Ein Bündchen an ein Shirt oder einen Pulli anzunähen ist für viele Anfänger gar nicht so leicht.
Darum möchte ich euch heute ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen euch die Bündchen am Hals und am Ärmel in Zukunft sicher prima gelingen werden.
Halsbündchen
Für ein Halsbündchen schneidest du dir einen Jersey- oder Bündchenstreifen in der Breite von ca. 3,5 – 4,5 cm inkl. Nahtzugabe 0,75 cm zu. Die Länge sollte erstmal ausreichend lang sein. Ich schneide immer über die gesamte Breite meines Bündchens oder Jerseys zu.
Nun legst du dir ein Maßband oder Lineal bereit und legst den Halsausschnitt deines Oberteils links auf links der Länge nach aufeinander.
Lege nun den Halsausschnitt, ohne ihn zu dehnen, möglichst gerade an dein Maßband und lies den Wert ab.
Multipliziere diesen Wert mal 2, das ergibt die gesamte Länge des Halsausschnittes.
Der erhaltene Wert wird nun mit 0,7 für Bündchenware oder 0,8 für Jersey multipliziert und dann wird noch die Nahtzugabe von 2 x 0,75 cm hinzugerechnet.
Schneide den Jersey – oder Bündchenstreifen nun nach dem errechneten Wert zu.
Lege die kurzen Enden des Streifens rechts auf rechts aufeinander und nähe die Enden vom Bündchen zusammen. Das geht mit der Overlock oder mit der normalen Nähmaschine.
Klappe den Jersey – oder Bündchenring der Länge nach links auf links aufeinander und markiere die Viertel des Rings.
Markiere ebenfalls die Viertel am Halsausschnitt.
Stecke das Bündchen an der Markierung des Vorder- und Rückteils rechts auf rechts und mit der offenen Kante bündig auf den Halsausschnitt.
Stecke nun auch die anderen beiden Viertel aufeinander.
Es kann, je nach Größe des Ausschnittes, hilfreich sein das Bündchen auch noch an weiteren Stellen aufeinander zu stecken. So fällt das gleichmäßige Annähen leichter. Dazu wird das Bündchen zwischen den schon gesteckten Bereichen so weit wie nötig gleichmäßig gedehnt.
Nähe das Bündchen an. Beginne in der hinteren Mitte und achte drauf, nur das Bündchen zu dehnen, nicht den Stoff des Oberteils.
Bei mir liegt dazu das Bündchen immer oben. Manche finden es einfacher, wenn das Bündchen unten liegt. Probiere am besten einfach mal aus, was für dich einfacher zu nähen ist.
Bügle den Ausschnitt. Wenn er sich sehr doll wellt, ist es hilfreich mit einem Dampfbügeleisen den Ausschnitt etwas zu dämpfen und anschließend zu bügeln.
So sieht es nun fertig aus. Auf Wunsch kann die Nahtzugabe von rechts noch knappkantig mit einem dehnbaren Stich abgesteppt werden.
Armbündchen
Um ein Ärmelbündchen anzunähen gibt es 2 Varianten.
Variante 1
Für Variante 1: Nähe zuerst das Oberteil soweit fertig, dass die Ärmel- und Seitennähte bereits geschlossen sind. Die Ärmelbündchen sollten etwas schmaler als die Ärmelbreite sein und die Höhe richtet sich entweder nach dem Schnittmuster oder nach deinem Belieben.
Lege die Bündchen rechts auf rechts aufeinander und schließe die Naht an den langen Kanten. Hier bevorzuge ich die gerade Naht der Nähmaschine.
Klappe die Nahtzugaben auseinander.
Lege die auseinandergeklappten Nahtzugaben nun wie im Bild aufeinander.
Klappe das Bündchen links auf links aufeinander, so das sich ein Bündchenring ergibt.
Markiere an der offenen Kante des Bündchenrings die Hälften.
Ebenso werden am Ärmelsaum die Hälften markiert.
Schiebe nun den Bündchenring, mit der geschlossenen Seite voran, über den Ärmelsaum und stecke die markierten Hälften aufeinander.
Nähe die Bündchenringe leicht gedehnt an die Ärmelsäume. Achte auch hier darauf, nur das Bündchen zu dehnen.
Variante 2
Diese Variante eignet sich besonders gut für sehr schmale Säume, an z.B. Babykleidung.
Für Variante 2 müssen die Ärmel- und Seitennähte noch offen sein.
Klappe das Bündchen hier der Breite nach links auf links aufeinander.
Stecke das Bündchen mit der offenen Kante leicht gedehnt auf den Ärmelsaum.
Nähe das Bündchen an und achte auch hier wieder drauf, nur das Bündchen zu dehnen.
So sieht es jetzt aus. Auf Wunsch kann die Nahtzugabe in den Ärmel geklappt und von rechts knappkantig abgesteppt werden. Hierzu einen dehnbaren Stich verwenden.
Stecke jetzt die Ärmel – und Seitennähte rechts auf rechts aufeinander.
Achte am Bündchen darauf, dass die Enden genau bündig aufeinander liegen.
Damit sich am Bündchen später nichts mehr verschieben kann, wird zuerst nur dieses mit der Nähmaschine zusammen genäht.
Dazu ziehe zunächst Ober- und Unterfaden einige cm weit hinaus und halte sie mit der linken Hand fest.
Die Nadel sollte genau am Anfang des Bündchens einstechen.
Ziehe die beiden Fäden während der ersten Stiche leicht stramm. So wird verhindert, das die Nähmaschine den Stoff „frisst“.
Nähe bis kurz hinter das Ende des Bündchens.
So sieht das jetzt aus.
Nun kannst du die gesamte Ärmel – und Seitennaht mit der Overlock nähen.
Lasse dabei am Besten am Anfang eine Overlockraupe überstehen.
Das geht natürlich alternativ auch mit der normalen Nähmaschine.
Ziehe die Overlockraupe mit einer großen Nadel in die Naht.
Klappe nun die Nahtzugabe zu einer Seite und steppe sie ein paar Zentimeter von rechts knappkantig ab. Hier hilft dir auch wieder der Tipp, Ober- und Unterfaden am Anfang gleichmäßig etwas zu ziehen, dann geht die Nadel viel leichter über die dicke Stelle.
So sieht es fertig aus.
Und wie bei allen anderen Sachen, gilt auch hier das Motto: Übung macht den Meister.
In diesem Sinne wünsche ich dir gutes Gelingen!
Danke an Mialuna für das Tutorial!