amann Troja (RN), Gütermann Bulky Lock (LL)
Für das Dekogarn verwende ich die mitgelieferten Dekofadenführung. Die empfinde ich als sehr hilfreich, denn so ein Bauschgarn dröselt sich ja auch gerne mal auf. Meine Erfahrung mit dem Bulky Lock: Lässt sich sehr gut nähen. Nur die engen Rundungen fallen mir schwer, trotz Reduktion Füßchendruck. Vielleicht hätte ich diesen jedoch noch weiter reduzieren sollen.
Was mich auch hier wieder sehr überzeugt: der gut angepasste Auffangbehälter. Es rieselt kaum etwas dahinter im Vergleich zu meiner Brother 2104. Natürlich ist in der Maschine der übliche „Stoffstaub“, aber der Tisch ist vergleichsweise sauber und somit auch Stoffe, die darauf liegen. Das kenne ich von meiner Brother ganz anders.
Testnaht Flachnaht
Offen gesagt habe ich bisher noch nie eine Flachnaht genäht. Dadurch war mir auch der Sinn der Sache nicht so klar. Da ich die Maschine jedoch auf Herz und Nieren testen möchte, entscheide ich mich spontan für eine Testnaht. Und denke mir dabei, dass das vielleicht eine gute Möglichkeit ist um einlagige Kapuzen sauber zu nähen? Na mal sehen.
Ich halte mich einfach an die mitgelieferte Stichübersicht und übernehme die Einstellung wie dort vorgegeben:
- LN: 0,5 (linker Overlockfaden – gelb)
- RN: – (rechter Nadelfaden – grün)
- UL: Obergreiferabdeckung (Obergreifer – blau)
- LL: 7,5 (Untergreifer – rot))
- Stichlänge: 2,5
- Differenzialtransport: 1
- Rollsaum-Wahlhebel: Neutral
- Schnittbreite: 6
- Garn: Overlock-Konen von Snaply (Marathon)
Die Naht sieht sofort schön aus, legt sich angenehm flach und ich bin überzeugt: Das werde ich mal für eine Kapuze ausprobieren. Sobald die nächste einlagige kommt.
Nähprojekt Sweat / Kleid Little Princess
Beim nächsten Nähprojekt verwende ich eine Kombination aus angerautem Sweat (von Evlis Needle) und dünnem Kuschelsweat (vom Nähhändler vor Ort) und die 4- Faden Overlocknaht.
Dabei benutze ich wieder die Standardeinstellungen:
- LN: 4 (linker Overlockfaden – gelb)
- RN: 4 (rechter Nadelfaden – grün)
- UL: 3,8 (Obergreifer – blau)
- LL: 4 (Untergreifer – rot))
- Stichlänge: 2,5
- Differenzialtransport: 1
- Rollsaum-Wahlhebel: Neutral
- Schnittbreite: 5,5
- Garn: Overlock-Konen von Snaply (Marathon)
Zunächst lässt es sich wieder problemlos wie durch Butter nähen. Es macht wirklich Spaß. Wäre da nicht … Leider kann ich mich nach wie vor noch nicht an das niedrige Nähfüßchen gewöhnen.
Was toll ist: Es lässt sich zumindest ganz toll mit der Hand noch weit anheben. Allerdings sehe ich umso schlechter, ob das Füßchen nun oben oder unten ist.
An einer Stelle habe ich nicht gut aufgepasst und es trafen zwei Overlocknähte leicht übereinander. Der Nähfußdruck war noch leicht reduziert vom letzten Projekt. Da hatte die bernette b64 dann kurz P robleme. Keine, die sie gestoppt hätten, aber es war spürbar und auch im Ergebnis sichtbar. Letztlich war das definitiv ein Anwendungsfehler, wäre der Nähfußdruck stärker eingestellt gewesen, hätte ich keine Unterschiede zu den übrigen Stellen gespürt. Und noch weniger, wenn ich es sauber gelegt hätte und die zwei Millimeter Überlappung nicht gewesen wäre.
Eine Sache irritiert mich: Beim Fadenraupen einziehen kommt die Naht mir recht locker vor. Es ist viel leichter, mit der Nadel durchzukommen als ich es gewöhnt bin und ich frage mich, wie gut die Nähte halten werden. Das wird der Praxistest zeigen müssen.
Am nächsten Tag geht es dann mit meinem Nähprojekt weiter. Beim Annähen der Kapuze stoße ich direkt auf das mir bereits bekannte Unwohlsein: der Freiarm lässt meine Klemmen nicht durch. Meine (extradünnen Jersey-)Stecknadeln (parallel zur Naht gesteckt, damit ich nicht versehentlich mit dem Messer darüber gehe) fliegen mir auch raus. Und an der Stelle, an der die Kapuze überlappt, bekomme ich Probleme, die mir von meiner alten Overlock nicht bekannt sind – und ja, dieses Mal hatte ich den Nähfüßchendruck erhöht, ich habe vom Tag zuvor ja gelernt.
Es wird eine unsaubere Naht und zuletzt bricht mir auch noch die noch nicht allzu alte Nadel ab. Etwas genervt bin ich nun offen gesagt schon. Wobei ich mir unsicher bin, ob ich selbst einfach noch nicht gut mit der Maschine umgehen kann. Mit meiner Brother habe ich diese Probleme zumindest nicht oder nicht mehr, mit der nähe ich allerdings auch schon deutlich länger.
Das Endergebnis ist jedoch dennoch sehr schön und meine Tochter glücklich über ihr neues Kleid. Das sind Feinheiten, die im Zweifel komplett unsichtbar sind oder zumindest nicht so auffallen. Nichts desto trotz bin ich auf das weitere Testen und künftige mehrlagige Nähpassagen gespannt.
Geschenkpapier
Mein letztes Nähprojekt vor dem ersten Teilbericht wird das Versäubern von Webware/Baumwolle sein. Die Stoffstücke dienen mir als Geschenkverpackungen, da ich mich entschieden habe nun sukzessive vom Geschenkpapier weg zu kommen. Stoffreste habe ich schließlich ohnehin ständig genug.
Ich entscheide mich ein weiteres Mal für den Stich „2-Faden Kantenumschlinger schmal (RN)“ mit den vorgegebenen Einstellungen.
- LN: – (linker Nadelfaden – gelb)
- RN: – (rechter Nadelfaden – grün)
- UL: Obergreiferabdeckung (Obergreifer – blau)
- LL: 4 (Untergreiferfaden – rot)
- Stichlänge: 2,5
- Differenzialtransport: 1
- Rollsaum-Wahlhebel: Neutral
- Schnittbreite: 6
Ich verwende hierfür für den Rechten Nadelfaden ein Garn von Snaply, für den Obergreifer nehme ich wieder das Gütermann Bulky, das ich bereits für das Frottee genommen hatte. Dieses Mal denke ich beim Einfädeln des Obergreifers sogar an die Fadenführung, die sich so gut versteckt.
Mit der Obergreiferabdeckung tu ich mich wieder schwer. Aber das ist sicher Übungssache. Ich muss mal bei Gelegenheit bei meiner Brother schauen, ob die sowas eigentlich nicht auch hat (da war was) und ob ich das immer falsch nutze.
Anm. d. Red.: Die 2104D hat keine Obergreiferabdeckung.
Zum Zubehör
Zum Ende vom Testbericht Teil eins noch kurz ein paar Worte zu zwei Zubehörteilen.
Der Beinhebel: Darauf war ich ganz besonders gespannt. Im Alltag habe ich ihn dann allerdings doch nicht oft verwendet. Da ich mir ein kleines Atelier mit meinem Mann teile und auf dem Tisch neben Nähmaschine, Plott- und Sublimationszubehör auch noch mein großer Bildschirm Platz finden muss, baue ich die Nähmaschinen ständig auf und ab. Da ist der Beinhebel dann eher umständlich. Wer die Nähmaschine jedoch immer stehen lässt, wird seine Freude daran haben.
Beim letzten Projekt („Geschenkpapier“) habe ich ihn dann jedoch eingesetzt. Ich fand ihn sehr hilfreich an den Ecken, an denen ich die Nadel in oberste Position brachte, den Stoff ein wenig rausgezogen habe, um 90° gedreht und dann weiter genäht habe. Da konnte ich das Füßchen mit dem Beinhebel einfach angehoben halten und mit den Händen den Stoff versorgen und direkt weiternähen. Schon eine feine Sache.
Mit der Dekofadenführung konnte ich beim Auspacken zunächst nichts anfangen. In der Vergangenheit habe ich noch nie Dekogarn für Overlocknähte genutzt. Doch das wird sich ändern, denn damit kann man wirklich hübsche Dinge zaubern.
Da die Fadenvorspannung tatsächlich sehr straff sitzt, ist die Dekofadenführung ein sehr nützliches Hilfsmittel zur Verwendung beispielsweise von Bauschgarn. So kann dieser gut durchgeführt werden, ohne dass er sich verklemmt oder aufdröselt. Die Dekofadenführung ist superschnell angebracht und auch wieder entfernt.
Fazit
Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass Du überwiegend nur kleine Ausschnitte und (fast) keine fertigen Nähstücke gesehen hast? Tja, es muss ja spannend bleiben. Lese einfach in ein paar Wochen meinen zweiten Teil zum Test der bernette b64 und Du wirst auch ein paar Fotos der fertigen Nähwerke zu sehen bekommen. Außerdem werde ich dann – so der Plan – noch von Nähprojekten aus unter anderem Strick und Softshell berichten. Es bleibt also spannend.
Nun aber zum zwischenzeitlichen Fazit der bernette b64:
Das überzeugt mich:
- Schlichtes, unaufdringliches Design
- Intuitiv zu bedienen
- Läuft ruhig und geschmeidig, ist dabei angenehm leise
- Näht sich sehr angenehm
- Helles Licht
- Großer Durchlass
- Tolles Zubehör mit praktischer Aufbewahrungsbox
- Das ständig benötigte Werkzeug ist griffbereit und gut sortiert, zudem qualitativ hochwertig
- Garn hat sie bisher alles genommen, was ich ihr gegeben habe. Brav! 😉
- Das Füßchen lässt sich einfach von Hand sehr gut anheben
- anheben
- Der Auffangbehälter ist schön groß und schließt gut ab
- Das Nadelkissen bei den Fadenhalterungen ist einfach eine klasse Idee!
- Die ausführliche Bedienungsanleitung (digital zum Download angeboten) ist wirklich sehr gut umgesetzt und äußerst hilfreich
- Die Angaben zur Fadenspannung scheinen mir sehr präzise
Das wünschte ich mir anders:
- Wieso haben eigentlich alle unterschiedliche Fußteile. Neeervig
- Das Füßchen als solches ist in angehobenem Zustand noch immer sehr niedrig. So niedrig, dass ich nicht mit einem Blick sehe, ob es angehoben ist oder nicht
- Der Freiarm-Durchlass ist so gering, dass ich keine Klammern in Kombination mit dem Freiarm verwenden kann
- Dass keine Abdeckhaube mitgeliefert wird, überrascht mich bei einer Maschine dieses Preissegments
- Ökologisch zwar sinnvoll gelöst, bei Nähmaschinen schätze ich jedoch tatsächlich noch ausführliche Bedienungsanleitungen in Papierform
- Etwas schneller dürfte sie noch sein
- Füße hinterlassen schwarze Spuren auf dem Tisch, wenn man die Maschine mal ein Stück schiebt