Möchten Sie die Kante Ihres Kissens betonen, aber nicht mit einer Paspel arbeiten, kann der Rand stattdessen auch mit Schrägband gearbeitet werden. Wir zeigen Ihnen hier eine gequiltete Kissenhülle mit einem schönen Rand aus Schrägband.
Benötigte Materialien:
- Nähmaschine
- Rollschneider
- Patchworklineal
- Schneidematte
- Schrägband (ca. 1,40 m)
- Nähgarn
- Heftmaterial
- Volumenvlies
- Stoff (1,5 m x 0,5 m)
- Bügeleisen
- Stecknadeln oder Klammern
- Schere
Diese Kissenhülle wurde mit der BROTHER F400 genäht.
Top aus Patchworkstreifen nähen
Wir arbeiten beim Zusammensetzen des Tops mit 1/4 Inch Nahtzugabe.
Sie benötigen Streifen in 6,5 cm Breite. Die Länge wird beim Nähen passend geschnitten. Wir arbeiten im Wechsel mit uni und gemustertem Stoff.
Unser Kissen soll fertig 40 x 40 cm haben. Die benötigte Streifenbreite haben wir mit dem Quiltblock-Berater von Janome berechnet. Die ist auch möglich mit dem Bernina Quilter. Verwenden Sie diese Programme, könnten Sie auch die Streifenlänge gleich passend berechnen. Wir haben uns jedoch nur die Breite berechnet und arbeiten uns Reihe für Reihe vor.
Für den Start brauchen wir ein Quadrat und schneiden es aus einem der gemusterten Streifen.
Das Quadrat wird rechts auf rechts auf den unifarbenen Stoffstreifen gelegt.
Dort wird es an der Oberseite mit ¼ Inch Nahtzugabe angenäht.
Dann wird der unifarbene Stoff auf die gleiche Länge wie der gemusterte gekürzt.
Die Nahtzugabe bügeln Sie zur dunkleren Seite.
Anschließend wird das soeben genähte Stück wieder auf den unifarbenen Stoff gelegt und an der Oberkante angenäht.
Auch hier wird wieder zurückgeschnitten.
Jetzt ist das Prinzip schon zu erkennen.
Von jetzt an geht es immer in dieser Richtung weiter.
Legen Sie einen unifarbenen Streifen an, nähen Sie ihn fest. Dann zurückschneiden und bügeln.
Ist die Runde vollständig, geht es mit dem gemusterten Stoff wieder oben weiter.
Nach vier Runden ist das Top groß genug. Schneiden Sie ein Stück Stoff für die Rückseite zu, ca. 50 x 50 cm. Darauf legen Sie das Volumenvlies in ca. 46 x 46 cm. Obenauf kommt das soeben gefertigte Top.
Die drei Lagen werden nun zusammengeheftet. Wir haben uns für das Micro-Stitch-Tool entschieden. Wie Sie damit arbeiten, zeigen wir Ihnen HIER.
Top quilten
Beim Quilten haben Sie freie Hand. Wir haben die Vögel und Blumen durch nachnähen hervorgehoben, den Rest mit Stippling gefüllt. Auf dem unifarbenen Stoff wurde eine einfache Bordürentechnik nach einem Buch von Angela Walters gequiltet. Das Garn ist MADEIRA Rayon und an der BROTHER Innov-is F400 haben wir dazu den optionalen Quiltfuß montiert.
Vorder- und Rückseite verbinden
Für den Verschluss benötigen Sie zwei Stoffstücke mit 41 x 38 cm. Die kurze Seite wird zwei mal eingeschlagen und festgesteppt. In den Maßen können Sie hier flexibel arbeiten, je nachdem, was der Stoff hergibt. Wichtig ist nur die Breite des Kissens (bei uns 40 cm plus 1 cm Nahtzugabe) und dass jedes der Rückseitenteile nach dem Säumen der oberen Kante ca. ein Drittel der Gesamthöhe des Kissens erreicht. So überlappt der Hotelverschluss ideal.
Nun müssen Sie etwas anders legen als sonst beim Hotelverschluss. Legen Sie die Vorderseite mit der rechten Seite nach unten hin. Darauf kommt erst das untere Rückseitenteil mit der rechten Seite nach oben. Obenauf das obere Rückseitenteil, auch mit der rechten Seite nach oben.
Das Kissen liegt dann also genauso vor Ihnen, wie es später auch aussehen wird. Es wird nichts gewendet!
Klammern Sie alle Lagen mit Stoffclipsen zusammen.
Der Rand wird mit einem Zickzackstich knappkantig zusammengenäht. Eventuelle Überstände schneiden Sie dann zurück.
Schrägband annähen
Das Schrägband wird in zwei Durchgängen mit der Nähmaschine angenäht. Eine weitere Version beschreiben wir weiter unten. Schneiden Sie sich 1,40 m Schrägband ab (vier Mal die Länge des Kissens plus Zugabe).
Legen Sie das Schrägband mit der rechten Seite nach unten auf die Rückseite und befestigen Sie es dort mit einer Stoffklammer. Die rechte Kante des Schrägbands liegt an der Stoffkante. Am besten beginnen Sie an einer seitlichen oder der unteren Kante des Kissens.
Nun wird schon genäht. Die erste Naht wird genau in der eingebügelten Kante des Schrägbands genäht. Lassen Sie die ersten 10 cm des Schrägbands unangenäht.
Nähen Sie bis kurz vor Ende der Kissenhülle. Der Abstand beträgt dabei ein viertel des Schrägbands. Unser Band ist aufgefaltet 4 cm breit, der Abstand der eingebügelten Kante bis nach aussen beträgt 1 cm. Daher vernähen wir den Faden 1 cm vor Ende des Stoffes.
Legen Sie das Projekt so vor sich hin. Die untere Kante kann ausgeklappt werden oder gefaltet verbleiben, genäht wird nur an der oberen Kante.
Falten Sie nun das Schrägband nach oben, dass ein 45 Grad Winkel entsteht.
Falten Sie es dann senkrecht nach unten und klammern Sie es mit zwei Stoffklammern fest.
So kommt das Nähgut wieder unter den Nähfuß. Sie beginnen auch hier 1 cm von der hinteren Stoffkante genau in der eingebügelten Kante des Schrägbands. Vernähen nicht vergessen!
Nähen Sie rundherum, fertigen Sie die Ecken dabei wie oben beschrieben und beenden Sie die Naht dann ca. 10 cm vor dem Anfang.
Schneiden Sie den Anfang im 45 Grad Winkel zu.
Legen Sie das Ende darüber. Bei unserem Atlasschrägband ist die untere Lage noch zu erkennen, das erleichtert das Kürzen. Allerdings ist auch zu sehen, dass das Schrägband nicht sehr genau hergestellt wurde und am Ende fast 1 cm schmäler ist als am Anfang.
Schneiden Sie das Ende mit einem Überstand vom 2 cm ebenfalls im 45 Grad Winkel.
Stecken Sie Anfang und Ende zusammen. Stecken Sie die Nadeln dabei mit 1 cm Abstand zur Kante und genau dort sollten sich die Ecken des Schrägbands überschneiden. Idealerweise liegen die drei Bügelfalze auch übereinander.
Wenn Sie die Nahtzugabe auseinanderklappen, sollte das Band eine gerade Strecke bilden.
Nähen Sie das Band mit 1 cm Nahtzugabe zusammen, also dort wo die Nadeln stecken.
Klappt das nicht, ist es auch nicht so schlimm. Bügeln Sie die Nahtzugabe auseinander und dabei auch ein paar cm des restlichen Schrägbands, bis die Falze verschwunden sind. Schneiden Sie dann die überstehenden Spitzen ab und legen Sie das Schrägband neu in Form. So lässt sich einiges ausgleichen.
Das Schrägband ist nun hinten komplett angenäht.
Schlagen Sie es um die Stoffkante nach vorne, so dass die Kante die vorherige Nähte gerade so verdeckt. Haben Sie das Gefühl, Sie müssen es zu straff und die Stoffkante ziehen, können Sie die Kante ein paar Millimeter zurückschneiden.
Richten Sie sich nach der ersten Naht, ziehen Sie es nicht zu weit um die Kante, selbst wenn es ginge! Sonst wird die Rückseite nicht sehr schön.
An den Ecken streichen Sie das Band glatt, es legt sich ganz von selbst im Winkel.
Danach klappen Sie das Band nach links, so dass die Bügelfalze an der inneren Ecke aufeinander treffen.
Nähen Sie das Schrägband von vorne knappkantig an.
Schneiden Sie überstehende Fäden ab, stecken Sie die Füllung in die Hülle und fertig!
Alternative Annähmethode
Soll keine Naht sichtbar sein, können Sie das Schrägband auch so annähen:
Sie beginnen auf der Vorderseite, nicht wie oben gezeigt auf der Rücksetie. Das Schrägband wird dann auf die Rückseite geklappt und dort von Hand angenäht, wie in unserem Topflappentutorial beschrieben.
Wie das Top für dieses Kissen entstanden ist, können Sie in diesem Beitrag nachlesen: Der Quiltblock-Advisor der JANOME M7.