Wenn Sie auf der Suche nach der passenden Nadeln sind, können Sie hier unsere Infos zu den verschiedenen Nadeltypen lesen.
Das Thema „Nadeln“ gestaltet sich ähnlich schwierig wie das Thema „Garne“. Es gibt unzählige Meinungen, die teilweise sehr weit auseinanderklaffen. Da spielen die persönlichen Vorlieben genauso eine Rolle wie die benutzte Maschine, der zu vernähende Stoff und auch das Garn. Man kann nicht behaupten, eine bestimmte Marke sei die Beste und die universelle Nadelsorte gibt es auch nicht. Es gibt aber Fragen, die immer wieder auftauchen und ein paar davon sollen hier beantwortet werden:
Wie oft soll ich die Nadeln wechseln?
Oft landen Maschinen bei uns in der Werkstatt, die streiken. Die Fehlerbehebung dauert nur eine Minute, nämlich bis eine neue Nadel eingesetzt wird.
Die Nadel ist krumm, falsch eingesetzt, oder die Spitze ist verformt. Oder es ist einfach eine qualitativ minderwertige Nadel.
Hier links im Bild mal Nadeln aus einer „zickigen“ Nähmaschine. Rechts die dementsprechenden Markennadeln.
Nadeln sind Verschleißmaterial. Je nach Qualität halten sie mal ein paar Monate, mal nur ein Projekt lang. Ist eine Nadel auf einen Widerstand getroffen (Stecknadel, Nähfuß, Knopf, usw.), sollte sie ausgetauscht werden. Eventuelle Probleme zeigen sich oft erst später.
Das Auswechseln einer Nadel sollte genau so zum gewohnten Ablauf gehören wie das Wechseln des Garns. Trotzdem kommen immer wieder Maschinen zu uns, in denen die Nadel fest sitzt und man an der Nadelhalterung erkennen kann, dass sie seit Jahren nicht geöffnet wurde.
Selbst eine leichte Verformung, die man mit dem bloßen Auge vielleicht gar nicht sieht, kann sich auf das Stichbild auswirken.
Man sollte sich eine Methode überlegen, wie man benutzte Nadeln von neuen trennt, denn oft kommt es vor, dass man eine spezielle Nadel nur kurz braucht, dann wieder eine andere in die Maschine einsetzt und am Ende weiß man nicht mehr, ob sie schon oft benutzt wurde oder noch gar nicht.
Praktische Aufbewahrung
Hier sieht man ein Beispiel für Nadelaufbewahrung. Ein Eiswürfelbehälter ist dabei die Basis. In die meisten von ihnen passen die 5er Nadelpackungen gut hinein. Vor den Packungen stecken Stücke eines zerschnittenen Putzschwamms. In der Packung heißt in diesem Fall „neu“, im Schwamm „gebraucht“.
Macht eine Nadel beim Nähen seltsame Geräusche, muss sie weg. Oft ist sie dann zu stumpf. Werden Stiche ausgelassen und es ist wirklich die richtige Sorte, sollte sie auch entsorgt werden. So kommen wir schon zur nächsten Frage:
Welche ist die richtige Nähmaschinen-Nadel?
Im Nähmaschinennadeldschungel kann man sich schon mal vertun. In der Regel ist das auch nicht so schlimm, oft ist einfach nur das Ergebnis nicht perfekt. Schäden richtet man eher selten an. Aber man kann sich einfach viel (Auftrenn-) Zeit sparen, wenn man gleich zur richtigen Nadel greift.
Auf den Herstellerseiten gibt es zahlreichen Infos zu Verwendung und Markierung. Das Farbsystem von Schmetz kann man sich ausdrucken und findet so schnell wieder die richtige Nadel in der richtige Stärke, selbst wenn sie nicht mehr in der Verpackung ist. Den Link dazu finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Ein Blick in die Bedienungsanleitung der Nähmaschine lohnt sich auf jeden Fall. Hier wird im Allgemeinen das Standardsystem 130/705 H benötigt. Ein paar Infos zu diesem Nadelsystem:
Eine Universalnadel ist nicht spitz, wie die meisten vielleicht denken, sondern leicht gerundet. So kann man damit Webware nähen, aber auch mal einen dehnbaren Stoff wie Sweat. Eigentlich die meisten Stoffe, die man mit einer einfachen Haushaltsmaschine zumindest am Anfang näht.
Wer sicher gehen will, macht eine Probenaht. Diese wird wieder aufgetrennt und der Stoff gegen das Licht gehalten und gedehnt. So werden eventuelle Löcher oder Laufmaschen sichtbar.
Nicht jedes Loch, das man dann sieht, hat nämlich die Stofffäden wirklich beschädigt. Gerade bei dickeren Wirkwaren wie Sweat oder French Terry reicht auch mal die Universalnadel. Oft sind es nur die verdrängten Maschen und nach dem Waschen ist alles wieder wie vorher. Ein wirklicher Schaden am Faden zeigt sich immer in einer Laufmasche (bei Wirkware). Man kann es am besten am Beispiel von einem Grobstrickpullover erklären. Da kann man teilweise sogar den Finger durchstecken. Zieht man ihn wieder raus, bleibt manchmal ein Loch, das sich durch Ziehen in verschiedene Richtungen wieder schließt. So in etwa wirkt auch die Nadelspitze.
Möchte man feinere dehnbare Stoffe vernähen, wie Baumwoll- oder Viskosejersey, Strickwaren oder andere gewirkte Stoffe, ist die mittlere Kugelspitze die richtige Wahl. Die Kugelspitze findet man bei Nadeln mit den Bezeichnungen „Stretch“, SUK oder Hax1SP. Mit diesen Spitzen werden die Schlingen des Stoffes verdrängt, nicht durchstochen und es entstehen keine Laufmaschen oder Löcher.
Für manche Stoffe muss die Spitze schärfer sein. Bei Leder hat die Nadel eine Schneidspitze, für Softshell oder andere dicht gewebte Stoffarten kann eine Microtexnadel sinnvoll sein. Sie hat eine sehr schlanke Spitze, dringt leichter durch dichtes Gewebe, wird daher aber auch schneller stumpf und muss öfter gewechselt werden.
Wie ist das mit den zwei Nadelsystemen?
Das Nadelsystem für Haushaltsnähmaschinen heißt 130/705 H und steht so auch auf der Verpackung. Viele Overlockmaschinen und einige Coverlocker/Coverstitcher arbeiten mit einem anderen System: ELx705. Im Gegensatz zum System 130/705 H hat dieser Nadeltyp eine zweite Fadenrinne.
ELx705 ist hierbei quasi die „Universalnadel“, der Zusatz SUK weist auf die Kugelspitze hin. CF (oder CR) steht für Chrome finish. Solche Nadeln sind damit haltbarer.
Bekannt ist in diesem Bereich auch die „schwarze Nadel“, das System JLx1. Die schwarze Farbe entsteht durch Brünierung. Die Spitze entspricht der Universalnadel und sie soll in bestimmten Fällen bei Covermaschinen Fehlstiche vermeiden. Nicht zu verwechseln mit der Super-Universal-Nadel! Diese entspricht dem System 130/705H und ist aber ebenfalls schwarz. Fehlt die Verpackung, lässt es sich leicht an der Gesamtlänge erkennen, die JLx1 (oder BLx4N) ist kürzer als alle anderen Nadeln.
Spezialnadeln
Für besondere Einsatzzwecke gibt es noch eine Menge an Spezialnadeln.
Diese Nadeltypen werden in gesonderten Artikeln erklärt:
Woran erkenne ich eine schlechte Nadel?
Auf einer Nähmaschinennadel ist ja nun nicht viel Platz. Man findet die Größe, die Marke und mit Glück auch die Sorte. Aber nicht jeder Hersteller handhabt das gleich und es tauchen auch immer wieder nicht beschriftete Nadeln auf.
Oft bekommt man auch welche geschenkt, vererbt oder der Maschine liegen diverse Päckchen bei. Kann ich die Nadel denn nun für meine Maschine verwenden?
Kann ich meiner Maschine damit schaden?
Mit Nadeln unbekannter Herkunft geht man immer ein gewisses Risiko ein.
Hier eine Sammlung von Kuriositäten. Natürlich sind es verschiedene Stärken und Arten, aber man kann auch hier den einen oder anderen Fehler erkennen.
Schlechte Öhre oder krumme Nadeln erkennt man oft schon mit dem bloßen Auge und diese Nadeln sollten sofort entsorgt werden.
Fühlt sich eine Nadel kratzig an, ist sie schlecht entgratet und gehört auch nicht in die Maschine. Somit wären vom oberen Bild ohnehin nicht mehr viele Nadeln übrig.
Dann kann man sich einfach behelfen, indem man die fraglichen Nadeln mit entsprechenden neuen Markennadeln vergleicht.
Schauen Sie genau hin
Rechts im Bild zwei 80er Universalnadeln von Schmetz, links dieselbe Stärke und Art von Butterfly.
Unten eine 100er Universal von Schmetz, darüber zwei 100er von Butterfly. Jeweils eine der Günstigen ist auf den ersten Blick als schlecht erkennbar und gehört aussortiert. Bei der zweiten ist es zwar nicht so offensichtlich, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass auch optisch noch akzeptierbare Billignadeln nicht lange gut nähen.
Es ist also ein Lotteriespiel mit Billignadeln. Mit viel Glück nähen sie. Hat man Pech, ist der Stoff hin oder sogar die Maschine.
So kann eine Nadel nach einem „Unfall“ aussehen. Diese hier kam allerdings gerade aus der Packung.
Zu beachten ist auch, dass Nadeln eine Vorder- und Rückseite haben.
Vorne im Bild zwei Nadeln von Schmetz. Ganz vorne die Rückseite, dahinter die Vorderseite. Man kann über dem Öhr deutlich den Unterschied erkennen. Hinten im Bild zwei Billignaden. Gleicher Unterschied über dem Öhr, aber am Kolben kann man erkennen, dass es sich eigentlich in beiden Fällen um die Rückseite handelt.
Mal mit Hohlkehle, mal ohne. Manchmal auch auf der falschen Seite. Im Allgemeinen sollte das Öhr doch in der Mitte sein. Die Größe bestimmt ja auch das Verhalten mit dem Garn.
Wen wundert es bei solchen Spitzen, wenn nichts geht? Eine kleine Lupe an der Nähmaschine ist oft hilfreich, wenn man mal genauer hinschauen muss.
Zwei 100er Universalnadeln. Bei welcher wird der Oberfaden wohl besser den Stich bilden?
Bei den beiden mittleren Öhren kann der Einfädler an der Maschine noch so gut sein, das kann nicht klappen. Die linke Nadel befand sich so in einer Nähmaschine, die in die Werkstatt musste, weil sie dauernd Stoffschlaufen zieht.
Alle Nadeln, die hier als schlechtes Beispiel dienen, stammen aus Kundenmaschinen, die wegen angeblicher Fehlfunktion zu uns die Werkstatt kamen. „Eine gute Maschine muss auch mit einer billigen Nadel nähen können.“ wird oftmals behauptet. Meist klappt das ja auch, aber das Ergebnis wird einfach nicht so gut, wie mit einer hochwertigen Nadel.
Moderne Nähmaschine sind technische Präzisionsgeräte, aber diese Präzision bekommen sie nur hin, wenn ihnen auch das passende Zubehör zugeführt wird.
Aufgrund unserer Erfahrungen bekommen Sie im nähPark daher Nadeln der Marken Schmetz oder Organ/Madeira.
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Unser Tipp für Sie:
Als Erinnerungshilfe können Sie sich diese Information auch ausdrucken. Unter Downloads finden Sie das Schmetz-Nadel-ABC. Hier ist auf Seite 19 die Farbmarkierung abgebildet. Die gängigsten Farben hat man aber auch so schnell heraus.
HAx1 SP – Die Super-Stretch-Nadel
Spezialnadeln: ELx705 und JLx2 – Overlocknadeln
Die Stretch-Nadel
Nadelkissen In-The-Hoop Stickmuster
Die Microtex-Nadel H-M
Die Ledernadel 130/705 H LL
Welche Nadel braucht man für Jersey? Die Jerseynadel
Welche Nadel für Kunstleder und Co.?
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4 Antworten auf „Welche ist die richtige Nähmaschinen – Nadel?“
Vielen Dank für den hilfreichen Artikel, eine Lupe ist ein echt toller Tipp ; )
Mit gebrauchten Nadeln mache ich es folgendermaßen: Ich habe eine Box extra nur für bereits schon verwendete Nadeln. Wenn ich einwechseln muss, dann kommt die eben verwendete Nadel in die (aufgehobene!) Verpackung rein (bei Schmetz geht das Dank der Beschriftung sehr gut). Somit habe ich die Stärke und Sorte immer griffbereit.
Nagelneue Nadeln habe ich extra zu liegen, da greife ich dann dazu, wenn Bedarf besteht.
Soweit zu meinem “Sortiersystem”, um Unterschiede machen zu können.
Sehr hilfreicher Artikel. Ich habe mir im Lockdown eine neue Nähmaschine gegönnt. Eine Pfaff Expression. Leider muss ich mir alle Bedienelemente selbst erarbeiten. Für Die persönliche Einführung muss ich leider auf das Ende vom Kontaktverbot warten. Meine Frage,:Welche Nadelmarke ist für mich die Beste?
Nadelige Grüße
Sabine Ciesla
Hallo!
Wir haben bei Pfaff die besten Erfahrungen mit Nadeln von Schmetz gemacht.
Viele Grüße
Ihr Team vom nähRatgeber
Sehr guter Artikel: ich brauche eine gute Lupe! An der Maschine! Und ein System, gebrauchte Nadeln zu markieren